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The Cranberries - In the end

The Cranberries- In the end

BMG / Warner
VÖ: 26.04.2019

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Aus und vorbei

"Do you remember? / I remember it all / It's all over now." Aus und vorbei ist es für The Cranberries mit dem Erscheinen von "In the end", ihrem achten und letzten Studioalbum. Sängering Dolores O'Riordan, das unbestrittene Markenzeichen der Band, verstarb im Januar 2018. "The Cranberries waren wir vier. Wir wollen das nicht ohne Dolores fortführen", gab Gitarrist Noel Hogan zu verstehen. Die elf vorliegenden Songs speisen sich nur noch aus den bereits vor O'Riordans Tod anberaumten Studiosessions, vollendet von den drei hinterbliebenen Mitgliedern und Produzent Stephen Street. Trotz des ganz speziellen Hintergrunds von "In the end" sind die musikalischen Erwartungen aufgrund des bisherigen Schaffens in diesem Jahrtausend natürlich nicht allzu hoch. "Something else" war 2017 schließlich bloß eine Neueinspielung oller Kamellen, und die Vorgänger "Roses" und "Wake up and smell the coffee" präsentierten sich alles andere als gehaltvoll.

Umso mehr pusten die ersten drei Stücke den milde gestimmten Hörer aus dem Sessel. "All over now" groovt äußerst hübsch und schwingt sich rockig in die Ohrmuschel hinein. "Lost" versprüht ein Feeling echter, beklemmender Düsternis, wenn O'Riordan "Bring in the night" fleht und zu dezenter Elektronik und dramatischer Instrumentierung ihr Leiden in Gänsehaut verwandelt. Beim erstaunlich lauten "Wake me when it's over" bleibt nicht nur der markante Refrain mit der Titelzeile im Gedächtnis, dank der wuchtig verzerrten Gitarren erscheint die Vokalistin vorm geistigen Auge fast schon wie im seligen "Zombie"-Video in goldener Perlenpracht. Der Anfang der LP setzt zwar eine Messlatte, welche die folgenden Songs nicht ganz halten, doch auch später reizen "Catch me if you can" und "Crazy heart" mit von Moll-Streichern oder grummeligen Riffs unterstützter Dramatik. Nicht nur im letztgenannten Song wirken O'Riordans Vocals an manchen Stellen ungeschliffen, wie auf einer Demoversion, was vermutlich auf einem regulär fertiggestellten Album nie so passiert wäre. Dies sorgt jedoch für mehr Kanten, mehr Intensität: ein tragisch-glücklicher Zufall.

Klar – nicht immer geht der Plan auf: "A place I know" ist als akustischer Ruhepunkt zwar willkommen, steht mangels Dynamik jedoch auf eigenen Beinen nur sehr wacklig. "Summer song" hinkt musikalisch seiner Melancholie in Zeilen wie "How can I get away from you? / [...] / Maybe we'd have an accident" hinterher, lässt Substanz vermissen, die sich auch im folgenden "The pressure" trotz vielversprechender Strophe nicht finden mag. Und das "Got it / Forgot it"-Wortspiel in, nun ja, "Got it" wäre nicht unbedingt nötig gewesen. Dafür ist der abschließende Titeltrack mit seiner leichten Esoterik und den erlösenden Worten "Take the spirit" wiederum schön geworden.

"In the end" ist bei weitem kein Meisterwerk, bietet aber genügend Highlights und ist das beste Album von The Cranberries seit mindestens zwei Jahrzehnten. So dürften sich die Seelen der Anhänger zumindest in dieser Hinsicht getröstet fühlen: Zum Schluss gibt es keine Denkmalbeschmutzung, sondern einen absolut würdigen Abschied für die Band mit der unverwechselbaren Stimme. Mach's gut, Dolores.

(Felix Heinecker)

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Highlights

  • All over now
  • Lost
  • Wake me when it's over
  • Crazy heart

Tracklist

  1. All over now
  2. Lost
  3. Wake me when it's over
  4. A place I know
  5. Catch me if you can
  6. Got it
  7. Illusion
  8. Crazy heart
  9. Summer song
  10. The pressure
  11. In the end

Gesamtspielzeit: 43:01 min.

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User Beitrag

AVMsterdam

Postings: 403

Registriert seit 13.03.2017

2019-09-09 22:00:32 Uhr
Auf Albumlänge fand ich die immer zu fad, aber paar Singles sind supermegaschön, alleine durch die Jangle Pop-Klangfarbe und natürlich O'Riordans Stimme. Hier sind auch wieder paar schöne Singles dabei.

