Emma Bunton - My happy place
Warner
VÖ: 12.04.2019
Unsere Bewertung: 2/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Schön für Dich
Emma Bunton ist glücklich. So wirklich absolut total glücklich. Mit rosarotem Zuckerguss und glitzernder Einhornkotze obendrauf. Aus allen Poren trieft die Endorphinsuppe auf ihrem vierten Album "My happy place", aus dem Titel, aus dem geschmacklos-plüschigen Artwork, aus den kitschigen Arrangements. Die LP erscheint geschlagene 13 Jahre nach ihrem letzten Soloausflug, dem brauchbaren "Life in mono", welches unerklärlicherweise mit diesem Cover ausgestattet wurde. Seitdem ist einiges passiert. Vornehmlich, dass sie den Musiker und Koch Jade Jones nach jahrelanger On-Off-Beziehung schließlich geheiratet und mit ihm zwei Söhne in die Welt gesetzt hat. Und wie glücklich diese vier zusammen sind, das hört man auf "My happy place". Bei "You're all I need to get by", im Original ein Duett von Marvin Gaye und Tammi Terrell, darf der Gatte mit Baby Spice um die Wette schmachten, im Intro brabbelt der Jüngere irgendwas ins Mikro. Toll, toll, toll. Du hast so ein geiles Leben, Emma.
Es bleibt nicht die einzige Verhunzung: Ganze acht der zehn Songs sind Coverversionen. Teils sind das vorwiegend im UK bekannte Acts wie Candie Payne, deren "I wish I could have loved you more" mit seinen quasi unverändert übernommenen Bond-Streichern immerhin leichte Atmosphäre erzeugt. Dass Buntons Stimme aber so gar nicht zur angestrebten Abdunklung passt, fällt nach wenigen Sekunden schmerzlich auf. Und doch ist der Song noch das einsame Highlight auf einer Platte, die stellenweise entsetzliche Untiefen erreicht. Die beiden eigenen Songs "Baby please don't stop" und "Too many teardrops" gehen als Sixties-Show-Popnummern wenigstens nur links rein und rechts wieder raus. Wenn Bunton mit dem Irgendwann-mal-Pop-Idol-Gewinner Will Young in Dusty Springfields "I only want to be with you" dermaßen aneinander vorbeisingt, dass es ein Graus ist, klopft das Mittagessen schon mal von unten in der Speiseröhre an. Man merkt plötzlich, was man an professionellen Pop-Produktionen hat. An dieser Stelle darf man schon unruhig einen Blick auf die Tracklist werfen, was denn da noch bitte kommen soll. Und in Entsetzen erstarren.
Vergessen wir "Don't call me baby", das in seiner billigen Ibiza-Sangria-Düdelkeit seinem eigenen Titel widerspricht. Vergessen wir auch das im Bongo-Tralala ersaufende Bee-Gees-Cover "Emotion", das weder vom Original noch von der hübschen Version von Destiny's Child ansatzweise die Rücklichter sieht. Und vergessen wir das sinnlose "2 become 1", hier statt den anderen vier Spice Girls mit Latino-Schmalz und einem deplatzierten Robbie Williams. Das abschließende Cover von "Here comes the sun" – ja, richtig, der Beatles-Song – ist nichts weniger als ein Verbrechen gegen die Menschheit. "Mom, why do you love this song so much?", fragt der ältere Sprössling noch im furchtbar fremdschaminduzierenden Spoken-Word-Intro, und bevor man sich selbst die Antwort überlegen kann, trällern die beiden bereits unerbittlich gemeinsam das Lied in der hier ewiggleichen flachen Kitschmasse zu Tode. Würde Van Gogh heute noch leben, er hätte sich jetzt das zweite Ohr auch noch abgeschnitten. Ob sie weine, fragt der Sohn noch kurz vorm Beginn seine Mutter. Ja, klar, erwidert sie gerührt. Der Hörer weint auch. Aber nicht vor Rührung.
Highlights
- I wish I could have loved you more
Tracklist
- Baby please don't stop
- I wish I could have loved you more
- Too many teardrops
- I only want to be with you (feat. Will Young)
- Don't call me baby
- You're all I need to get by (feat. Jade Jones)
- Come away with me (feat. Josh Kumra)
- Emotion
- 2 become 1 (feat. Robbie Williams)
- Here comes the sun
Gesamtspielzeit: 33:31 min.
Album/Rezension im Forum kommentieren (auch ohne Anmeldung möglich)
Teile uns Deine E-Mail-Adresse mit, damit wir Dich über neue Posts in diesem Thread benachrichtigen können.
