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Milow - Lean into me

Milow- Lean into me

Island / Universal
VÖ: 31.05.2019

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 4/10

Sommergesäusel

Es ist verdammt heiß geworden draußen. Und wenn man in der Sonne sitzt, das Gehirn schon leicht flüssig, ist die Kapazität für anspruchsvolle Musik vermutlich nicht mehr da. Für eine solche Situation empfiehlt sich Milows neues Album. Leicht dahin fließende Melodien ohne viel Schwere, typisches Milow-Gesäusel, zu dem man den Kopf ein bisschen hin und her wiegen kann. Und ja, textlich sind die Songs alle durchweg absolut kitschig, aber trotzdem, vielleicht wegen der zurückhaltenden musikalischen Gestaltung, sind sie schön und fühlen sich, um mal in Milows Sprache zu bleiben, an wie sanfte Sonnenstrahlen, die einem übers Gesicht streichen.

Wirklich spannend wird das Album dadurch aber nicht. Milow singt über seine anscheinend perfekte, harmonische Beziehung ("Laura's song"), über seinen Wunsch, so hoch springen zu können wie Michael Jordan ("Michael Jordan") und über ein Kind, das mit seinem BMX abhaut ("Houdini"). Etwas Abwechslung bringt das Feature mit Matt Simons in "Lay your worry down". Zweistimmig, zu akustischen Gitarren und geschnippstem Beat, singen die beiden davon, dass man sich doch mal bei ihnen anlehnen und alle Sorgen vergessen könnte. Im Video wird das stimmungsvoll mit Schwarz-weiß-Aufnahmen von sehr verliebten Pärchen untermalt. Die Abwechslung hier liegt hauptsächlich in der etwas raueren Stimme von Matt Simons, die in Kombination mit Milows eher sanftem Organ ziemlich gut kommt. Gut wäre es bei diesem Album grundsätzlich, nicht zu sehr auf die Texte zu achten, oder noch besser, wenn man vielleicht gar kein Englisch verstehen würde. Die Lyrics sind nämlich gleichbleibend mit Phrasen gespickt und voller Klischees, die in Popsongs schon so oft verwendet wurden, dass man sie einfach nicht mehr hören kann.

Promotet wird das Album auch im deutschen Fernsehen. Bei "Sing meinen Song" sitzt Milow neben unter anderem Michael Patrick Kelly und Jeanette Biedermann auf einer Couch, lacht über schlechte Witze, spricht über belgische Klischees und erklärt, warum der Song "Help" ihm nicht nur über den Tod seines Vaters hinweggeholfen, sondern ihn auch noch vor einem Burnout bewahrt hat. Das ist beeindruckend ehrlich, macht den Song aber nicht weniger kitschig. Vor allen Dingen, wenn während der Live-Performance auch noch Michael Patrick Kellys betroffenes und natürlich sehr nachdenkliches Gesicht gezeigt wird. Was Milow in dieser Show zu suchen hat, ist fragwürdig. Erfolgreich ist er ja eigentlich auch so.

(Marie Saverino)

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Highlights

  • Lay your worry down

Tracklist

  1. All the lights (Intro)
  2. Lay your worry down
  3. Break the silence
  4. Help
  5. She
  6. Greatest expectations
  7. Good thing
  8. Michael Jordan
  9. Loud & clear
  10. Houdini
  11. While you're asleep
  12. Laura's song
  13. All the lights

Gesamtspielzeit: 43:43 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Ruhrstahl

Postings: 1

Registriert seit 26.08.2019

2019-08-26 11:39:56 Uhr
Ich mag das Sommergesäusel.

musie

Postings: 3751

Registriert seit 14.06.2013

2019-06-13 20:41:28 Uhr
das hier beschriebene highlight finde ich so furchtbar wie die aktuelle fernsehshow. houdini, lauras song & michael jordan finde ich live reduziert wirklich sehr schön, er spielt sie schon länger. sind für mich mit abstand die drei besten songs vom album. ansonsten: wo sind die weissen tauben hin...

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2019-06-13 20:37:22 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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