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Metallica - Helping hands... Live & acoustic at The Masonic

Metallica- Helping hands... Live & acoustic at The Masonic

Blackened
VÖ: 01.02.2019

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Lagerfeu-ah for all

Metallica unplugged. Was klingt wie ein Scherz aus der Büttenbude, ergibt bei genauerem Nachdenken durchaus Sinn. Bei aller Liebe zu schnellen Riffs und Doublebass-Einlagen hatte die kalifornische Band stets eine akustische Seite, die nicht nur in ihren weltberühmten Balladen zutage trat. Im November 2018 spielte die Band unter dem Titel "Helping hands... Live & acoustic at The Masonic" ein exklusives Akustik-Konzert in San Francisco, die Erlöse der Einnahmen aus den Plattenverkäufen werden einem wohltätigen Zweck gespendet – womit der Vorwurf der Geldmacherei direkt entkräftet wäre. Seit einigen Jahren wirkt das Quartett ohnehin deutlich gefestigter als noch zu Beginn des Jahrtausends. Die größten Krisen scheinen überwunden, die Wahrscheinlichkeit, dass Metallica die in absehbarer Zeit entstehende Lücke der Rolling Stones als ewig tourende Altherren-Entourage füllen werden, ist hoch.

Dem Akustikprojekt gelegen kommt es, dass James Hetfield sein stimmliches Tief überwunden hat und mittlerweile nicht nur wieder die Töne trifft, sondern auch deutlich engagierter zu Werke geht. Klar, gelegentlich übertreibt er es noch immer mit der Betonung mancher Endsilben, aber wahrscheinlich kann er einfach nicht anders-ah. Der Blick auf die Trackliste offenbart, dass neben Erwartbarem auch so manche Überraschung dargeboten wurde. Selbstverständlich spielten sie "Nothing else matters" und "The unforgiven", wobei es von beiden Songs definitiv schlechtere Live-Aufnahmen als jene auf "Helping hands..." gibt. Auch der "Load"-Song "Bleeding me" macht in akustischem Gewand eine gute Figur. Überraschender ist dagegen, dass "All within my hands" von "St. Anger" angegangen wurde. Da Metallicas Hilfsorganisation ebenfalls auf diesen Namen hört, ist die Wahl jedoch nachvollziehbar. Im Gegensatz zum Mülltonnen-Original stehen in der Unplugged-Version bluesige Gitarren-Akzente und mehrstimmiger Gesang im Mittelpunkt. Sogar ein Solo darf Hammett diesmal spielen, wenn auch kein sonderlich inspiriertes.

Ungleich stärker sind die obligatorischen Coverversionen. Dass vor allem Hetfield und Ulrich große Hard-Rock-Fans sind, ist bekannt. Daher verwundert es nicht, dass mit Nazareth, Deep Purple und Blue Öyster Cult gleich drei Größen der Siebzigerjahre gehuldigt wird. Besonders die einfühlsame Version von "Veteran of the psychic wars" bleibt im Gedächtnis. Auch Bob Segers "Turn the page" wissen Metallica geschmackvoll zu interpretieren. In Sachen Spielfreude und Präzision mögen sie schon einmal bessere Tage gesehen haben, im Vergleich zu den teils wüsten Live-Auftritten der Krisenjahre wirkt die Band derzeit allerdings deutlich sattelfester. Selbst Lars Ulrich scheint gelegentlich wieder zu üben, was seinem Schlagzeugspiel hörbar guttut. Zeit für Kalauer zwischen den Songs hat er so oder so, was im Zusammenspiel mit dem zu Beginn hörbar nervösen Hetfield für einige Lacher im Publikum sorgt.

Die Highlights der Platte sind "Disposable heroes", dessen komplexes Arrangement auch ohne Strom hervorragend zur Geltung kommt und "Enter sandman", das auch als Country-Ballade ausgezeichnet funktioniert. Für Fans der ersten Stunde gibt es mit "The four horsemen" noch ein Schmankerl, wobei sich hier eher unangenehme Assoziationen zu Eläkeläiset einstellen. Nicht jeder Song ist dazu geeignet, ohne Verzerrung gespielt zu werden. Auch "Hardwired" mutiert in der San-Francisco-Version eher zum Gag, was dem positiven Gesamtbild nicht schadet. Metallica genießen mittlerweile ohnehin Narrenfreiheit, da sei ihnen auch ein Ausflug in Hillbilly-Gefilde verziehen. Bleibt zu hoffen, dass bis zum nächsten regulären Album nicht wieder acht Jahre vergehen.

(Christopher Sennfelder)

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Highlights

  • Disposable heroes
  • Bleeding me
  • Veteran of the psychic wars
  • Enter sandman

Tracklist

  1. Disposable heroes
  2. When a blind man cries
  3. The unforgiven
  4. Please don't Judas me
  5. Turn the page
  6. Bleeding me
  7. Veteran of the psychic wars
  8. Nothing else matters
  9. All within my hands
  10. Enter sandman
  11. The four horsemen
  12. Hardwired

Gesamtspielzeit: 71:27 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2019-02-14 21:26:24 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?
Tjaja
2018-11-29 23:35:41 Uhr
Erinnert an Korn Unplugged
Tjaja
2018-11-29 23:35:12 Uhr
Puh ist dieses Vorabvideo von "All Within My Hands" beschissen... Metallica akustik ist anscheinend keine Top-Idee, nicht mal, wenn es Metallica selbst spielt.
lolz
2018-11-29 16:07:24 Uhr
live ist doch angesichts der vom band abgespielten backing tracks ein sehr relativer begriff

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2018-11-29 12:50:48 Uhr - Newsbeitrag
Metallica
Metallica feiern #GivingTuesday und kündigen Benefiz-Doppelalbum "Helping Hands...Live & Acoustic at The Masonic" an zugunsten der All Within My Hands Foundation
Mit dem Hashtag #GivingTuesday wurde in dieser Woche ein Tag des Gebens einberufen - und Metallica sind mit dabei: Gemeinsam mit der All Within My Hands Foundation präsentieren Metallica die limitierte Vinyl-Version "Helping Hands...Live & Acoustic at The Masonic". Das Doppelalbum wurde von Greg Fidelman abgemixt und von Reuben Cohen und Bernie Grundman gemastert. Das Album erscheint am 01.02.2019 und kann seit Dienstag vorbestellt werden.

Das Konzert fand am 03. November in San Francisco statt. Metallica und die All Within My Hands Foundation arbeiten schon lage zusammen und legen wert darauf, dass die Spenden und Charity-Erlöse zu 100% an die Foundation fließen. Alle Infos dazu gibt es hier: allwithinmyhands.org

METALLICA live:
13.06.2019 Köln, RheinEnergieStadion
06.07.2019 Berlin, Olympiastadion
23.08.2019 München, Olympiastadion
25.08.2019 Mannheim, Maimarktgelände
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