Matthew And The Atlas - Morning dancer
Mata / Musa / Yucatan / Membran
VÖ: 10.05.2019
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
The dark, dark bright
Viel Einigkeit herrschte bei "Temple" wahrlich nicht. Das Zweitwerk vom Projekt des Briten Matthew Hagerty wurde zwiegespalten aufgenommen. Wurden einerseits Vergleiche mit Bon Iver laut, flogen ihm andererseits weniger gut gemeinte Vergleiche mit sämtlichen Folk-Kapellen seit Mumford And Sons um die Ohren, während wieder anderen all das völlig egal war, weil sie sich einfach in diesen von Hagertys tiefer Stimme getragenen Songs und ihren Geschichten verloren. Einig waren sich alle Seiten nur darin, dass weder "Temple" noch das Debüt "Other rivers" gerade Komplexität strotzten. Nun, da das dritte Album "Morning dancer" sich zwar ein Stück vom recht klassischen Folk von "Temple" entfernt und wie bereits beim Erstling wieder verstärkt auf Synthies setzt und dies im Vorab-Boten "Pyres" durchaus noch simpler gestaltet als schon zuvor, mögen kritische Stimmen wohl schnell aufhorchen.
Dabei setzt der Opener hervorragend den Ton, der bei aller durchschimmernden Dunkelheit immer wieder zwischen hellen Momenten wie dem von Bläsern in den Triumph getragenen "High fire" und niederschmetternder Stimmung wie "Tower above the sun" changiert. Und wann immer es dann doch zu düster erscheint, richten die treibenden Drums aus "Waging a war" oder "Begin again" den Blick wieder auf die Schönheit, die hinter jedem Schmerz begraben liegt: "Following the stars / Through the dark, the dark." Hell und dunkel, Nacht und Tag, Licht und Schatten sind zwar sicherlich ebenso wenig wie die ebenfalls wiederkehrenden Oppositionen Erinnern und Vergessen, Liebe und Trennung, Glück und Schmerz originalitätsverdächtig. Wenn sie aber lyrisch so gekonnt in Szene gesetzt werden, sei es Matthew And The Atlas ohne Probleme verziehen. Zumal man die Gegensätze musikalisch auch erst einmal so schön einfangen muss, wie es neben der variierenden Stimmung auch durch Hegartys Vocals zwischen Falsett und Bariton gelingt.
Tatsächlich ist "Morning dancer" beileibe weder das originellste noch das anspruchsvollste Stück Musik, das es jemals gab. Dafür zeigt es, wie sich mit recht simplen Mitteln, feinen, wenn auch manchmal repetitiven Melodien, poetischen Texten und atmosphärischer Dichte manchmal viel mehr erreichen lässt als mit den abgefahrensten musikalischen Experimenten. Wen das sanft aufgebaute und dann immer größer werdende "White bird" oder das ebenso schüchterne wie wundervolle "Calling long distance" mit seinen zärtlichen Zukunftsvisionen "And we turn on the light / When they wake in the night / Their little voice is sore", die sich wohl doch im Dunkeln auflösen, kalt lassen, fühlt wahrscheinlich nicht mehr viel. Allen anderen sei der Rat gegeben: "Eyes wide, fall through the eclipse / Toward the morning dancer."
Highlights
- Pyres
- Calling long distance
- White bird
Tracklist
- Pyres
- Waging a war
- Plaything
- Low
- Tower above the sun
- Begin again
- High fire
- Calling long distance
- Halo
- White bird
Gesamtspielzeit: 40:44 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Editor |
2019-05-29 08:11:21 Uhr
Meinungen würden mich auch interessieren.Kann es mit dem Debut mithalten? |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27357 Registriert seit 08.01.2012 |
2019-05-09 20:40:48 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.Meinungen? |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27357 Registriert seit 08.01.2012 |
2019-04-08 18:46:57 Uhr - Newsbeitrag
Matthew and the Atlas im November zurück in DeutschlandMatthew and the Atlas, das Projekt des britischen Songwriters und Multiinstrumentalisten Matt Hegarty, kommt im November mit neuem Material im Gepäck für fünf Termine nach Deutschland. Die Band hat bereits eine Reihe von musikalischen Facetten durchlaufen, von klassischem Akustik-Folk über dramatische Synthie-beladene Electronica bis hin zu dringendem Gitarren Alternativ-Rock. Der gemeinsame Faden ist stets ein Songwriting-Stil, der eine melodische Sensibilität mit Texten voller natürlicher Bildsprache und dunklem emotionalem Gewicht verbindet - alles vereint durch Hegartys markante und unverwechselbaren Stimme. Am 10. Mai erscheint mit „Morning Dancer“ das dritte Album, welches erstmalig mit der kompletten fünfköpfigen Touringband aufgenommen wurde. Die Live-Shows von Matthew and the Atlas zeichnen sich durch ihre Energie und Intensität aus. Davon kann sich das Publikum in Hamburg, Berlin, München, Frankfurt und Köln überzeugen. Tickets für die Shows sind ab dem 10.04.2019 um 10.00 Uhr im Spotify Presale und ab dem 12.04.2019 um 10.00 Uhr an allen bekannten VVK-Stellen erhältlich. Matthew and the Atlas | Tour 2019 Präsentiert von: Kulturnews | Musikblog 01.11.2019 Hamburg | Knust 02.11.2019 Berlin | Lido 04.11.2019 München | Ampere 05.11.2019 Frankfurt | Zoom 06.11.2019 Köln | Yuca |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27357 Registriert seit 08.01.2012 |
2019-03-16 00:40:00 Uhr
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Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27357 Registriert seit 08.01.2012 |
2019-03-16 00:39:02 Uhr
Jetzt erst mit Verspätung mitbekommen. |
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Referenzen
Bear's Den; Marcus Foster; Benjamin Francis Leftwich; James Vincent McMorrow; Lambchop; Roo Panes; Bonnie 'Prince' Billy; The Slow Show; Fionn Regan; Dry The River; Nathaniel Rateliff; Bon Iver; Iron & Wine; Conor Oberst; Bright Eyes; Elbow; Clogs; I Am Kloot; Tindersticks; Villagers; Stornoway; William Fitzsimmons; Nick Drake; Tim Buckley; Elliott Smith; Sufjan Stevens; John Martyn; Ben Howard; Damien Rice; Great Lake Swimmers; Port O'Brien; The National; Damien Jurado; Noah Gundersen; Pete Yorn; Ron Sexsmith; Cass McCombs; An Angle; Boy Omega; Heatmiser; Denison Witmer; Allman Brown; Mumford And Sons; Sparklehorse; Alasdair Roberts; Bowerbirds; Owen; Kings Of Convenience; Sun Kil Moon; Red House Painters; Angus & Julia Stone; Feist
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