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Prince - Originals

Prince- Originals

Warner
VÖ: 21.06.2019

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Neues aus der lilafarbenen Schatzkammer

Wenn eine Sache die Räder der Musikindustrie noch nie am ewigen Weiterdrehen gehindert hat, dann ist es der Tod. Dass nach Princes Ableben in regelmäßigen Abständen Material aus seinem sagenumwobenen "Vault" an die Öffentlichkeit dringen würde, war abzusehen, doch solange es zu einem kompletteren Bild des Purple One beiträgt, dürfte jeder Fan mehr Freude als Ärger verspüren. In den frühen bis mittleren Achtzigern sprühte dieses Jahrhunderttalent so vor Kreativität, dass ein Album pro Jahr nicht ausreichte und es einen Teil seiner Songs für andere Interpreten abzwackte. "Originals" versammelt eine Auswahl dieser Stücke, von musikgeschichtlichen Fußnoten bis Welthits, in ihren ursprünglichen Aufnahmen – offiziell als Demos katalogisiert, doch Princes Definition davon dürfte auch so manchem etablierten Künstler die Schamesröte ins Gesicht treiben. Diese gute Stunde grandioser Musik ist nicht nur rund komponiert und produziert, sie taugt in Sachen Dynamik und Fluss auch absolut als vollwertiges Album.

Das liegt auch daran, dass viele der Songs als Erweiterung von Princes Renommee für andere Vertreter des von ihm gebahnten Minneapolis Sound wie The Time, Vanity 6 oder Sheila E. angedacht waren. So unterscheiden sich etwa die Ballade "Gigolos get lonely too" oder das kaum zu bändigende Tanz-Biest "Jungle love" instrumental kaum von den The-Time-Interpretationen, was ihrem Genuss aber keinen Abbruch tut – es sind einfach fantastische Tracks und dazu gibt Prince, bei allem Respekt, eine gesanglich noch bessere Figur als Morris Day ab. Überhaupt ist sein Spaß hier in jedem Ton herauszuhören, in den bombastischen Gitarren des groovenden "100 mph" ebenso wie im völlig aufgedrehten "Holly rock", einer teils improvisiert klingenden Sieben-Minuten-Nummer zwischen psychedelischem Funk und Proto-Rap. Dass "The glamorous life" dazu noch einen Ansatz von Kapitalismuskritik unterbringen will, gerät in seinem virtuosen Arrangement mit Cello und Saxophon eher zweitrangig.

Wie im Vorbeigehen konzentriert "Originals" die unfassbare Variabilität seines Künstlers, in der Stimme wie in den von ihm angenommenen Personae. Schon der Synth-Pop-Opener "Sex shooter" spielt mit der Androgynität, wenn er eine weibliche Erzählperspektive mit phallischer Symbolik verbindet. "Noon rendezvouz" zerbricht fast an seinem Falsett, während im mechanischen "Make-up" ein Roboter das Ritual der menschlichen Aufreizung zu imitieren scheint. Spätestens in "You're my love", das Kenny Rogers anheimfiel, ist Prince kaum wiederzuerkennen – als wolle er den bärtigen Country-Musiker parodieren, singt er im tiefsten Bariton, doch driftet diese geschmackvolle Disco-Ballade dabei nie in Western-Klamauk ab. Das andere Extrem bildet die sich die Seele aus dem Leib schreiende Gospel-Definition von "Baby, you're a trip", die der Stimmgewalt der eigentlichen Interpretin Jill Jones in nichts nachsteht.

Princes Verhältnis zu den Empfängern seiner Songs war ambig – Jones kritisierte etwa dessen Kontrollwahn und das Aufzwängen seiner ausgedachten Identitäten. Doch anderen schenkte er, ob gewollt oder nicht, wichtige Meilensteine in ihren Karrieren. So war das hier in einer spirituellen Synthie-Schwebe verharrende "Love… thy will be done" Anfang der Neunziger Martikas letzter großer Hit. Am meisten ins popkulturelle Gedächtnis eingebrannt haben sich aber natürlich zwei andere Stücke: zum einen The Bangles' "Manic Monday", schon in seiner Ursprungsversion ein Cembalo-akzentuierter, luftiger Popsong, und zum anderen Sinéad O'Connors weltweiter Tränenzieher "Nothing compares 2 U". Prince toppt mit seiner herzzerreißenden Leidenschaft sogar das Cover und ein großartig nostalgisches Saxophon-Solo tut sein Übriges. Da können auch die vorwärtsdenkenden, experimentellen Ausflüge von "Dear Michaelangelo" und "Wouldn't you love to love me" nicht rüber hinwegtäuschen: "Originals" bleibt ein Kind der Achtziger. Wäre es damals auch erschienen, man würde heute möglicherweise von einem weiteren Klassiker in einem einzigartigen Œuvre sprechen.

