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Nick Waterhouse - Nick Waterhouse

Nick Waterhouse- Nick Waterhouse

Innovative Leisure / Cargo
VÖ: 08.03.2019

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Nicks Neues

Dürfen sich Rezensionen über Künstler, die sich wiederholen, auch wiederholen? Zumindest fällt es schwer, für Veröffentlichungen von Nick Waterhouse, der zum vierten Mal in Folge ein starkes Album produziert hat, ohne seinen Sound zu ändern, neue Worte zu finden. Ist tanzbar, klar. Das hatte die Kollegin Walther 2016 aber auch schon über "Never twice" geschrieben. Den Kalifornier als Old-Schooler oder im positiven Sinne Rückwärtsgewandten zu bezeichnen, wurde an anderer Stelle auch zur Genüge getan. Und Waterhouse' Origin-Story, vom Plattenverkäufer zum Musiker, erzählt jeder zweite Artikel über den 33-Jährigen. Aber halt, es hat sich seit der letzten Veröffentlichung ja doch etwas getan.

Waterhouse hat es in die Charts geschafft, Platz 9 der deutschen Single-Charts sogar. Das französische DJ-Duo Ofenbach hat sich den Song "Katchi" vorgenommen und zu einem der Radio-Hits gemacht, die tatsächlich erträglich sind. Die Ursprungsversion, mit Unterstützung von Leon Bridges, war allerdings ohnehin schon ein starker Ohrwurm. Waterhouse scheint der Pop-Ausflug allerdings nicht nachhaltig beeindruckt zu haben, denn, wie oben bereits erwähnt: Der Mann macht unbekümmert weiter seine charmante Jazz-Blues-Rock'n'Roll-Mische. Nick Waterhouse ist fest an die Wörter "handgemacht", "retro" und "treibend" gekettet, und die kann man auch diesmal heranziehen, um die elf neuen Songs zu beschreiben.

Handgemacht: Wie der Gesang häufig übersteuert, die Drums angenehm scheppern und alles leicht zu rauschen scheint, ist den analogen Aufnahmen geschuldet. Waterhouse nimmt am liebsten live auf Band auf, und das ist effektiv: Schon im Opener "By heart" spielen die Instrumente, Waterhouse und der Backgroundgesang wunderbar ineinander und harmonieren ganz vorzüglich. Waterhouse, inzwischen scheinbar in die Rolle des weisen, alten Herren gereift, rät dem Hörer: "Never learn something / You can do by heart / Soon as you do / It comes apart." Als Hobbymusiker, der schon lange mit der Musiktheorie ringt, wird einem da ganz warm ums Herz.

Retro: Dass die Musik die Vergangenheit beschwört, liegt natürlich einerseits auch an der analogen Aufnahmetechnik. Auf der anderen Seite bedient sich Waterhouse musikalisch auch aus dem Fundus der Sechziger-Jahre-Gitarren-Musik. Das gut gelaunte "Wreck the rod" mit Staccato-Akkorden, spaßigem Backgroundgesang und brummigen Bläser-Einwürfen ist eines der Highlights des Albums. "I feel an urge coming on" ist gar ein Cover der Ray-Charles-Kollaborateurin Joshie Joe Armstead.

Treibend: Das scheppernde Schlagzeug spielt mal reduziert, nur mit Bass- und Snare-Drum, dann wieder flächig mit viel Becken und drängt nach vorne, nach hinten, einen Schritt links – und Drehung. Selbst den größten Tanzmuffel könnte diese Musik vermutlich in Bewegung bringen. "Black glass" und "Man leaves town" gehören zu den Stücken mit dem meisten Groove und machen dabei eine hervorragende Figur. Ruhige Songs wie "Undedicated" und "Thought & act" geben Zeit zum Verschnaufen, bis das Tanzbein beim nächsten Shuffle wieder geschwungen werden will.

(Simon Conrads)

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Highlights

  • By heart
  • Wreck the rod
  • Black glass

Tracklist

  1. By heart
  2. Song for winners
  3. I feel an urge coming on
  4. Undedicated
  5. Black glass
  6. Wreck the rod
  7. Which was writ
  8. Man leaves town
  9. Thought & act
  10. El Viv
  11. Wherever she goes (She is wanted)

Gesamtspielzeit: 41:32 min.

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Armin

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2019-02-28 20:25:17 Uhr - Newsbeitrag
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