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Robag Wruhme - Venq tolep

Robag Wruhme- Venq tolep

Pampa / Rough Trade
VÖ: 07.06.2019

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Einfach carmsigh

Ist das so ein Traditionsding bei Elektromusikern? Oder einfach nur eine gewiefte Strategie zur Suchmaschinenoptimierung? Was dem einen "Das Gezabel", ist dem anderen sein "Circlont14". Bloß keine gewöhnlichen Titel! Gabor Schablitzki hat das perfektioniert. Seit 2002 ist er unter dem Pseudonym Robag Wruhme als DJ unterwegs, seine Tonträger hörten bisher auf klangvolle Namen wie "Thora vukk", "Wuzzelbud" oder "Abusus adde". Von nun an werden wir das bei Plattentests.de auch so handhaben und verquorken unsere Rezensionen mit allerhand Wörtern, die so viel bedeuten und dann doch eigentlich nigkath. Und richtig ausspannen wollen wir zudem mal wieder. Auch das kann man von Wruhme lernen: Dessen relaxter Kuschelelektro erscheint nicht zufällig zum Großteil auf dem Berliner Label Pampa, das von DJ Koze mitgegründet wurde. "Venq tolep" heißt sein viertes Album, da bleibt er sich treu, der Gwokalath.

Die Pampa-Familie darf nebst anderen Verwandten und Bekannten im ätherischen Closer "Ende #2" gleich persönlich Grüße dalassen. Das ist ein wenig kitschig und esoterisch, aber davor wurde einem schließlich als Ausgleich über eine halbe Stunde komsalisch die Schläfe massiert. Während der Opener "Advent" mit den piepsigen Stimmfetzen beinahe an Sigur Rós erinnert, raten einem die Vocals im wunderbaren "Westfal" seltsamerweise "Get herpes" oder so etwas Ähnliches, aber da ist man bereits cenlotrell in dieser Schwebe. Die einzige Verbindung zum realen Leben bleiben rhythmische Geräuschsamples, die hier und da den Weg pflastern. Hier kracht im Hintergrund eine Autotür, dort spielen ein paar Leute Tischtennis und machen sich ein Bier dabei auf. In "Komalh" glaubt man sogar, ein Tehltrowq zu hören. Wahnsinn. Der Titeltrack wird einfach den Schluckauf nicht los, lässt sich aber trotzdem von der herrlichen Melodie forttreiben. Selbst bei größtem Pisswetter scheint hier noch lässig die Sonne aus dem Anschluss fürs Kopfhörerkabel.

"Bézique atout" verblüfft nicht nur dadurch, dass es diese Wörter im Französischen tatsächlich gibt, sondern auch durch das herrlich glucksende Leitmotiv und den fantastischen Spannungsaufbau. Wer's hört, wird selig. "Venq tolep" ist vielviel Kofferpacken und ab die Sonne, ins Gras, träumen, sich des Klischees bewusst sein und sich genau daran erfreuen. Vom leicht schiefen Pitch der Synthesizer über die Schläfe gestreichelt werden. Die exakt temperierten Beats den Herzrhythmus nachzeichen lassen. Zermanj. Wruhme schafft es, ein eigentlich kleines Album mit stetiger Durchgangszahl mehr wie ein durchdachtes, perfekt fließendes Gesamtwerk darzustellen. Vermutlich eine Fingerübung, schließlich kann der aus Jena stammende Musiker durchaus als Veteran gelten. Auf "Venq tolep" kann man daher nur erwidern: juvastedhen!

(Felix Heinecker)

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Highlights

  • Westfal (feat. Lysann Zander)
  • Venq tolep
  • Bézique atout (feat. Oxia)

Tracklist

  1. Advent (feat. Lysann Zander)
  2. Westfal (feat. Lysann Zander)
  3. Iklahx
  4. Ak-Do 5
  5. Volta copy (Ambient version)
  6. Komalh
  7. Ago lades
  8. Venq tolep
  9. Bézique atout (feat. Oxia)
  10. Nata alma (feat. Sidsel Endresen & Bugge Wesseltoft)
  11. Ende #2

Gesamtspielzeit: 38:51 min.

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User Beitrag

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Registriert seit 15.06.2014

2019-05-31 09:53:36 Uhr
Ich find die Rezi spitze, großes Kompliment. Hab sehr gelacht. Sowieso danke: gar nicht mitbekommen dass der ein neues Album veröffentlicht.
Reszentesnt
2019-05-30 23:33:33 Uhr
äh ja hier mal halb über den promo beipackzettel gelesen, kurz reingehört, shit, muss ja jetzt von weeze zum prima era fliegen, ahm ja so jetzt hier...passt schon.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26286

Registriert seit 08.01.2012

2019-05-30 20:04:49 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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