Prong - Scorpio rising

Locomotive / Alive
VÖ: 07.07.2003
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10

Auferstanden aus Ruinen
Tommy Victor, der sich zwischenzeitlich als Live-Gitarrero von Schinkengott Glenn "Mama" Danzig verdingt hatte, hat endlich seine alte Band reanimiert. Mit komplett neuer Crew lärmt Prong auf "Scorpio rising" as groovy as ever los. Nachdem der Dreizack Anfang der Neunziger mit den Alben "Prove you wrong", "Cleansing" und vor allem dem Szene-Hit "Snap your fingers, snap your neck" Maßstäbe in Sachen kompakten, dichtem, treibendem, modernem Industrialrock setzte, legte er 1995 mit "Rude awakening" eines der vermutlich besten Metal-Alben des Jahrzehnts aufs Parkett. Allerdings waren sich über die Qualitäten dieser Scheibe nur die Kritiker einig, denn in kommerzieller Hinsicht floppte die Scheibe maßlos, und Produzent Terry Date machte sich von dannen, um künftig mit den Deftones Geschichte zu schreiben.
Nachdem im letzten Jahr der Konzertmitschnitt "100% live" schonend das Comeback vorbereitete, bietet "Scorpio rising" wieder das, was man von Prong gewohnt war, erwarten konnte und erhofft hat: gnadenarme und unaufhaltsam daherwalzende Brocken, basierend auf einem dichten Rhythmusteppich, begleitet von dumpf grollenden Gitarrengewittern und dem typischen kehligem Geraune Tommy Victors. Songs wie "Entrance of the eclipse" oder "Hidden agendas" gehören zum Besten, was Prong jemals auf die Menschheit losließen. Innovationen im engeren Sinne muß eine solche Band, die einen ureigenen Stil entwickelt und keinen geringen Beitrag zum Fundament der ganzen New-Metal-Chose geleistet hat, nicht mehr zwingend präsentieren. Dennoch fördern "Avoid promises" und "Embrace the depth" Prongs Pop-Appeal so ungeniert wie noch nie zu Tage. So was könnte, ja, sollte und müßte in einer gerechten Welt eigentlich ein Hit we rden.
Als Wermutstropfen muß man jedoch in Kauf nehmen, daß ein paar Tracks wie das recht plump prügelnde "Regal" und das lahme "Inner truth" nicht ganz den Qualitätsstandard genannter und früherer Kleinode halten können und manches in der beizeiten etwas breiigen Produktion untergeht. Mag sein, daß das neue Label, die spanische Truppe von Locomotive Music, ein nicht ganz so üppiges Budget spendieren konnte wie seinerzeit der Ex-Partner Sony. Geschenkt. Allerdings bleibt eins zu befürchten: Was Prong in ihrer Anfangszeit zu früh waren, um mit ihrem damals unkonventionellen Sound groß durchzustarten, könnten sie nun zu spät sein, um auf dem längst überschwemmten Markt die mehr als verdiente Aufmerksamkeit zu erhaschen.
Highlights
- Embrace the depth
- Avoid promises
- Entrance of the eclipse
- Hidden agendas
Tracklist
- Detached
- All knowing force
- Embrace the depth
- Reactive mind
- Regal
- Inner truth
- Avoid promises
- Siriusly emerging
- Assurances
- Out of this realm
- Letter to a "friend"
- Entrance of the eclipse
- Red martial workings
- Hidden agendas
Gesamtspielzeit: 49:17 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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brny |
2008-11-14 18:16:23 Uhr
hab grad die "Force Fed" günstig auf LP gekriegt. wow, DAS ist mal ein ungewohnter PRONG-sound, wenn man nur die werke ab "Rude Awakening" kennt. dennoch sehr geil, auch wenn ich mich z.B. mit der aktuellen "Power of the Damager" weit mehr anfreunden kann.irgendwelche anderen neuen meinungen zur band seit nov. 07? |
tom cody |
2007-11-13 12:10:40 Uhr
Die Platte ist scheisse!Es tut weh,zu merken,dass man alt wird. Alte Bands,die einem den Schulfrust erträglicher machten,bringen nur noch belangloses Gedudel hervor(Prong,Metallica,Slayer...)oder sind wenigstens konsequent und lösen sich auf.Schnaps ist nicht mehr,nur noch mit verwässertem Bier kann man sich noch abschiessen,um nicht ne Kamillenteewoche einlegen zu müssen.Der Raucherhusten nimmt bedenkliche Formen und Auswürfe an und man verwünscht sich selbst,dass man damit überhaupt angefangen hat...hoffentlich sieht niemand das ultragrosse Nikotinpflaster unter dem Vintage-T-shirt. Was das alles mit Prong zu tun hat? Es ist einfach albern,wenn Opas die 80'er Trash-Attitüde nochmal wiederbeleben wollen...der Einzige,der das darf und nicht albern wirkt,ist Lemmy Kilmister. |
Armin |
2007-11-12 19:32:19 Uhr
12.01.2008 CH Pratteln Z715.01.2008 D Munich Backstage 16.01.2008 A Graz Orpheum 17.01.2008 D Stuttgart Rohre 18.01.2008 D Essen Turock 22.01.2008 D Hamburg Markthalle 23.01.2008 D Saarbrücken Roxy 24.01.2008 D Wiesbaden Schlachthof |
Murr |
2005-07-20 15:31:45 Uhr
Mir gefällt die neue Prong ungefähr so gut wie die letzte Helmet: gar nicht!Alben wie Prove you wrong, cleansing oder - gerade - Beg To Differ...sowas werden Prong wahrscheinlich nie wieder so hinkriegen... Schade. |
avail |
2005-07-20 15:11:28 Uhr
die scorpio rising fand ich nicht gut. bis auf 2-3 songs. rude awakening und cleansing. jepp, beide gut. einer meiner lieblinge von prong ist unfortunately. |
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Referenzen
Killing Joke; Helmet; Disturbed; White Zombie; Static-X; Ministry; Fear Factory; Machine Head; Pantera; Anthrax; Pro-Pain; S.O.D.; M.O.D.; Drowning Pool; Deftones; Sevendust; Linkin Park; Papa Roach; Godsmack; Korn; Slipknot; Mudvayne; Filter; Pitchshifter; Gurd; universal.slave.driver
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