(Marvin Tyczkowski)

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Highlights

  • Jungle love
  • Holly rock
  • Baby, you're a trip
  • The glamorous life
  • Nothing compares 2 U

Tracklist

  1. Sex shooter
  2. Jungle love
  3. Manic monday
  4. Noon rendezvouz
  5. Make-up
  6. 100 mph
  7. You're my love
  8. Holly rock
  9. Baby, you're a trip
  10. The glamorous life
  11. Gigolos get lonely too
  12. Love... thy will be done
  13. Dear Michaelangelo
  14. Wouldn't you love to love me
  15. Nothing compares 2 U

Gesamtspielzeit: 63:51 min.

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User Beitrag

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2019-07-26 19:05:54 Uhr - Newsbeitrag


Vor über drei Jahrzehnten schrieb Prince den Song "Holly Rock" für die US-amerikanische Sängerin Sheila E. Erschienen ist dieser 1985 auf dem Soundtrack zum Film "Krush Groove". Die Originalversion von Prince ist nun die zweite Single aus dem hochgelobten Album "Originals".

Begleitet wird der auf 3:47 Minuten gekürzte Edit von einem neuen, dynamisch animierten Video, das in den Electric Light Studios in London angefertigt und von The Prince Estate und Warner Records co-produziert wurde.

Der Basistrack zu "Holly Rock" wurde in den Sunset Sound Studios in Los Angeles Ende 1985 aufgenommen – in derselben Woche, in der Prince Kiss für das Album "Parade" einspielte. Obwohl Prince Sheila die alleinigen Writing- und Producer-Credits zusprach, produzierte er ihn eigentlich selbst und schrieb ihn mit Sheila zusammen.

Seinerzeit war es zwar kein Hit, aber die elektrisierende 6 ½-Minuten-Version wurde ein wahrer Fan-Favorit, zumal der Soundtrack nur in einer kleinen Auflage gepresst wurde. Auf "Originals" erscheint "Holly Rock" zum ersten Mal auf einem Prince-Album und ist erstmalig auch digital erhältlich.

Das hochgelobte Album "Originals" enthält 15 Tracks mit 14 bisher unveröffentlichten Aufnahmen, die ein helles Licht auf die Rolle werfen, die Prince hinter den Kulissen für die Karrieren anderer Künstler einnahm. Einige der ikonischen Songs auf "Originals" wurden zu wichtigen Hits für die Künstler, die sie aufnahmen, darunter "Manic Monday" der Bangles und "Nothing Compares 2 U" von Sinéad O´Connor.

"Originals" erscheint via Warner Records über alle Download- und Streaming-Partner sowie physisch auf CD, 180 Gramm-Doppel-LP und als limitierte Deluxe CD + 2 LP in violettem Vinyl.
Chipsnatic
2019-06-20 22:31:06 Uhr
Früher habe ich die Xtreme hot Chili sehr gerne gegessen bis ich davon mal ein fies juckenden Ausschlag bekommen habe der Arzt meinte ich vertrag das Chili Pulver nicht mehr nachdem ich ungefähr schon 20 Dosen gefuttert hatte xD
Nee aber mal ehrlich wenn überhaupt noch Pringles dann die original mit Salz aber mittlerweile bin ich komplett auf lays oder Zweifel (Schweiz) umgestiegen, ich finde zu nem bier gehören einfach salzige Chips oder Erdnüsse aber nicht so Pringles mit was auch immer Geschmack! Besonders eklig und stinkenden Mundgeruch verursachen die cheese &onion

keenan

Postings: 5192

Registriert seit 14.06.2013

2019-06-20 22:01:06 Uhr
Pringles Originals schmecken bisschen fad,so wie pombären.
Barbecue und Paprika sind aber mit die besten Chips:-)

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2019-06-20 20:59:06 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2019-04-25 18:46:35 Uhr - Newsbeitrag
THE PRINCE ESTATE KÜNDIGT IN PARTNERSCHAFT MIT WARNER BROS. RECORDS UND TIDAL DAS NEUE PRINCE ALBUM „ORIGINALS“ MIT 14 BISHER UNVERÖFFENTLICHTEN TRACKS AN



AB 7. JUNI 2019: ALBUM EXKLUSIV VORAB BEI TIDAL ERHÄLTLICH

CD / DOWNLOAD / STREAMING AB 21. JUNI 2019 VERFÜGBAR

180 GRAMM 2LP UND DELUXE CD+2LP AB 19. JULI 2019 ERHÄLTLICH




München 25. April 2019: Ob live auf der Bühne, an der Spitze der Charts oder als Revolutionär der Branche – Prince wird für immer in Erinnerung bleiben. Dabei kümmerte er sich während seiner vier Jahrzehnte im Rampenlicht auch unermüdlich um Talente und schrieb Songs für aufstrebende Künstler.



Im Juni 2019 veröffentlicht The Prince Estate in Zusammenarbeit mit Warner Bros. Records und TIDAL „Originals“, ein 15-Track-Album mit 14 bisher unveröffentlichten Aufnahmen. Die Stücke zeigen, welche wichtige Rolle Prince für die Karriere anderer Künstler gespielt hat. Ausgewählt wurden die Tracks in Zusammenarbeit mit Troy Carter im Auftrag von The Prince Estate und JAY-Z.



