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Local Natives - Violet Street

Local Natives- Violet Street

Loma Vista / Caroline / Universal
VÖ: 26.04.2019

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Angestrengtes Zuhören

Musik ist eine Sprache für sich. Daher ist es nicht unbedingt gut, wenn man zusätzlich noch Worte braucht, um sie zu erklären. Auf dem neuen Album von Local Natives ist das aber notwendig. In jedem der zehn Songs passiert sehr viel: Experimente, tiefgründige Bedeutungen – zu jedem und allem gibt es eine Entstehungsgeschichte und erforderliches Hintergrundwissen. Kurz: "Violet Street" ist ein bisschen überladen. Sowohl musikalisch als auch, was die Fülle der Informationen angeht. Und daran muss man sich erst mal gewöhnen. Also angestrengt zuhören und versuchen, zu begreifen, was da alles los ist.

Experimentierfreude war das Motto, das die Entstehung des Albums begleitete. Local Natives klingen hier anders als auf den Vorgängern. Die schwebende Leichtigkeit aus "Sunlit youth" ist fast vollständig verschwunden. Nur bei "Café Amarillo" blitzt sie etwas durch, vor allen Dingen im eingängigen Refrain, der einen mit entspanntem Rhythmus und sanftem Gesang in die sonnenbeschienene Sphäre der Kalifornier wiegt. In den Songs passiert im Hintergrund sehr viel – und meist auch eher zu viel, sodass dem Hörer kaum eine ruhige Sekunde vergönnt ist. Vielmehr wird er von Eindruck zu Eindruck gehetzt. Über allem liegt oft mehrstimmiger, jedoch etwas monotoner Gesang, der als Gegensatz zum instrumentalen Teil nur bedingt funktioniert. In seiner Gesamtheit läuft "Violet Street" einfach nicht ganz rund: Ständig stößt man sich irgendwo, kracht gegen ein plötzlich auftauchendes Klavier, Geigen und elektronische Einflüsse, die aber oft stören, statt der Musik wirklich zu nützen.

Gelungen ist der neue Stil von Local Natives in "When am I gonna lose you", einem Stück über eine perfekte Sommerromanze und die Angst davor, dass diese bald wieder zerbricht. Der Text ist nachvollziehbar und poetisch, die Melodie erzeugt perfekt das Gefühl, alles sei zu schön, um wahr zu sein. Es mischen sich Glück und Melancholie, der Gesang passt zur Stimmung, und trotz gesteigerter Eingängigkeit wird mehr daraus als der typische Indie-Pop. Dafür lohnt sich das intensive Zuhören dann wieder, während man in den anderen Songs lediglich einzelne Passagen richtig genießen kann. Und dann muss man sich auch nicht mit Bedeutung und Entstehung herumschlagen, denn es geht nur noch um die Musik. Und die sollte auf einem Album die Hauptsache sein.

(Marie Saverino)

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Highlights

  • When am I gonna lose you

Tracklist

  1. Vogue
  2. When am I gonna lose you
  3. Café Amarillo
  4. Munich II
  5. Megaton mile
  6. Someday now
  7. Shy
  8. Garden of Elysian
  9. Gulf shores
  10. Tap dancer

Gesamtspielzeit: 40:52 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Schrott
2019-04-25 16:33:30 Uhr
Ich mag Local Natives, aber das Album ist einfach so scheisse, dass es schon an Körperverletzung grenzt. Sehr schade.
zu faul sich einzuloggen
2019-04-23 14:11:13 Uhr
Oh, die gibt's noch? Aber coldplayesque? Mist :/

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 27217

Registriert seit 08.01.2012

2019-04-18 20:59:01 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?
Vermilion.Smile
2019-03-09 17:43:47 Uhr
Nöö, sind die seicht geworden. Hat leider nicht mehr viel mit den ersten beiden Alben zu tun. Sunlit Youth war mir teils auch schon zu "coldplayesque".

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 27217

Registriert seit 08.01.2012

2019-03-08 20:14:50 Uhr - Newsbeitrag

Doppelschlag zum Wochenende: Viertes Local Natives-Album "Violet Street" kommt im April - zwei neue Videos geben ersten Einblick!

Liebe Freunde, liebe Medienpartner,

nach der gestrigen Veröffentlichung des Tracks "Café Amarillo" haben die kalifornischen Local Natives ihr neues Album „Violet Street“ für den 26.04. angekündigt. Zu diesem feierlichen Anlass hat die Band mit "When Am I Gonna Lose You?" gleich einen zweiten neuen, üppigen und ausladenden Song veröffentlicht. Die Frage im Herzen der „Violet Street“, die "Café Amarillo" und "When Am I Gonna Lose You?" zusammenfasst, lautet: "'With all of the chaos in the world, where do you find your shelter?“
"Ich habe letztes Jahr geheiratet", sagt Taylor Rice (Gesang, Gitarre). "Ich befand mich in einer unglaublichen Beziehung, die auf so vielen Ebenen großartig war, aber ich hatte immer das Gefühl, dass sie weggehen, auseinanderfallen und zerfallen würde. Dieses Lied zeigt, wie ich in dunkle Emotionen von Angst und Zweifel inmitten von Liebe und Freude eintauche."

Für das Video zu "When Am I Gonna Lose You" hat sich die Band die Schauspielerin Kate Mara (u.a. „Fantastic Four“, „House of Cards“, Nextflix-Serie „Pose“ und Schwester von Rooney Mara) an Land gezogen, die eine packende und melancholische Performance abgibt und damit an klassische LA-Filme wie David Lynchs „Mulholland Drive“ und Mike Nichols' „The Graduate“ erinnert. Das Video wurde im Februar 2019 in den und um die Hollywood Hills gedreht. Regie führte Van Alpert (Post Malone), die Bilder kommen von Public-Library (Drake, Mac Miller, Nike). Teile der Handlung wurden schon im Video zu "Café Amarillo" angeteasert, das beide Erzählungen miteinander verbindet und den Fans so einen Einblick in die visuelle Welt der „Violet Street“ gibt.

"Café Amarillo" gibt es hier zu sehen, "When I'm Gonna Lose You" hier.




Das klassische Studioumfeld wird auf „Violet Street“ mit moderner Produktion und Visualisierung zu einem zeitlosen Album kombiniert. Die für die Band charakteristischen dreistimmigen Gesangsharmonien werden erweitert durch Sound-Experimente mit analogen Aufnahmegeräten (Tapes, die per Hand zerschnitten und wieder zusammen geklebt wurden, bis es passte). Die Zusammenarbeit mit dem Produzenten Shawn Everett (Alabama Shakes, Kacey Musgraves, The War On Drugs) und das Experimentieren mit Sounds und Tapes ergibt eine nahezu neue Band, die aber weiterhin schlicht Local Natives ist.

Das in Los Angeles ansässige Quintett entwickelte seinen hoffnungsvollen und energetischen Signature-Sound über drei abendfüllende Alben: „Gorilla Manor“ (2009), „Hummingbird“ ( 2013) und „Sunlit Youth“ (2016).
Die Local Natives genießen außerdem den Ruf als exzellente Liveband: Zwischen unzähligen ausverkauften Shows und Festivalauftritten weltweit - darunter ein herausragendes Coachella 2017-Set - haben sie bereits diverse TV-Bühnen, wie z.B. The Tonight Show Starring Jimmy Fallon und The Late Late Late Show With James Corden, geschmückt. Und der ein oder andere kennt sie vielleicht auch als immer wieder gern gesehene Gäste bei The National, zu denen die Band eine besondere Freundschaft pflegt.
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