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One Day In Fukushima - Ozymandias

One Day In Fukushima- Ozymandias

One Day In Fukushima
VÖ: 20.04.2019

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Der Kern des Abschaums

Jawohl! Grindcore aus Italien mit einem leicht abstrusen Bandnamen und einem kaum aussprechbaren Albumtitel. Das wird den Göttern der härteren, metallischen Gangart sicherlich sehr zum Wohlgefallen sein, zumal sich das vorliegende Werk großzügig am Schöpfertum diverser Szene-Großmeister bedient.

Schon der Opener "Bophal Inc." gibt mit einem ansteigenden Feedback und einer Spieldauer von gerade mal 35 Sekunden eine klare Marschrichtung vor. Der fette Gitarrensound und die extrem schnell gespielten Blastbeats erinnern unweigerlich an die britannischen Veteranen um Napalm Death. Die insgesamt 18 Tracks überdauern gerade mal eine kurze Folge einer x–beliebigen Seifenoper, und man möchte dankbar dafür sein. Der infernalische Lärm würde nach längerem Hören tiefe Narben im Trommelfell hinterlassen.

"Ridursi al niente" schlittert gefährlich nah an den Eintrag ins Guinessbuch der Rekorde für den kürzesten Song heran, bleibt aber mit netto zwei Sekunden immer noch eine Sekunde länger als Napalm Deaths "You suffer". Überhaupt scheint das 1987er Album "Scum" als große Referenz zu gelten. Eigenständigkeit erlangen die Italiener aber dadurch, indem sie einerseits ein viel klareres Mastering als die alten Haudegen gewählt haben und so vom leicht dilettantisch wirkenden Punk-Karma Abstand gewinnen. Andererseits wurden einige Lyrics in Italienisch verfasst, was einen schönen Kontrast herstellt. Vom wohlklingenden Singsang dieser Sprache versteht man freilich kaum etwas, aber die Songtitel lesen sich toll.

Und dann finden sich natürlich auch noch solche Perlen wie beispielsweise "Toxifissione" oder "Exoskeleton", welche durch klar erkennbare Death-Metal-Elemente hervorstechen und weitestgehend auf reine Geschwindigkeit verzichten. Sogar melodische Parts lassen sich herauspicken. Das macht das Durchhören von "Ozymandias" auf subtile Art zu einer echten Entdeckungsreise.

Man möchte, wenn man sich bis zum Ende der Platte durchgekämpft hat, zuerst in Siegerpose gehen und anschließend den bereits ausgestreckten Zeigefinger erneut auf die Play-Taste des Abspielgerätes drücken, mit so viel Nachhaltigkeit wurde "Ozymandias" produziert.

(Oliver Di Iorio)

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Highlights

  • Bophal Inc.
  • Toxifissione
  • Exoskeleton

Tracklist

  1. Bophal Inc.
  2. Desomorfina
  3. D.E.M.
  4. Exoskeleton
  5. Automi
  6. Toxifissione
  7. Sawney's eyes
  8. Giù la testa
  9. Stench of rotten
  10. Ipnosi dell'assente
  11. Priypiat Syndrome
  12. Waterboarding
  13. Ridursi al niente
  14. La giustizia degli spaventapasseri
  15. Il regime dei maiali
  16. Gabbia toracica
  17. Jiiu Ming
  18. Bergoglio's fistful of sanctity

Gesamtspielzeit: 22:17 min.

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