Und wenn sie ein Album im Stil von "Zombie" gebracht hätten, mit Alt-Metal-Anleihen, das wäre super toll.

R. I. P.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2019-07-01 19:03:51 Uhr - Newsbeitrag
The Cranberries kooperieren mit Limerick-Studenten
für neues Video

Für das Video der Single "Wake Me When It's Over" aus dem letzten Album von The Cranberries "In The End" hat sich die Band an Studenten aus ihrer Heimatstadt Limerick gewandt.

The Cranberries kontaktierten die Limerick School of Art and Design (LSAD) Anfang dieses Jahres, um eine Zusammenarbeit zwischen dem College und der Band vorzuschlagen. "Das College wird als hochkreative Kraft in der Region angesehen", sagt Noel Hogan von der Band. "Wir waren neugierig, was sie für 'Wake Me When It's Over', ein klassischer Dolores [O'Riordan] Song - wirklich eingängig mit einem weicheren Vers und einem massiven Chorus - kreieren könnten".

The Cranberries - Wake Me When It's Over (Official Video)



Áine Nic Giolla Coda, Programmleiterin bei der LSAD, fügt hinzu: "Dies war eine spannende Gelegenheit für eine Gruppe von Studenten und Dozenten der Animations- und Malprogramme der School of Art and Design, zusammenzuarbeiten und innovative Wege zur Kombination von Animations- und Maltechniken zu erkunden.“

Der Song ist hier zu hören: https://cranberries.lnk.to/WakemePR

Tom Clancy, ein preisgekrönter Absolvent der Fachrichtung Animation am College, wurde als Creative Director für das Projekt ausgewählt. Das Konzept für die Animation wurde im Austausch zwischen Dozenten, Clancy und den Studenten entwickelt. Themen rund um Umweltschäden und Klimawandel wurden schnell zu zentralen Inhalten der Animation.

"Eine Figur macht sich auf den Weg durch eine sich verändernde Landschaft und versucht, ihre Reise zu bewältigen, während sie etwas verwirrt ist von dem, was um sie herum passiert", erklärt Clancy. "Diese Figur könnte so interpretiert werden, dass sie die ‚Mutter Natur‘ repräsentiert, eine weibliche Superheldin, die versucht, alles zu überwinden, was ihren Weg kreuzt. Auf ihrer Reise verwandelt sie sich in verschiedene Tiere, deren Lebensräume zwischen Land, Wasser und Himmel liegen."

"Was das Konzept des Videos angeht, haben wir ihnen freien Lauf gelassen", sagt Fergal Lawler, der Schlagzeuger der Band. "Es war Dolores immer wichtig, dass die Leute ihre Texte auf ihre eigene Weise interpretieren können. Obwohl der Song nicht über den Klimawandel geschrieben wurde, hätte sie die Interpretation des Songs durch den Video-Regisseur definitiv begrüßt."
'In The End', ein kraftvolles Schlusskapitel in der außergewöhnlichen und weitreichenden Karriere der Band, wurde bei der Veröffentlichung im April 2019 umjubelt. Das Album mit 11 Songs, die vor Dolores' Tod im Jahr 2018 geschrieben und vorproduziert wurden, wurde von ihren Bandkollegen - Co-Songwriter und Leadgitarrist Noel, Bassist Mike Hogan und Fergal - sorgfältig und liebevoll aufgenommen, wobei Stephen Street erneut die Produzentenrolle übernahm.

"In the End" schließt den Kreis der Band, mit einer Sammlung, die an ihre allererste LP erinnert. Als starker Abschied von der Band von ihren Fans ist "In The End" eine passende Hommage an ihre Bandkollegin und Freundin und vor allem eine Sammlung von kraftvollen Songs, die neben den bisherigen Platten von The Cranberries ihren gebührenden Platz einnehmen können.

www.facebook.com/TheCranberries
www.instagram.com/thecranberries
www.cranberries.com

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2019-04-26 20:17:57 Uhr - Newsbeitrag

THE CRANBERRIES veröffentlichen den Titeltrack ihres
letzten Albums „In The End“

Zum lang erwarteten Erscheinungstermin ihres neuen und letzten Albums veröffentlichen The Cranberries nun ihren Titeltrack “In The End”. Er ist sowohl der letzte Song, der für das Album aufgenommen wurde, als auch der letzte Song des Tracklistings und somit wie geschaffen für das Ende eines Werkes, das nicht nur Würdigung Dolores’ kreativen Schaffens ist, sondern gleichzeitig auch auf sehr kraftvolle Weise das letzte Kapitel einer einzigartigen Karriere schließt.

