Maximo Park - As long as we keep moving

Cooking Vinyl / Sony
VÖ: 22.02.2019
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Okay.
Wir alle haben es schon als Antwort auf Textnachrichten gelesen. "Treffen wir uns heute Abend um acht?" "Ich will vorher noch was einkaufen." "Ich finde Dich wirklich ganz süß, vielleicht können wir mal zusammen ausgehen?" Eingebürgert hat sich als Antwortmöglichkeit vor allem bei maulfaulen, männlichen Vertretern der Chatter-Zunft das universale "Okay", wahlweise auch zu "Ok" verknappt oder für besonders Gefährliche ein "Okay." – mit dem wissenschaftlich anerkannten Punkt des Desinteresses dahinter. In der Nähe einer Zustimmung, im Umkreis von Egalheit und ganz nah am Unwillen für eine Auseinandersetzung. Schon Fischmob wussten: "Männer können seine Gefühle nicht zeigen." Nun haben sie ein weiteres Werkzeug, um dies auszudrücken. Was das mit der semi-neuen Platte "As long as we keep moving" von Maximo Park zu tun hat? Nun, wenn man mit diesem live im Vada Studio in der englischen Pampa aufgenommenen Zeitdokument durch ist, gibt es eigentlich nur eine folgerichtige Reaktion darauf: "Okay."
Das Quartett möchte den mit zehn Songs recht knapp gehaltenen Umfang für einen repräsentativen Werks-Querschnitt nutzen. Anlass bietet der Abschied von Keyboardist Lukas Wooller, der sich Anfang 2019 Richtung Down Under aus dem Staub gemacht hat. Von jeder Platte, selbst der B-Seiten-Sammlung "Missing songs", ist mindestens ein Stück vertreten. Aufwändige Neu-Arrangements gibt es nicht, vielmehr muss man die Unterschiede zur Originalversion meist mit der Lupe suchen. Dass trotz der unchronologischen Abfolge keine stilistischen Brüche zwischen den Tracks warten, führt den Albumtitel ebenfalls leicht ad absurdum. Natürlich wurde ein wenig Studioglanz abgerieben, etwa wenn die Backing Vocals in "The national health" spürbar live eingesungen und nicht in der Post-Produktion darübergelegt wurden oder eine leicht andersartige Verzerrung über der Gitarre im abschließenden "Books from boxes" liegt. Am Ende sind das aber nur Peanuts.
Das macht es so schwierig, an "As long as we keep moving" in der reinen Audio-Form Spaß zu haben. Selbstverständlich gehen die Versionen hier klar, letztlich hätte man sich die zehn Stücke aber auch schlichtweg selbst als Playlist in den Albumversionen zusammenstellen können. Ein albumgewordenes Achselzucken: Im Vergleich zu den ähnlich gelagerten "Electric Lady sessions" von LCD Soundsystem bieten Maximo Park deutlich weniger Rechtfertigung für diese Neuaufnahmen alter Stücke, als Best-Of taugt es aufgrund zu großer Lücken auch nicht. Zumal sich in der Konsequenz die Frage stellt, warum von der auf der Bühne tatsächlich famosen Truppe nicht gleich ein richtiges Livealbum geschaffen wurde. Das wäre vermutlich stimmungsvoller und weniger steril geworden als diese etwas mageren 35 Minuten Werkbeschau, bei denen auch der nett colorierte, aber deutlich zu unruhig zusammengeschnittene Film nicht zu häufigen Durchläufen anregt. Sänger Paul Smith sieht es so: "Wir wollen ein audio-visuelles Dokument unserer Band in ihrer derzeitigen Inkarnation machen, besonders weil wir spüren, dass wir in einem Live-Setting am dynamischsten sind." Okay.
Highlights
- I want you to stay
- Girls who play guitars
Tracklist
- Get high (No I don't)
- I want you to stay
- Girls who play guitars
- Questing, not coasting
- The national health
- A19
- What equals love?
- Limassol
- Midnight on the hill
- Books from boxes
Gesamtspielzeit: 35:30 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
---|---|
reinvan |
2019-03-16 09:51:33 Uhr
Eines vorweg: Ich bin seit Tag eins Fan dieser Band, aber das ist definitiv eines der bizarrsten und unnötigsten Relases aller Zeiten.Nichts Halbes und nichts Ganzes. Die Performance ist gut bis sehr gut, aber die Spielzeit ist nen Witz. Entweder hätte man ein komplettes Konzert veröffentlichen sollen oder wenigstens noch eine anständige Banddoku oder sonstiges Bonusmaterial draufpacken können. In der Form weiß wohl nur die Band, warum das eine gute Idee war, dass so zu veröffentlichen. |
Boston Postings: 627 Registriert seit 14.06.2013 |
2019-02-16 14:56:56 Uhr
Bekommt PT für das Science-Direct-Abo aus dem Link Provision? |
MM13 Postings: 2282 Registriert seit 13.06.2013 |
2019-02-15 09:32:38 Uhr
ich bin immer von einem livealbum ausgegangen,aber live im studio? was soll das sein,wenn es wenigsten unplugged oder so wäre,hört sich an wie ein ganz normal eingespieltes album,ich mag maximo park,aber hier sind sie wohl anwärter auf das unnötigste album des jahres. |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 25218 Registriert seit 08.01.2012 |
2019-02-14 21:25:58 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.Meinungen? |
Aber_ |
2018-11-29 22:07:40 Uhr
Ich finde die Version eigentlich ganz okay. Bin auch eher von den gerade mal zehn Songs enttäuscht. Meiner Meinung nach auch nicht die beste Auswahl (aber das sieht wohl jede/-r anders). |
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Referenzen
The Smiths; Morrissey; Arctic Monkeys; The Jam; Paul Smith; Franz Ferdinand; Kaiser Chiefs; We Are Scientists; Gang Of Four; The Wave Pictures; Alphaville; The Last Shadow Puppets; The Cure; Pet Shop Boys; Roxy Music; Mando Diao; Bloc Party; New Order; Talking Heads; Echo & The Bunnymen; Pulp; XTC; Everything Everything; Good Shoes; Ra Ra Riot; Kasabian; Blur; Graham Coxon; The Killers; Kings Of Leon; The Undertones; Madness; The Futureheads; Hard-Fi; The Black Keys; Art Brut; Drowners; Hot Club De Paris; Foals; The Buzzcocks; Editors; Interpol; These New Puritans; Frightened Rabbit; The Automatic; The Bravery; The Strokes; The Libertines; Oasis; Vampire Weekend; Phoenix; Metronomy; R.E.M.; Snow Patrol; The Clash; The Velvet Underground; The Beatles
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