Tom Walker - What a time to be alive

Sony
VÖ: 01.03.2019
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Leichtfällig schwermütig
Bleischwere Percussion, karge Instrumentierung, eine kräftige, Soul transportierende Stimme: Die Vermutung, dass es Tom Walkers Debütalbum "What a time to be alive" ohne den Erfolg von Rag'n'Bone Mans "Human" nie gegeben hätte, ist nicht weit hergeholt. Die Themen des 27-jährigen Schotten sind indes nicht weniger gewichtig. Die freiherzig auf dem Keyboard tütende Hymne "Leave a light on", bereits 2017 ein Single-Erfolg, appelliert an die verlorene Seele eines Freundes: "I refuse to lose another friend to drugs / Just come home." Auch bei Walker brennt schließlich ein Licht, das niemals erlischt. Dass der Song zum Hit wurde, liegt nicht zuletzt an der überzeugenden Portion Pathos, die er in seinen Vortrag legt.
Noch besser ist der Opener "Angels", der zu alledem noch eine Portion Gospel mischt, um die höheren Mächte auch ganz sicher zu erreichen. Auch die Auskopplung von "Not giving in" im Vorfeld der Veröffentlichung war konsequent, besticht das Stück doch vor allem durch die eindringliche Melodie, mit welcher der Refrain Fahrt aufnimmt. Das Eröffnungstrio zieht also bereits alle Register von Walkers Können – und setzt damit einen Standard, den die folgenden Songs nicht immer halten. "How can you sleep at night?" oder "My way" irren ziellos auf der Suche nach einer zündenden Hook umher, die Texte erreichen zudem mit ihren düster-dräuenden Allgemeinplätzen nicht immer die nötige Griffigkeit. Doch genügend Momente lassen trotzdem aufhorchen. "Dominoes" baut sich gemächlich vor seinem dramatischen Finale auf, das Zara-Larsson-Duett "Now you're gone" lebt indes von seiner internen Spannung, die sich nie ganz entladen will. "Fade away" hakt derweil gekonnt den Punkt der dramatischen Streicherballade ab.
Doch erst das den regulären Ablauf beschließende "The show" ist ein weiterer klarer Höhepunkt. Ein entspannter, klaviergestützter Streifzug durchs nächtliche London, Kopfhörer auf den Ohren, Beobachtung der Szenerie. Wunderbar ist vor allem, wie der Song am Ende gemütlich in die Nacht ausfließt. Der Bonustrack "Walk alone" mit Rudimental taucht dagegen in flache Soft-EDM ein, mit der Walker zuvor höchstens flirtete. Digital gibt es zudem noch die Originalversion des ungewohnt positiv gestimmten "Just you and I", welche jedoch ihrem akustischen Pendant ein paar Tracks weiter vorne keine wirklich neuen Nuancen abringt. "What a time to be alive" hätte ein etwas ausgeglicheneres Sequencing vertragen können, der Rotstift an ein, zwei Stellen wäre auch nicht verkehrt gewesen. Aber als Plattentester muss man schließlich auch über irgendwas den Blues singen.
Highlights
- Angels
- Not giving in
- The show
Tracklist
- Angels
- Leave a light on
- Not giving in
- How can you sleep at night?
- Now you're gone (feat. Zara Larsson)
- My way
- Blessings
- Cry out
- Dominoes
- Fade away
- Just you and I (Acoustic)
- The show
- Walk alone (Rudimental feat. Tom Walker)
- Just you and I
Gesamtspielzeit: 51:33 min.
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Referenzen
Rag'n'Bone Man; Kaleo; Hozier; George Ezra; Algiers; Welshly Arms; Tom Odell; Mumford & Sons; Ásgeir; Ed Sheeran; Alex Clare; Imagine Dragons; Awolnation; Bastille; Kwabs; James Blake; Woodkid; Sohn; Banks; Broods; Adele; Duffy; Florence + The Machine; Haevn; Island; Rudimental; Odesza; The Blaze
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