Ain’t it strange?
When everything you wanted
Was nothing like you wanted?
In the end

Während viele Bands krampfhaft nach einem zeitlosen Sound streben, der sich unbeeindruckt über die Launen des sich stets wandelnden Musikbusiness hinwegsetzt, sind The Cranberries einer der wenigen, die das tatsächlich geschafft haben. Ganz gleich, ob man „Linger“ oder „Dreams“ oder irgendeine andere der frühen Hymnen der irischen Rockgruppe spielt - sie klingen auch heute noch modern und überraschen mit einer ungeheuren Energie – ganz so, als hätten sie den Herzschlag der 90er Generation in sich eingeschlossen.

The Cranberries - In The End (Official Audio)


Die Entstehungsgeschichte von "In The End“ begann bereits im Mai 2017 als die Band auf Tournee war. Bis zum Winter 2017 hatten Noel und Dolores an den Demoversionen von insgesamt elf Songs gearbeitet, die heute auch auf dem Album zu hören sind. “Dolores’ Energie sprudelte förmlich über in Erwartung, diese Platte zu machen, die Songs herauszubringen und sie live zu spielen,” erinnert sich Noel.
Erneut von Stephen Street produziert, schließt sich mit der Veröffentlichung dieses Albums vollends der Kreis, kehren sie damit doch zu ihrem musikalischen Ursprung und allerersten Longplayer zurück. “Als wir uns gemeinsam mit Stephen die Demos anhörten, fiel uns sofort auf, dass der Sound viel näher an unserem ersten Album ist, als alles, was wir in der Zwischenzeit veröffentlicht hatten. Bei einigen Songs ist Dolores’ Gesang so einfühlsam wie in unserer Anfangszeit, aber auch die Einfachheit mancher Songs versetzte uns zurück in diese Zeit,” resümiert Noel.
Der bemerkenswerte Auftakt des Albums erinnert an die musikalische Bandbreite der Band. Das treibende „All Over Now“ ist eine klassische Cranberries-Hymne, bei der sich Dolores’Gesang über eine zerbrochene Beziehung den Gitarren im Hintergrund deutlich entgegenstellt, um ihnen ein wenig später wiederum zu folgen. Die eindringliche Streicher-Ballade „Lost“ nimmt ein wenig das Tempo heraus und macht Raum für Dolores’ sehnsuchtsvolle Stimme, die sich genau zu jenen Höhen aufschwingt, die unweigerlich die Seele berühren. Während man sich hingegen an anderer Stelle aus den Klauen des schlechtgelaunten „Wake Me When It’s Over“ windet und über das sanfte, ein wenig Country-angehauchte „A Place I Know“ bis hin zum fröhlichen Jangle-Pop-Song „The Pressure“ hangelt.
Sofern es überhaupt ein übergeordnetes Thema gibt, würde man wohl am ehesten sagen, dass das Album dafür steht, „reinen Tisch zu machen“ und Neuanfänge zu wagen – ganz so wie Dolores sich zuletzt sowohl in Bezug auf ihr persönliches wie auch kreatives Leben gefühlt hat: beflügelt und bereit für eine neue Phase. „Ich erinnere mich an ein Gespräch letzten Sommer – sie sagte ‚Ich fang’ jetzt noch mal von vorn an’ und es ist ja auch Thema vieler Songs auf dem Album“, schließt Noel. Aber die Lyrics bilden – wie immer bei den Cranberries – nicht nur persönliche Erfahrungen der Band ab, sondern lassen sich stets auch in ein universelles Gefühl übersetzen und werden somit zu etwas, mit dem wir uns alle identifizieren können – egal wie alt wir sind, welches Geschlecht oder welche Persönlichkeit wir haben.

Die überwältigenden Reaktionen der Öffentlichkeit auf Dolores’ Tod zeigen es ganz deutlich: Die Zeit der Cranberries als Band mag vielleicht vorüber sein, aber ihr musikalisches Vermächtnis wird für immer weiterbestehen.

Das Album "In The End" kann hier bestellt werden:
https://cranberries.lnk.to/InTheEndPR

www.facebook.com/TheCranberries
www.instagram.com/thecranberries
www.cranberries.com

qwertz

Postings: 926

Registriert seit 15.05.2013

2019-04-25 09:27:22 Uhr
"The pressure" ist toll! Könnte einer meiner Jahresfavoriten werden.
hatchet
2019-04-24 23:40:07 Uhr
"all over now" hört sich am anfang voll nach the cure an, hehe.
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