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Dido - Still on my mind

Dido- Still on my mind

BMG / Warner
VÖ: 08.03.2019

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Die Weichmacherin

Heute schon alt gefühlt? Didos Debüt "No angel" erschien vor 20 Jahren. Lang, lang ist's her. Dass die Engländerin zu Beginn des Jahrtausends ein veritabler Star war, lag natürlich auch an einem prominenten US-Rapper, doch auch ohne Eminems "Stan" wäre Dido ziemlich sicher erfolgreich gewesen. Die Kombination aus ihrer unverwechselbaren Stimme und melancholischem Electropop holte viele Menschen ab. Didos Musik war das Äquivalent zu einem gemütlichen Sonntag mit Kaffee, Kuscheldecke und einem schönen Film. Nach sechsjähriger Familienpause veröffentlicht sie nun mit "Still on my mind" ihr fünftes Album. Experimente wagt die Blondine nicht, stattdessen setzt sie auf Altbewährtes. Die gemeinsam mit ihrem Bruder Rollo Armstrong produzierten Songs wirken wie aus der Zeit gefallen. Gerade deshalb wecken sie wieder häufig dieses ganz besondere Dido-Gefühl.

Herausragend ist "Hurricanes", welches das Album eröffnet. Der Song hat es nicht eilig. Zu sphärischen Synthies lullt Dido den Hörer mit einigen dahingehauchten Versen ein, ehe im Refrain die Schleusen geöffnet werden. So mitreißend und berührend sind leider nicht alle Tracks auf "Still on my mind". "Hell after this" dudelt denkbar uninspiriert vorbei, erschreckend billige Bläser-Sounds sorgen dabei für Irritation. Dido wandert auf einem schmalen Grat: Erweist sich eine melodische Idee als tragfähig, überzeugt auch die Summe der einzelnen Teile. Nachzuhören in den wunderhübschen Balladen "Give you up" und "You don't need a god", denen einfache Mittel genügen, um große Wirkung zu erzielen. In schwächeren Momenten ertrinkt die Musik jedoch in Beiläufigkeit. So öffnet "Take you home" mit seinen Neunziger-Synthies zwar ein Fenster in die Vergangenheit, vergisst dabei aber, dass früher nicht alles besser war.

"Still on my mind" ist ein Album ohne Ecken und Kanten. Was bei anderen Künstlern einer Bankrotterklärung gleichkäme, ist bei Dido nur folgerichtig. Sie kann und will nicht anders. Mit ihrer Stimme veredelt sie auch eher mittelmäßige Kompositionen. "Mad love" wäre beispielsweise ohne die Darbietung der Britin ziemlich lahm. Schlicht und schön ist dagegen "Some kind of love", das sich mit ein paar Akustikgitarren-Akkorden begnügt und so die perfekte Grundlage für die melodische Expertise der Vokalistin schafft. Auch "Chances" gefällt dank sanft wogender Flächensounds. Dass Dido das private Glück gefunden hat, ist ihren Songs anzuhören. Wenn dabei so wundervolle Songs wie "Have to stay", das ihrem Sohn gewidmet ist, entstehen, sei ihr das gegönnt. Didos Musik ist letzten Endes ein göttlicher Weichmacher. Federweich, daunenweich, wolkenweich. Wer diese Referenz versteht, gehört auch der Zielgruppe der Künstlerin an. Alle anderen dürfen jetzt googeln.

(Christopher Sennfelder)

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Highlights

  • Hurricanes
  • Give you up
  • You don't need a god
  • Have to stay

Tracklist

  1. Hurricanes
  2. Give you up
  3. Hell after this
  4. You don't need a god
  5. Take you home
  6. Some kind of love
  7. Still on my mind
  8. Mad love
  9. Walking by
  10. Friends
  11. Chances
  12. Have to stay

Gesamtspielzeit: 45:27 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Affengitarre

User und News-Scout

Postings: 10783

Registriert seit 23.07.2014

2020-06-01 23:14:30 Uhr
"Hurricanes" ist so ein wunderschöner Song. Schade, dass der Rest da gar nicht rankommt, auch wenn das alles schon nett ist.

Boston

Postings: 627

Registriert seit 14.06.2013

2019-03-15 11:25:14 Uhr
Bei vier Highlights verstehe ich die sechs Punkte nicht.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2019-03-14 20:11:21 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?

Affengitarre

User und News-Scout

Postings: 10783

Registriert seit 23.07.2014

2019-03-14 00:34:20 Uhr
"Hurricanes" ist wirklich sehr schön. Angenehm unaufdringlich. Gefällt mir.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2019-02-20 19:06:27 Uhr - Newsbeitrag
Mit „Give You Up“ legt Dido den wunderschönen Clip zu ihrer aktuellen Single vor. Das Video wurde in Paris und London unter der Regie von Sophie Muller (Björk, Beyoncé, Radiohead, Blur) aufgenommen und fängt auf hoch ästhetische Weise die Schmerzen eines gebrochenen Herzens ein.

Das Video ist hier zu sehen:



„Give You Up“ wurde von dem amerikanischen Singer/ Songwriter Dee Adams, Si Hulpert und dem australischen Duo The Opposite Kids (namentlich Denny Thakrar & Rob Agostini) komponiert. „Es ist einfach perfekt“, so Dido über das ebenso mutmachende wie berührende Stück. „Ein guter Trennungssong, wenn man verletzt wurde, sich aber trotzdem stark fühlt. Man ist an einem Punkt in seiner Beziehung angelangt, an dem man sich selbst aus dem Sumpf zieht und sich sagt: Pech für den anderen. Eine Situation, die auch mir allzu bekannt ist.“

„Still On My Mind“ stellt Didos fünftes Studioalbum dar. Alle Songs wurden in ihrer englischen Heimat komponiert und aufgenommen. Unterstützung bekam die Musikerin dabei von ihrem langjährigem Songwriting-Partner und Bruder, Faithless-Gründer Rollo.

Zusätzlich hat die Multiplatin ausgezeichnete Sängerin ihre erste Tour seit 15 Jahren angekündigt, auf der sie auch Station in Deutschland macht. Tourdates siehe unten.

Mit über 40 Millionen weltweit verkauften Tonträgern stellt Dido eine der erfolgreichsten Künstlerinnen Großbritanniens dar. „No Angel“ und der 2003 veröffentlichte Nachfolger „Life For Rent“ zählen innerhalb der UK bis heute zu den meistverkauften Alben aller Zeiten.

Hier die deutschen Daten:

10.05.2019 München, Zirkus Krone

13.05.2019 Frankfurt, Alte Oper

15.05.2019 Berlin, Tempodrom

16.05.2019 Hamburg, Laeiszhalle

19.05.2019 Düsseldorf, Mitsubishi Electric Halle


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