Ab dem 7. Juni gibt es „Originals“ 14 Tage lang exklusiv bei TIDAL zum Streamen. Und das in höchster Qualität dank dem TIDAL HiFi-Abonnement – wie Prince es sich für seine Fans gewünscht hätte. TIDAL-Mitglieder können die Aufnahmen so hören, wie sie im Sinne des Künstlers klingen sollten.



Ab dem 21. Juni wird Warner Bros. Records dieses außergewöhnliche Werk auch über alle Download- und Streaming-Partner sowie als CD veröffentlichen – direkt aus dem riesigen Prince-Archiv von Vault-Records. Eine 2-LP-180 Gramm-Vinyl- sowie die Limited Edition Deluxe CD+2LP-Version folgen ab dem 19. Juli.



Mitte der 80er Jahre dominierte Prince die Charts auch als Songwriter und Produzent für andere Künstler. Während er neun seiner erfolgreichsten Alben auf den Markt brachte, schrieb und nahm er zusätzlich endlose Bänder an Material für seine Protegés auf, darunter The Time, Vanity 6, Sheila E., Apollonia 6, Jill Jones, The Family und Mazarati. Gelegentlich verwendeten diese die Original-Demos von Prince direkt als Master-Aufnahmen ihrer Alben, mit nur geringfügigen Änderungen an der Instrumentierung und Gesangsstimme. Andere ließen sich bei ihren Aufnahmen von seinen Demos leiten, wobei in ihrer endgültigen Version Prince' erste Aufnahme stets erkennbar blieb.



Einige der ikonischen Songs auf „Originals“ wurden beachtliche Erfolge: Sheila E.'s „The Glamorous Life" erreichte 1984 Platz 1 der Dance Charts. Der Erfolg von „Manic Monday" katapultierte die Single von The Bangles und das dazugehörige Album „Different Light“ auf Platz 2 der Pop Charts. Das Album „Ice Cream Castle“ von The Times mit dem Top 20-Hit „Jungle Love" hielt sich 57 Wochen in den Billboard 200-Charts. Und 1991 landete Martika mit „Love... Thy Will Be Done" einen Top 10-Hit in Frankreich, Australien, Großbritannien und den USA.



„Originals“ enthüllt die Ursprünge dieser vertrauten Songs. Zudem sind Mitschnitte wie Vanity 6's „Make-Up“, Jill Jones' „Baby, You're a Trip“ und Kenny Rogers' „You're My Love“ auf dem Album zu hören. Außerdem enthalten: Die grandiose Originalversion zu der 2018 veröffentlichten Single von „Nothing Compares 2 U“ aus dem Jahr 1984.



Songtitel


Zuerst veröffentlicht von (Künstler: Album - Jahr)


Jahr von Prince’ Aufnahme enthalten auf „Originals“

1. Sex Shooter


Apollonia 6: Apollonia 6 - 1984


1983

2. Jungle Love


The Time: Ice Cream Castle - 1984


1983

3. Manic Monday


The Bangles: Different Light - 1985


1984

4. Noon Rendezvous


Sheila E.: The Glamorous Life - 1984


1984

5. Make-Up


Vanity 6: Vanity 6 - 1982


1981

6. 100 MPH


Mazarati: Mazarati - 1986


1984

7. You're My Love


Kenny Rogers: They Don't Make Them Like They Used To - 1986


1982

8. Holly Rock


Sheila E.: Krush Groove (OST) - 1985


1985

9. Baby, You’re a Trip


Jill Jones: Jill Jones - 1987


1982

10. The Glamorous Life


Sheila E.: The Glamorous Life - 1984


1983

11. Gigolos Get Lonely Too


The Time: What Time Is It? - 1982


1982

12. Love… Thy Will Be Done


Martika: Martika’s Kitchen - 1991


1991

13. Dear Michaelangelo


Sheila E.: Romance 1600 - 1985


1985

14. Wouldn’t You Love to Love Me?


Taja Sevelle: Taja Sevelle - 1987


1981

15. Nothing Compares 2 U


The Family: The Family - 1985


1984



#PrinceOriginals





Über TIDAL

TIDAL ist eine von Künstlern entwickelte globale Musikstreaming- und Entertainment-Plattform, die Musikfans und Künstler durch einzigartige, digitale Inhalte und exklusive Events näher zusammenbringt. Der Streamingservice, der derzeit in 53 Ländern verfügbar ist, umfasst in seinem Angebot mehr als 60 Millionen Songs und 244.000 hochauflösende Videos, Eigenproduktionen wie Videoserien und Podcasts, sowie das Programm TIDAL Rising, bei dem Newcomer gefördert werden. Tausende, von Experten redaktionell kuratierte Playlisten stehen den Nutzern zudem zur Verfügung. Mit der Verpflichtung seiner Eigentümer, ein nachhaltigeres Modell für die Musikindustrie zu schaffen, bietet TIDAL ein Klangerlebnis in Premium- und HiFi-Qualität - einschließlich Aufnahmen in Master Quality Authenticated (MQA). Weitere Informationen sind auf www.tidal.com verfügbar.
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