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Why? - AOKOHIO

Why?- AOKOHIO

Joyful Noise / Cargo
VÖ: 09.08.2019

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Gruß aus der Küche

19 Tracks in 32 Minuten? Betrachtet man die harten Fakten, kann man zu der Erkenntnis gelangen: Irgendetwas stimmt da doch nicht mit der neuen Why?-Platte "AOKOHIO". Und ja, ein Ottonormal-Album ist die sechste LP des Alternative-HipHop-Quartetts aus Cincinnati, Ohio freilich nicht. Man könnte sagen, Why? haben hier ein Kaleidoskop der eigenen musikalischen Möglichkeiten geschaffen, der Facettenreichtum und das Ausloten der künstlerischen Bestrebungen stehen im Zentrum. Oder man ulkt, die meisten Stücke seien vorbei, bevor sie ihren potenziellen Höhepunkt erreicht haben. Man lauscht Yoni Wolf also wort- und vor allem metaphernreich, wie er über lässig-listige Beats rappt, nölt und meckert, doch der immense Sog, den Why?-Tracks sonst gerne entfalten, bleibt hier naturgemäß aus.

Aber das Erfüllen sämtlicher Erwartungshaltungen steht hier auch gar nicht im Fokus. Laut eigener Aussage wollten Why? keine weitere "smoothe" Platte, die in der eigenen Komfortzone sitzt und sich dabei gedankenverloren in der Nase bohrt, vielmehr sollte sie einem anderen künstlerischen Ansatz folgen. Hierfür luden sich Yoni Wolf und Co. einige mehr oder weniger bekannte Gäste ins Studio, Lala Lala zum Beispiel oder auch Sylvan Esso, um ein wenig Luft reinzulassen – künstlerische Querbefruchtung funktioniert nun mal so. Darüber hinaus produzierten Why? gemeinsam mit dem Sundance-Festival-Gewinner Miles Joris-Peyrafitte Visuals zu "AOKOHIO". Wer sich also gerne synästhetischen Ferkeleien hingibt, darf sich nun doppelt freuen: Why? gibt es jetzt auch aufs Auge.

Wir bleiben hier natürlich beim Audio-Eindruck und der ist, wie könnte es auch anders sein, durchgehend gut, Why? machen da keine Fisimatenten: Viele der 19 Tracks entfachen freilich Lust auf mehr, man würde sie sich ausformulierter und in Gänze wünschen, doch in der Regel sind sie lediglich eineinhalb Minuten lang und schon springt das Quartett zum nächsten akustischen Amuse-Gueule. "Reason" hätte sich zu einem Hit entwickeln können, doch der spannende Aufbau wird jäh unterbrochen. "Stained glass slipper" reitet dagegen auf einem dicken Beat Richtung Sonnenuntergang und kommt dem sonstigen Œuvre der Band damit schon relativ nahe.

Das leicht niedergeschlagene "Peel free" wirkt weniger sonnig, Why? flirten mit Jazz und verschleppten Beats und brechen ihren eigenen künstlerischen Ansatz, indem sie dieses Stück dann eben doch vollumfänglich ausformulieren: als einen melancholischen Fels in der kunterbunten HipHop- und Spoken-Word-Brandung, gewissermaßen. Das ausgelassen bouncende "Rock candy" ballert dafür umso unbeschwerter aus den Boxen, im Hintergrund zischen die Becken, dass es eine helle Freude ist. Und doch bleibt am Ende ein etwas indifferenter Eindruck: Bei allem Respekt für künstlerische Experimentierfreude wirkt "AOKOHIO" eben doch nicht hundertprozentig ausgegoren, schöpft die bandimmanenten Potenziale niemals vollständig aus. Und mutet am Ende eher wie ein Snack für zwischendurch an, der die Wartezeit zum nächsten wirklichen Album verkürzen soll.

(Kevin Holtmann)

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Highlights

  • Stained glass slipper
  • Rock candy

Tracklist

  1. Apogee
  2. The rash
  3. Peel free
  4. Reason
  5. Deleterio motilis
  6. Stained glass slipper
  7. The launch
  8. High dive
  9. Mr. Fifths' plea
  10. Good fire
  11. Narcissistic lamentation
  12. Krevin'
  13. The crippled physician
  14. Ustekinumab
  15. My original
  16. Rock candy
  17. Once shy
  18. The shame
  19. Bloom wither bloom (for Mom)

Gesamtspielzeit: 32:01 min.

