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Something Corporate - Leaving through the window

Something Corporate- Leaving through the window

Drive-Thru / MCA / Universal
VÖ: 23.06.2003

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Flucht nach vorn

Wie praktisch. Da läßt die gute Rapunzel nicht bloß ihr Haar herunter, sondern gleich die ganze Rapunzel. Wenn das tatsächlich so einfach ist, hätten sich die Gebrüder Grimm eigentlich ihr blödes Märchen sparen können. Und das mit der Kreativität lieber Something Corporate überlassen. Die fünf Amerikaner nämlich finden nicht nur auf dem Cover einfache Lösungen für schwierige Probleme. Sondern auch große Songs hinter kleinen Melodien.

"Standing on the edge of morning / Scent of sex and New Found Glory." Gleich bei den ersten beiden Zeilen weiß man nicht so recht, ob man nun schmunzeln oder schluchzen soll. Und wird plötzlich von einem Album eingeholt, das vor Überraschungen nur so strotzt. Da wäre die Tatsache, daß Frontmann Andrew McMahon bei den Aufnahmesessions gerade mal 19 Lenze alt war. Daß er geschmeidigen Rock Marke Jimmy Eat World mit Klavier-Sprengseln, Punk-Einschlag und atemraubender Counting Crows-Sehnsucht mischt, als ob es das Normalste der Welt wäre. Daß dieser Knirps entwaffnende Texte schreibt, die sich um High School und Mädchen drehen und den Kinderschuhen doch längst entwachsen sind. Und daß er mit "Piano Rock" auch noch das passende Etikett für all das parat hat.

Auch wenn sich Something Corporate auf ihrem Debüt einige Durchhänger erlauben und mit "If you C Jordan" ausgerechnet der schnarchigste Song als Single auserkoren wurde, gehen die meisten ihrer Hymnen runter wie Butter. "Punk rock princess" erweist sich als catchy Ode an einen unbekannten Groupie, das wehmütige "Straw dog" könnte so oder so ähnlich auch aus der Feder von Ben Folds stammen, während "Not what it seems" und "Cavanaugh Park" von süßlichen Streichern durchsetzt sind. Und im köstlichen "Drunk girl" berichtet Andrew McMahon von dem Dilemma, in einem schwachen Moment seine betrunkene Angebetete abgeschlabbert zu haben, die sich natürlich tags darauf an nichts mehr erinnern kann.

Den meisten Wirbel verursacht jedoch der "Hurricane", ein heißer Kandidat für den "Song des Jahres" bei den Emo-Preisverleihungen. "Pull me under your weather patterns / Your cold fronts and the rain don't matter / Because a sun burns what I needed" bettelt Andrew McMahon seine Geliebte an. Und wenn er schließlich zu betörendem Pianogeklimper "You don't do it on purpose but you make me shake" und schließlich "Come on, sweet catastrophe" schmachtet, liegt ihm nicht nur seine Herzensdame zu Füßen. Sondern die ganze Welt.

(Armin Linder)

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Highlights

  • I woke up in a car
  • Punk rock princess
  • Hurricane
  • Straw dog

Tracklist

  1. I want to save you
  2. Punk rock princess
  3. I woke up in a car
  4. If you C Jordan
  5. The astronaut
  6. Hurricane
  7. Cavanaugh Park
  8. Fall
  9. Straw dog
  10. Good news
  11. Drunk girl
  12. Not what it seems
  13. You're gone
  14. Globes & maps

Gesamtspielzeit: 57:28 min.

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