(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
---|---|
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27849 Registriert seit 08.01.2012 |
2019-05-13 19:29:01 Uhr - Newsbeitrag
EMMA BUNTON Videopremiere "You're All I Need To Get By" feat. Jade Jones Musikvideo: Emma Bunton "You're All I Need To Get By" Emma Bunton veröffentlicht Video zum Duett mit ihrem Partner Jade Jones "You're All I Need To Get By". Albumbemusterungen (physisch/digital) können bei uns weiterhin angefragt werden. Ich freue mich über eure Reviews, Albumtipps und Anfragen. Solltet ihr bereits Artikel dazu Online oder im Print veröffentlicht haben freue ich mich über Beleglinks/Belegexemplare. Danke. Liebe Grüße, Dennis Pressetext: Emma Bunton veröffentlicht Duett mit ihrem Partner Jade Jones "You're All I Need To Get By'"ab sofort erhältlich Emma Bunton hat heute den dritten Song aus ihrem am 12. April erschienenen Album "My Happy Place" veröffentlicht. "You're All I Need To Get By" ist eine wunderschöne Cover-Version des Marvin Gaye & Tammi Terrell Klassikers. Emma und Jade erzählen über die Aufnahmen im Studio, dass es sie beide Herzklopfen hatten – und nicht aus Nervosität... Emma sagt: „Wir haben es geliebt, zusammen im Studio zu sein. Nach all den Jahren war das sehr romantisch und ein schöner Moment für uns als Paar.“ Jade ergänzt: „Wir haben schon zusammen gearbeitet, als ich noch ein Teil von Damage war, aber das war eine Gruppen-Situation. Jetzt bin ich älter und es war, als wäre unsere Romanze noch einmal entflammt.“ Auf ihrem neuen Album "My Happy Place" präsentiert Emma Bunton zehn neue Songs, die in den letzten zwei Jahren entstanden sind. Emma nahm Duette mit einigen hochkarätigen Künstlern auf. Sie arbeitete u.a. mit Robbie Williams an der neuen Version des Spice Girls-Hits “2 Become 1” sowie mit Will Young bei "I Only Want To Be With You", Josh Kumra bei "Come Away With Me" und ihrem Partner Jade Jones bei "You're All I Need To Get By". Emma sagt: : "Der Grund, warum ich das Album" My Happy Place“ genannt habe, ist, dass ich glücklich bin mit meiner Familie, mit meinen Freunden, Musik zu hören und im Studio zu sein. All diese Dinge kamen auf diesem Album zusammen. Während der Aufnahme kamen meine Kinder ins Studio, meine Freunde kamen runter, meine Mutter hörte sich jedes Lied immer wieder an. Im Studio fühle ich mich einfach so glücklich. Wenn du älter wirst, fühlst du dich sicherer, weil sich deine Prioritäten ändern und meine Familie zu meinem Schwerpunkt geworden ist. Aber dieses Album ist wie das Sahnehäubchen. Das Schreiben, Aufnehmen und Performen hat definitiv etwas Magisches.“ Emma hat als Mitglied der Spice Girls, der erfolgreichsten weiblichen Popgruppe aller Zeiten, über 85 Millionen Platten verkauft. Als Solokünstlerin hatte sie sieben UK Top 10 Hits und zwei UK Top 10 Alben. "My Happy Place" ist am 12. April erschienen. |
Toto |
2019-04-05 00:42:05 Uhr
Sexy |
Gerre |
2019-04-05 00:40:52 Uhr
Took |
Nun denn |
2019-04-05 00:07:44 Uhr
Wie soll das gehen? |
Der Wanderpokal Maoam |
2019-04-04 22:07:26 Uhr
eher noch viel viel mieser |
Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.
Referenzen
Spice Girls; Victoria Beckham; Melanie B; Melanie C; Geri Halliwell; Will Young; Kylie Minogue; Duffy; Lana Del Rey; Dusty Springfield; Candie Payne; Adele; Joss Stone; Norah Jones; Robbie Williams; Gabriella Cilmi; Rhonda; Shivaree; All Saints; Melanie Blatt; Girls Aloud; Atomic Kitten; Sugababes; Daniel Merriweather
Bestellen bei Amazon
Threads im Plattentests.de-Forum
- Emma Bunton - My happy place (8 Beiträge / Letzter am 13.05.2019 - 19:29 Uhr)
- Emma Bunton (3 Beiträge / Letzter am 14.03.2005 - 16:19 Uhr)