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User Beitrag

Jennifer

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 4711

Registriert seit 14.05.2013

2019-08-05 10:56:02 Uhr
Jetzt nicht mehr. Danke für den Hinweis!
zu faul sich einzuloggen
2019-08-05 09:17:48 Uhr
Referenzen und Surftipps sind vertauscht!

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26286

Registriert seit 08.01.2012

2019-08-04 19:09:47 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26286

Registriert seit 08.01.2012

2019-07-19 21:09:12 Uhr - Newsbeitrag
The surgeon nervously goes on, he never claimed to be God.

WHY? veröffentlicht viertes Movement aus neuem visuellen Album
„AOKOHIO“ erscheint am 30. August bei Joyful Noise
Im November dreimal in Deutschland
Official Press Shot
In den letzten Wochen veröffentlichte YONI WOLF mit seinem Experimental-Pop-Projekt WHY? mehrere sogenannte „Movements“ – Songgruppen bestehend aus zwei bis vier Songs. Diese fügen sich nun nach und nach zum visuellen Album „AOKOHIO“ zusammen, welches am 30. August bei Joyful Noise erscheinen wird (Achtung: digital ist es bereits ab dem 9. August erhältlich).

Nach „I may come out a broken yolk, I may come out on saddle.“, „I’ve been carving my elbows, I might just take flight.“ und „Please take me home, I don’t belong here.“ wird die Geschichte nun mit „The surgeon nervously goes on, he never claimed to be God.“ weitergesponnen.

Gleich vier neue Songs werden damit veröffentlicht: „Narcissistic Lamentation“, „Krevin‘“, „The Crippled Physician“ und „Ustekinumab“. Das Movement feierte bei Stereogum Premiere.
„The surgeon nervously goes on, he never claimed to be God.“ -
Star der Videokompenente bleibt weiterhin die aus „Orphan Black“ bekannte und Emmy-preisgekrönte kanadische Schauspielerin Tatiana Maslany. Regie führt bei sämtlichen Clips der Sundance Special Jury Award-Gewinner Miles Joris-Peyrafitte, den WOLF über Instagram rekrutierte.

YONI WOLF über seine neue Herangehensweise:
„When I started this project, I decided I needed to try a new approach in creating music and how I work. I wasn’t feeling the idea of going back in and making another ten or twelve song album. It felt ardous. It felt too much. […] I think it’s a very artful way of putting the music out there. It’s like a television series, it’s revealing itself slowly over time. I think it’s cool that the audience gets to hear it one piece at a time, and has to wait and digest each piece before they get the next one.“

Im Zuge der Europatour im Herbst werden auch drei Konzerte in Deutschland stattfinden. Zum ersten Mal seit fast zehn Jahren spielen WHY? dabei auch in München und Frankfurt!
03.11.2019 München, Kranhalle
04.11.2019 Frankfurt, Zoom
05.11.2019 Berlin, Frannz Club

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26286

Registriert seit 08.01.2012

2019-06-27 18:58:24 Uhr - Newsbeitrag
Nach den ersten beiden Movements „I may come out a broken yolk, I may come out on saddle.“ und „I’ve been carving my elbows, I might just take flight.“ veröffentlicht WHY? nun das dritte Movement aus seinem neuen visuellen Album „AOKOHIO“, welches Ende August physisch auf Joyful Noise erscheinen wird.

„Please take me home, I don’t belong here.“ umfasst die vier Songs „The Launch“, „High Drive“, „Mr. Fifth’s Plea“ und „Good Fire“.

Hinter WHY? verbirgt sich das experimentelle Pop-Projekt des US-Musikers YONI WOLF, der 2017 sein letztes von den Kritikern gefeiertes Album „Moh Lhean“ veröffentlicht hat.

Wie bereits bei den zuvor veröffentlichten Movements spielt die aus „Orphan Black“ bekannte und Emmy-preisgekrönte kanadische Schauspielerin Tatiana Maslany im Video zu „Please take me home, I don’t belong here.“ mit. Regie führte bei sämtlichen Clips der Sundance Special Jury Award-Gewinner Miles Joris-Peyrafitte, den WOLF über Instagram rekrutierte.
III: „Please take me home, I don’t belong here.“ -
Zum kompletten Thread

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