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Sacred Paws - Run around the sun

Sacred Paws- Run around the sun

Rock Action / PIAS / Rough Trade
VÖ: 31.05.2019

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Der schönste Strand liegt in Glasgow

Man hat geträumt vom Strand, die Sonne pinselte den üppigen Bauch und das nächste Kaltgetränk lag nur ein paar Fußspuren im Sand entfernt. Doch, oh weh, der Wecker klingelt, die Arbeit ruft und der dunkle Himmel wässert den Blick vom Balkon zuverlässig mit nassen Bindfäden. Solche Szenarien kennen Rachel Aggs und Eilidh Rogers sicherlich ganz gut, leben doch beide in Glasgow. Dass sich der Strandtraum auch ein wenig in die Realität verlängern möge, scheint eine Triebfeder für ihr zweites Album als Sacred Paws, "Run around the sun", gewesen zu sein. Also, Leute, dieses Vampire Weekend wird sonnig und da fährt man nach "Graceland", nicht das vom fetten Elvis, Paul Simon ist gemeint. Die Rhythmik hat sich das Duo dabei ein wenig von Aggs anderer Band Shopping abgeschaut, ambitionierte Zackigkeit trifft auf tropischen Flow. Nur ist das hier weniger getrieben angelegt, die hochtourigen Beatkaskaden sind nicht ganz so an die Ekstase angelehnt, nett abspulen soll es sich. Da helfen unter anderem goldige Bläserpracht, die ein gewisse Nähe zum Ska antäuscht, und perlend schnittiges Gitarrenspiel.

Bereits der Opener "The conversation" ist eine sommerliche Schussfahrt in Richtung Art-Punk-Himmel, das Schlagzeug zuckelt mit Pfiff und Pfeffer im Hintern voran, der Wechselgesang der beiden Damen überholt mal links mal rechts, mal verheddert er sich gemütlich ineinander. Aber vor allem sind es die rhythmisch ausgelegten Gitarrenmotive, die für einen unbeschwerten Vibe sorgen. Die warme Bläseropulenz in "Almost it" sorgt für eine Reichhaltigkeit im Klang, die auf Sacred Paws Debütalbum "Strike a match" durch Reduktion auf Schlagzeug und Gitarre so nicht da war. Geblieben ist ein positiver Gestus: "Catch my smile / Know my name / Teach me how to dance again." Das Übel liegt in der Vergangenheit, hier gibt es nur noch freie Straßen bis zum Horizont. Sacred Paws beladen ihre Stücke nicht mit kompliziertem Tiefgang, die Botschaft von der eigenen Stärke, ganz auf sich gestellt, ist aber allgemeingültig. Und so ist zu MGMT-Flöten in "What's so wrong" die Losung unmissverständlich: "Fresh air is everything / What's so wrong in being on my own?"

Gerüst der Songs ist immer das Schlagzeug-Spiel von Rogers, welches sich eben nicht auf ein mit Karibik-Kitsch verziertes Uffta-Uffta versteift, sondern variabel die verschieden Bestandteile des Drum-Kits miteinbezieht. Dabei entsteht ein agiler, quirliger Groove, auf dem die Gitarre Aggs' genüsslich auf Una ab marschiert. Trotz der kleinteiligen Rhythmus-Arbeit entsteht nicht nur in "So far" ein lässiger Flow, manchmal erscheint das Rennen um die Sonne wie eine entspannte Spritztour. Und da mag das Tempo der meisten Stücke nicht täuschen, gehetzt oder aggressiv wird von Aggs und Rogers nichts angefasst, da stört es dann noch nicht mal mehr, wenn der olle Wecker wieder seinen Dienst tut.

(Martin Makolies)

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Highlights

  • The conversation
  • Almost it
  • What's so wrong

Tracklist

  1. The conversation
  2. Almost it
  3. Life's too short
  4. Shame on me
  5. What's so wrong
  6. How far
  7. Is this real
  8. Write this down
  9. Brush your hair
  10. Other side

Gesamtspielzeit: 32:23 min.

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Armin

Plattentests.de-Chef

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2019-05-30 20:03:54 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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