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D-A-D - A prayer for the loud

D-A-D- A prayer for the loud

Mermaid / AFM / Soulfood
VÖ: 31.05.2019

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Røck'n'Røll

Strenggenommen hätten sie längst weg vom Fenster sein müssen. Denn mal ehrlich – wer kann sich heutzutage noch erlauben, schlappe acht Jahre keinen Tonträger zu produzieren? Aber natürlich waren D-A-D in der Zeit nicht wirklich abgetaucht, sondern haben zum einen durch immer wieder großartige Live-Auftritte von sich hören lassen. Zum anderen aber auch dadurch, dass Frontmann Jesper Binzer mit "Dying is easy" 2017 eine Soloplatte herausbrachte, die sehr ruhig und balladesk gehalten war und genau deshalb die Frage aufwarf, ob dies auch auf die Band abfärben würde. "Soft dogs", Part 2, sozusagen? Die Antwort sollte die Single "Burning star" liefern, tatsächlich die erste Veröffentlichung seit dem Album "Dic.Nii.Lan.Daft.Erd.Ark" aus dem Jahr 2011 und gleichzeitig erster Song der neuen Albums "A prayer for the loud".

Wären D-A-D nun Amerikaner und keine Dänen, man könnte sich ein vehementes "Fuck yeah!" nur mühevoll verkneifen, so wuchtig drückt eben jenes "Burning star" aus den Boxen. Ja, richtig: Aus den Boxen und nicht etwa aus dem Brüllwürfel für den Handy-Stream, denn die Dänen leisten sich zur Feier des Tages eine wuchtige Produktion, die alleine schon das Geld wert ist. Motto: Laut ist dann, wenn's im Gesicht drückt. Und so reißt "Burning star" den Schinken dermaßen vehement vom Smørrebrød, dass die ersten Erinnerungen an die guten alten unbeschwerten Zeiten der Band hochkommen, besticht durch Tempo und einen großartigen Refrain, der eines Openers wahrlich würdig ist.

Danach wird's cool. So cool, dass man selbst im Hochsommer die Heizung aufdrehen mag. Denn der Titeltrack swingt und groovt entspannt, bis Binzer im Refrain endlich eskalieren darf. Und auch das folgende "Nothing ever changes" ist dermaßen fingerschnippend lässig wie sonst nur eine gewisse Lil' ol' Band from Texas. Nur dass die vier Kopenhagener trotz des Gassenhauers "I won't cut my hair" von 1991 eher bartlos sind. Aber wir schweifen ab. Anders als die Skandinavier, die voll fokussiert mit "The sky is made of blues" umgehend den nächsten Kracher folgen lassen, als hätten sie dringenden Nachholbedarf darin, der Welt zu zeigen, dass sie eine Zeitlang nicht von ungefähr als dänische AC/DC bezeichnet wurden.

Womit wir nun an dem Punkt angekommen sind, an dem Fairness geboten ist. Fairness deshalb, weil der Rest der Platte zwar gegen diese fulminante erste Hälfte nicht anzukommen vermag, aber auf dem Gros der Veröffentlichungen der Dänen locker als Highlight aufgefallen wäre. Sei es nun die zauberhafte Ballade "A drug for the heart" oder "Musical chairs", das tatsächlich als Hommage an den verstorbenen AC/DC-Gitarristen Malcolm Young durchgehen könnte. Erste Stimmen wollten "A prayer for the loud" bereits auf eine Stufe mit den Signature-Alben "No fuel left for the pilgrims" und "Riskin' it all" von 1989 beziehungsweise 1991 stellen, was alleine schon wegen des Entstehungsdatums dieser beiden Platten absurd wäre. Doch D-A-D ist es nach vielen Jahren endlich wieder gelungen, das Songwriting einfach fließen zu lassen – ohne Experimente, ohne den Kopf zu sehr anzustrengen. Das Ergebnis ist ein wunderbares Rock-Album, wie es die Band, die einmal Disneyland After Dark hieß, in ihrer langen Karriere nur höchst selten zu liefern imstande war.

(Markus Bellmann)

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Highlights

  • Burning star
  • Nothing ever changes
  • The sky is made of blues
  • A drug for the heart

Tracklist

  1. Burning star
  2. A prayer for the loud
  3. Nothing ever changes
  4. The sky is made of blues
  5. The real me
  6. No doubt about it
  7. A drug for the heart
  8. Musical chairs
  9. Time is a train
  10. Happy days in hell
  11. If the world just

Gesamtspielzeit: 44:00 min.

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Armin

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2019-06-29 20:23:27 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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