LSD - Labrinth, Sia & Diplo present ... LSD
Columbia / Sony
VÖ: 12.04.2019
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Boom Boom und Melodie
Rein logisch gesehen müsste der Zusammenschluss dreier im Mainstream etablierter Künstler auch ein Mainstream-Album ergeben, aber in diesem Fall geht das Ergebnis ein bisschen darüber hinaus. Die Kooperation zwischen Sia und Labrinth hatte schon einen märchenhaften Anfang: Mitten in der Nacht stellten sie fest, dass sie Songwriting-technisch auf einer Wellenlänge liegen. Mit dem Dazukommen von DJ Diplo wurde aus dieser Nacht eine Band. Wirklich schön ist, dass sich an manchen Stellen ihres Debütalbums Funken von alten Sia-Songs zeigen, die sie vor ihrer "Chandelier"-Zeit als Indie-Künstlerin schrieb. Da will man die Geschichte der plötzlichen, nächtlichen Künstlerverwandschaft direkt glauben. Hier scheinen sich wirklich drei gefunden zu haben, die zusammengehören. Und allein das macht "Labrinth, Sia & Diplo present ... LSD" schon spannender als sonstige große Pop-Veröffentlichungen.
"Mountains" ist einer dieser Songs, der zeigt, wie gut Labrinth und Sia harmonieren. Nach ruhigem Start wird der leicht rauschige Gesang durch einen harten Schnitt unterbrochen, der Beat setzt ein und es folgt ein eingängiger Refrain. Und eingängig ist das ganze Album. Man merkt, dass hier Profis am Werk sind, die ein Ohr haben für die einfachen Melodien. Trotzdem gibt es einige, kleine Raffinessen zu finden, die das Album auch musikalisch unterhaltsam machen, wie zum Beispiel der Einsatz von Klavier und Trompeten und der zweistimmige, wirklich schöne Gesang. Oder auch die Inszenierung von LSD selbst als Band. So stellen sich LSD im Einstiegsong vor, heißen in ihrer wundervollen Welt willkommen und erklären in "Audio" auf das Wesentlichste heruntergebrochen das Prinzip ihrer Zusammenarbeit: "Make the boom boom beat, I give you the melody."
Wirklich viel Neues gibt es aber auf dem Album nicht zu entdecken. Immerhin wurden sechs der zehn Songs schon vorab veröffentlicht. Vor allen Dingen "Genius" und "Thunderclouds" kennt schon die ganze Musikwelt. Angesichts dieser Ohrwurm-Gewalt verblassen die restlichen Songs zudem ein bisschen. Bei manchen, wie bei oben erwähnten "Audio" oder "Mountains", lohnt sich der Kauf von "Labrinth, Sia & Diplo present ... LSD", andere sind aber nicht ganz so stark. Den zusätzlichen Remix von "Genius" durch Lil Wayne etwa hätte es nicht gebraucht. Das Original ist da schon genug. Es wäre schön gewesen, wenn man tatsächlich noch mehr von LSD zu hören bekommen hätte als die bereits bekannten Sachen. Das Potenzial ist auf jeden Fall da und Ideen mit Sicherheit auch.
Highlights
- Genius
- Audio
Tracklist
- Welcome to the wonderful world
- Angel in your eyes
- Genius
- Audio
- Thunderclouds
- Mountains
- No new friends
- Heaven can wait
- It's time
- Genius (Lil Wayne Remix)
Gesamtspielzeit: 30:41 min.
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Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27849 Registriert seit 08.01.2012 |
2019-04-25 20:39:19 Uhr - Newsbeitrag
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Referenzen
Sia; Labrinth; Diplo; Ellie Goulding; Rihanna; Frou Frou; Adele; Lana Del Rey; David Guetta; Skrillex; Zero 7; Flunk; Rachael Yamagata; Lady Gaga; Jessie J; Gwen Stefani; Roberta Flack; Dido; Emiliana Torrini; PJ Harvey; Jill Scott; Kiesza; AlunaGeorge; Snails; Knife Party; Zomboy; 2 Chainz; Bunji Garlin; MX Prime