Alter Bridge - Walk the sky
Napalm / Universal
VÖ: 18.10.2019
Unsere Bewertung: 4/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Wie Hausstaub
Was muss man noch groß über Alter Bridge erzählen eigentlich? Ja, sie sind immer noch das, was von Creed übrig ist. Neben Scott Stapp, der unlängst "The space between the shadows" veröffentlicht hat, versteht sich. Ja, Mark Tremonti und Myles Kennedy sind immer noch keine Nasenbohrer in dem, was sie handwerklich Album für Album eben so tun. Und ja, die Band macht es auch 2019 noch immer nicht unter dem Maximum. Das Maximum meint dabei Worte, Sound und Songs. Alles eben. Klar heißt da das neue Alben einfach kurzerhand "Walk the sky", weil das eben so eine übergroße Alter-Bridge-Geste ist. Klar ist das alles blitzblank produziert und klar kommt die ganze Chose mit einer schlanken Spielzeit von knapp über 60 Minuten daher. Und natürlich erzählt der Promo-Waschzettel dem geneigten Rezensenten Geschichten vom kreativen Höhepunkt der Band.
Nur: Solche Geschichten glauben halt nicht einmal die aus dem Paulanergarten. Und wenn zwei Sätze später erklärt wird, Alter Bridge würden auf "Walk the sky" eine Retrospektive einlegen und hier mal eben das Beste und Großartigste und Tollste ihres bisherigen Schaffens in die Hand nehmen und in einem Album zu neuer Perfektion bringen, darf man gerne mal skeptisch werden. Immerhin ist die pessimistische Übersetzung solcher Lobpreisungen schlicht: Denen fällt nichts mehr ein. Und ja, Alter Bridge machen sich auf ihrem neuen Werk nicht verdächtig, zu neuen Ufern aufbrechen zu wollen. Stattdessen gibt es allerlei sattsam Unentschlossenes. Wer's nicht glaubt, höre mal in "Indoctrination" rein. Ein Song, der eigentlich den bösen Kopfnicker geben will, aber einen Refrain aufgezwungen bekommt, den man nicht mal mit der Hilti vernünftig in den Song gedübelt bekommt. Uff.
So ziemlich die einzige Konstante, die sich durch "Walk the sky" zieht, ist die Liebe zum Midtempo. Die ja auch völlig in Ordnung ist. Wenn Alter Bridge ihre Sache nämlich unter Kontrolle haben, kommt durchaus was rum. "Wouldn't you rather" gefällt sich mit Fug und Recht als im Albumkontext harter Brocken und gewitzter Melodiehakenschläger, "In the deep" und "Forever falling" dürfen das Tempo ein wenig anziehen und machen – trotz mitunter bedenklicher Assoziationen zu den spandexhoserltragenden Vertretern des Genres – ganz ordentlich Laune. Und "Tear us apart" ist zwar kitschig bis zum Gehtnichtmehr, gewinnt aber durch eingängiges Gitarrenspiel doch Sympathien. Ansonsten ist das nicht mal dünn, was Alter Bridge hier abliefern. Auch nicht richtig schlecht. Nur eben in den schwächeren Momenten – und davon gibt es auf "Walk the sky" leider schon einige – in etwa so neu und aufregend wie Hausstaub. Statt Schulterklopfer gibt es für "Walk the sky" nur Schulterzucken.
Highlights
- Wouldn't you rather
- Forever falling
Tracklist
- One life
- Wouldn't you rather
- In the deep
- Godspeed
- Native son
- Take the crown
- Indoctrination
- The bitter end
- Pay no mind
- Forever falling
- Clear horizon
- Walking on the sky
- Tear us apart
- Dying light
Gesamtspielzeit: 60:26 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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regger Postings: 305 Registriert seit 31.03.2021 |
2024-09-03 16:24:42 Uhr
Der schlechtere Sänger? Also Sänger gibts heutzutage weniger die ich besser als Myles Kennedy finde.Alter Bridge hat wohl keinen guten Stand bei den PT Rezesenten. 4/10 ist deutlich zu wenig, eine 7/10 würd ich schon vergeben. Highlights: This is War, Silver Tongue, Sin After Sin, Fable of the Silent Son, Pawns & Kings |
hubschrauberpilot Postings: 6755 Registriert seit 13.06.2013 |
2019-10-25 19:09:41 Uhr
Hilft nix. Klingt unfertig, bzw. als wären die Songs zum größten Teil von Kennedy. Kennedy ist der schlechtere Songwriter, der schlechtere Sänger, der meilenweit schlechtere Gitarrist von Alter Bridge. |
horstkevin Postings: 204 Registriert seit 21.08.2019 |
2019-10-24 14:41:28 Uhr
Auf Musikreviews.de immerhin 11/15 |
hubschrauberpilot Postings: 6755 Registriert seit 13.06.2013 |
2019-10-24 12:46:39 Uhr
Bin jetzt bei 6,5 angelangt. Geht leider wieder mehr in Richtung massenkompatibler Stadionrock, der Weg, den schon The last hero eingeschlagen hatte.Schade. Gerade bei Fortress hatte man ja gesehen, wie es besser geht. |
Affengitarre User und News-Scout Postings: 11188 Registriert seit 23.07.2014 |
2019-10-24 12:32:14 Uhr
Jepp, total öde Band. Bewertung passt bestimmt. |
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Referenzen
Creed; Tremonti; The Mayfield Four; Slash; Scott Stapp; Nickelback; Velvet Revolver; Audioslave; Staind; 3 Doors Down; Hinder; Faith No More; Guns N' Roses; Pearl Jam; Alice In Chains; Fuel; Sevendust; Daughtry; Godsmack; Metallica; Jon Bon Jovi; Stone Temple Pilots; Aerosmith; Soundgarden; Bush; The Cult; Stone Sour; Volbeat; Taproot; Ugly Kid Joe; Extreme; Temple Of The Dog
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