Lighthouse Family - Blue sky in your head

Polydor / Universal
VÖ: 05.07.2019
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Alles wird gut
Wenn einem Comeback-Album eine Bonus-CD mit den größten Hits der Band beiliegt, schrillen alle Alarmglocken. Kann das neue Material nicht für sich alleine stehen? Tunde Baiyewu und Paul Tucker, die in den Neunzigern als Lighthouse Family Hit an Hit reihten, dürften derlei Fragen egal sein. Ihre Rückkehr kommt sicherlich unerwartet, nach Kalkül klingt "Blue sky in your head", das erste Album seit 18 Jahren, aber nur stellenweise. An den Eckpfeilern seines Sounds hat das Duo freilich nicht gerüttelt. Noch immer breitet Baiyewu seine Samtstimme über watteweichen Popsongs aus. Die ganz großen Ohrwürmer der Marke "Lifted" fehlen allerdings. Stattdessen regiert gleichförmiger Wohlklang, zu dem sich ganz hervorragend bügeln lässt. Das ist nicht despektierlich zu verstehen: Die Briten beherrschen ihr Metier meisterhaft. Ihre Songs sind Trostpflaster für geschundene Seelen. Das akustische Äquivalent zu heißem Tee mit Honig. Wunderschön, aber eben auch ein wenig pappig.
Textlich bleiben die Musiker ihrer Linie von damals treu. Noch immer sind ihre Botschaften lebensbejahend und positiv. "Yes I know / We can be so happy again / We could a live a different life / Where the trouble just goes away", lauten beispielsweise die Refrainverse des Titeltracks. Hach, wie hübsch. Ein bisschen banal natürlich auch. Dem Bayern entlockt derlei Liedgut ein schulterzuckendes "Ja mei", was einem Kompliment gleichkommt. Das Leben läuft manchmal eben einfach so dahin, ohne große Höhen und Tiefen. Genau für solche Phasen eignen sich die Songs von "Blue sky in your head" hervorragend. Tröstende Melodien für fröstelnde Gemüter. Sterbenslangweilig und anachronistisch sind Songs wie "The long goodbye" trotzdem. Daran kann auch das schönste Streicherarrangement nichts ändern. "One day it's gonna make sense", croont Baiyewu. Wahrscheinlich stimmt das sogar.
Und so zieht das Album vorbei. Auf einen Midtempo-Song folgt eine Ballade, worauf wiederum ein Midtempo-Song erklingt. Selbst wenn einmal großes Drama wie im Intro von "Immortal" angedeutet wird, nimmt die Band lieber die Ausfahrt in Richtung Bekömmlichkeit. Es könnte sich ja jemand erschrecken. Kaum ein Track kommt ohne textliche Versatzstücke wie "feels so good" aus. Das fällt allerdings nur selten wirklich störend auf. Zumindest bis der Blick auf die Spielzeit fällt. Spätestens nach der Hälfte setzen ernsthafte Ermüdungserscheinungen ein. Da hilft auch der "Oh oh oh"-Chor in "The streetlights and the rain" nicht. Lighthouse Family wissen genau, was sie da fabrizieren, weshalb ein Schlaflied wie "Under your wings" erstaunlich gut funktioniert. So richtig böse sein kann man ihnen aber nicht. Dazu sind sie schlicht zu souverän.
Highlights
- Blue sky in your head
- My salvation
Tracklist
- CD 1
- Blue sky in your head
- My salvation
- Live again
- The long goodbye
- Clouds
- Waterloo street
- Put my heart on you
- Light on
- Who's gonna save me now?
- Super 8
- The streetlights and the rain
- Under your wings
- Immortal
- CD 2
- Ocean drive
- Lifted
- High
- Raincloud
- Lost in space
- Loving every minute
- (I wish I knew how it would feel to be) Free / One (Medley)
- Question of faith
- Goodbye heartbreak
- Postcard from heaven
Gesamtspielzeit: 106:15 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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MickHead Postings: 4746 Registriert seit 21.01.2024 |
2024-05-05 10:18:27 Uhr
Alleine das Comeback Album hätte mindestens eine 7/10 verdient. Und wie man diese Musik um die Jahrtausendwende sterbenslangweilig finden kann, erschließt sich mir nicht. Wenn ich heute High oder Lifted höre, geht der Launepegel sofort nach oben. Für mich war das geniale Easy Listening Mukke. Aber jedem das seine. |
strix Postings: 31 Registriert seit 14.06.2013 |
2019-09-03 17:25:28 Uhr
war schon in den 90ern sterbenslangweilig.selbst zum bügeln zu öde -> 1/10 |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 28539 Registriert seit 08.01.2012 |
2019-07-20 22:35:03 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.Meinungen? |
warum Fred sperrsche roflmao Postings: 7 Registriert seit 09.05.2019 |
2019-05-09 20:24:02 Uhr
Die SCORPIONS SIND BESSER!! VOR ALLEM WIND OF CHANGe |
warum Fred sperrsche roflmao Postings: 7 Registriert seit 09.05.2019 |
2019-05-09 20:19:15 Uhr
Radiopop, ick hör dir trapsen |
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Referenzen
Wet Wet Wet; Simply Red; Seal; The Beautiful South; Will Young; Take That; Gary Barlow; Savage Garden; George Michael; Andru Donalds; Dido; Jon Secada; James Morrison; Mike & The Mechanics; Tasmin Archer; Lionel Richie; The Lightning Seeds; Billy Ocean; Eagle-Eye Cherry; Hot Chocolate; The Commodores; Londonbeat; Annie Lennox; Michael Bolton; Stereophonics; Eternal; Sonique; East 17; Des'ree; Ronan Keating; Travis; Paul Young; Phil Collins; Blue; Pet Shop Boys; Tanita Tikaram; Gareth Gates; Natalie Imbruglia; Roxette; Rick Astley; Toploader; Fine Young Cannibals
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- Lighthouse Family - Blue sky in your head (6 Beiträge / Letzter am 05.05.2024 - 10:18 Uhr)