Freya Ridings - Freya Ridings
Good Soldier Songs / AWAL / Universal
VÖ: 19.07.2019
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 9/10
Auf der Suche
Da ist sie nun, die Debüt-Platte von Freya Ridings, und man ist beim Hören anfangs hin- und hergerissen zwischen zwei Gedanken: einerseits Freude darüber, dass man die eventuell lieb gewonnen Stücke der Britin endlich als Studio-Versionen hören darf. Andererseits Ernüchterung, weil kaum ein Song darunter ist, der nicht schon auf den beiden 2017 und 2018 erschienenen Live-Alben zu finden war. Und während man dann dieses selbstbetitelte Album hört, beschleicht einen zusätzlich noch ein dritter Gedanke: die Songs, Die auf "Live at St. Pancras old church" und "Live at Omeara" noch von Ridings beeindruckenden Gesangsleistungen getragen wurden, wurden nun auf "Freya Ridings" zu einem leider an vielen Stellen sehr generischen und berechenbaren Pop-Album zusammengepresst.
Schwere Piano-Balladen wie "Ultraviolet" oder Ridings' bisher größter Hit "Lost without you", die sich besonders gut für die übermäßig kitschigen Momente in Fernsehdramen wie "Grey's Anatomy" eignen und bei Ridings' Konzerten sicherlich einige Tränen in die Augen ihrer schunkelnden Zuhörer schmalzen werden, wechseln sich mit treibenden Soul-Pop-Stücken wie "Castles" ab. Nun soll das bloß nicht falsch und nur kritisch verstanden werden: Die Schleicher sind durchaus berührend. Leider wirken sie oft aber auch zu sehr kalkuliert und verlieren dadurch mehr und mehr ihren Reiz. Immerhin hat Adele auf drei Alben auch dem gefühlsfernsten Raubein bereits ein "Eine schöne Stimme hat sie, das muss man ihr lassen!" entlocken können und an genau an die selbe Nische im menschlichen Empfindungsapparat appelliert, die sich am liebsten von fett mit Pathos bestrichenen Balladen ernährt.
Nur ist diese Nische (zumindest beim Rezensenten) immer noch gut bedient. Man summt und wippt mal bei "Set fire to the rain" mit, gibt sich gelegentlich der Tragik von "Hello" hin und denkt sogar gerne an "Skyfall" zurück. Freya Ridings kann da schlicht nicht mithalten. Kein einziges der Stücke auf diesem selbstbetitelten Debüt kann den genannten Adele-Songs das Wasser reichen, nicht mal "Holy water", das mit seinen Gospel-Einwürfen gar wie der etwas zu glatte Cousin von "Rolling in the deep" klingt. Textlich gibt schon ein Blick auf die Songtitel Auskunft darüber, was man zu erwarten hat: "Lost without you", "You mean the world to me" und "Still have you" propagieren die Erfüllung in der Liebe und im Finden einer besseren Hälfte, andere Themen scheinen Ridings derzeit nicht zu beschäftigen.
Wenn in "Blackout" das Wörtchen "You" zum zwanzigsten Mal um mindestens fünf Silben erweitert wird, fängt man als Hörer leider an zu gähnen. Hoffentlich kann sich die gerade mal 25-jährige Ridings in den nächsten Jahren noch einige Kanten erfinden. Ein Jammer jedenfalls, dass nach Maggie Rogers nun schon die zweite vielversprechende Folk-Pop-Songwriterin und begabte Sängerin dieses Jahr auf ihrem Debüt-Album durch zu kantenlose Stücke leicht enttäuscht.
Highlights
- Lost without you
- Castles
Tracklist
- Poison
- Lost without you
- Castles
- You mean the world to me
- Love is fire
- Holy water
- Blackout
- Ultraviolet
- Still have you
- Maps
- Elephant
- Wishbone
Gesamtspielzeit: 41:52 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
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Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27171 Registriert seit 08.01.2012 |
2019-07-08 20:11:19 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.Meinungen? Wichtige Anmerkung: Die Rezension ging versehentlich mit 7/10 online, die Bewertung lautet aber 5/10. Bitte entschuldigt den inzwischen korrigierten Fehler. |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27171 Registriert seit 08.01.2012 |
2019-05-30 18:37:49 Uhr - Newsbeitrag
Freya Ridings veröffentlicht neue Single + Video "Castles" und kündigt ihr Debütalbum anFreya Ridings, Freya Ridings veröffentlicht neue Single + Video Castles und kündigt ihr Debütalbum an “The new Adele......Freya Ridings is the voice of 2019.” – The Times “This singer brings classical precision and raw emotion to celestial pop.” – GQ “An extraordinary talent.” – Sunday Times Culture “The most exciting rising talent in UK music……she’s a superstar in waiting.” – The Sun Die Kritiker sind sich einig: Freya Ridings begeistert mit ihrem Talent, ihrer geheimnisvollen Ausstrahlung und einem Sound, der Pop-Musik weitere spannende Facetten verpasst! Freya Ridings veröffentlicht am Freitag ihre neue Single "Castles" und legt auch das Video dazu vor. Doch das war noch nicht alles, denn die Britin kündigt jetzt ihr Debütalbum für den 12. Juli an! Das Video zu "Castles" gibt es hier Das selbstbetitelte Album ist kein richtiges Debüt mehr, denn Freya hat in der Vergangenheit bereits zwei Live-Alben auf den Markt gebracht. Nun erscheint am 12. Juli das erste Studioalbum! Das gesamte Album thematisiert Zweifel, Schmerz, Bedauern und Verletzlichkeit. Freyas außergewöhnliche, vibrato-reiche Stimme zählt zweifellos zu den kraftvollsten Stimmen ihrer Generation. https://www.universal-music.de/freya-ridings https://www.facebook.com/freyaridings/ |
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Referenzen
Adele; M-22; Billie Marten; Tom Walker; Duffy; Amy Winehouse; Gabriella Cilmi; Paloma Faith; Lewis Capaldi; Gabrielle Aplin; Birdy; James Arthur; James Blunt; Leona Lewis; Jessie J; Kelly Clarkson; Christina Perri; Ellie Goulding; Maggie Rogers; Sara Bareilles; Emeli Sande; Frances; Noah Kahan; James Gillespie; Nina Nesbitt; Tom Grennan; Isaac Gracie; Elina; George Ogilvie
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- Freya Ridings - Freya Ridings (2 Beiträge / Letzter am 08.07.2019 - 20:11 Uhr)