The Thorns - The Thorns

Aware / Columbia / Sony
VÖ: 07.07.2003
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Take it easy
Die Supergroups von heute sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Da versammelt sich, von versammelter Presse auf eben diesen Schild gehoben, auch schon mal ein Häufchen eigentlich nur so mittel erfolgreicher Singer/Songwriter, die zusammen auf immerhin circa anderthalb Hits kommen (Shawn Mullins' "Lullaby" und Pete Droges "If you don't love me (I'll kill myself)"). Und dennoch wird das Debüt der Thorns gleich mit Vergleichen zu Crosby, Stills & Nash, den Eagles oder Fleetwood Mac zugeschüttet. Wobei das soundmäßig sogar durchaus hinkommt.
Denn das was Droge, Mullins und Indie-Beinahegröße Matthew Sweet mit "The Thorns" abliefern, ist wohlgeformtester Schönklang zwischen Country, Folk und äußert dezentem Rock, wie er Mitte der Siebziger en vogue war. Entspannt und geradezu sonntagssonnig umperlen die Gitarren sauber gesetzte Harmoniegesänge. Erhaben fließen die Melodien, kuschelig tirilieren die Stimmen. Drei Mal Gold in der Kehle will man meinen. "The sun never looked so pretty going down."
Aber das, was hier mit Hilfe von Drum-Legende Jim Keltner und E-Street-Band-Tastenmann Roy Bittan auf Hochglanz getrimmt wurde, steht nicht für ungebremste Euphorie. Ein wenig schnarchig sind sie ja gelegentlich schon, die blankpolierten Songs wie "I can't remember"", "Long, sweet summer night" oder "Among the living". Die Dornen, die der Bandname ankündigt, hat man sich wohl größtenteils abgeschrammt. Nur im Titelstück und "I set the world on fire" kommt mal so etwas wie Schwung in die Sache.
Aber wer braucht schon immer den hektischen Puls der Neuzeit? Manchmal sollte man sich eben einfach die Sonne auf den faulen Pelz scheinen lassen. Dann darf man sich an zurückgelehnten Abgeklärtheiten wie "Dragonfly" oder "No blue sky" erfreuen und ein entspanntes Jayhawks-Cover wie "Blue" genießen. "There are many ways to fall" schwelgen die Drei wissend. Denn eins ist nicht nur ihnen klar: Sanft fällt man am weichsten.
Highlights
- Runaway feeling
- No blue sky
- Dragonfly
Tracklist
- Runaway feeling
- I can't remember
- Blue
- Think it over
- Thorns
- No blue sky
- Now I know
- Dragonfly
- Long, sweet summer night
- I told you
- Such a shame
- I set the world on fire
- Among the living
Gesamtspielzeit: 43:08 min.
Referenzen
Crosby, Stills & Nash; Traveling Wilburys; The Eagles; The Jayhawks; Shawn Mullins; Matthew Sweet; Pete Droge; Tom Petty; Jay Bennett; Venice; Fleetwood Mac; Bread; America; The Mother Hips; Evan Dando; Soul Asylum; Nadine; Ryan Adams; Bruce Springsteen; The Band; The Beach Boys; The Byrds; Simon & Garfunkel; The Rembrandts; The Thrills
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