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King Apathy - Wounds

King Apathy- Wounds

Lifeforce / Soulfood
VÖ: 22.02.2019

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Jeder Ton ein Schmerzensschrei

Polkappen schmelzen, Naturkatastrophen häufen sich, die globale Erwärmung nimmt dramatische Ausmaße an. Sehenden Auges steuert die Weltgemeinschaft auf eine Katastrophe zu, welche nur mit Einigkeit abzuwenden wäre. Eine ausweglose Situation, die, je mehr man über sie nachdenkt, nur noch miserabler erscheint. Politikverdrossenheit und Desillusion sind die Antwort einer enttäuschten Generation. King Apathy (ehemals Thränenkind) konservieren eben dieses Gefühl der lähmenden Hoffnungslosigkeit in ein beklemmendes Ungetüm aus Sludge Metal, Blackened Hardcore und Post-Rock: "Wounds" meint die Verletzungen, die die Zivilisation unserem Planeten angetan hat und noch antun wird. Denn so stimmungsvoll das Debütalbum der Süddeutschen unter ihrem neuen Bandnamen auch sein mag, es lässt keinen positiven Ausblick zu.

Unheilvolle Schwere und Weltschmerz lasten dabei unüberhörbar auf jedem Song. Angefangen mit dem atmosphärischen Synthie-Intro und der einleitenden umwelttechnischen Bestandsaufnahme in Gestalt eines Doku-Sprechers, geht die Band kompromisslos in einen dystopischen Halftime-Blastbeat über. Das aufreibende Wechselspiel von destruktiven Breakdowns und weinerlich verzerrten, cleanen Ambient-Gitarren dominiert das Album, das als Gesamtwerk keinen Song besonders herausstellt.  Die klagenden Sludge-Metal-Gitarrenarrangements von "The scars of the land" etwa erinnern an die rohe, hochemotionale Intensität von Wear Your Wounds, das Post-Metal-Projekt des Converge-Frontmanns Jacob Bannon. "Great depression" hüllt seine momumentales Gitarrenriff ebenfalls in eine dunkle, bedrückende Stimmung, die nur noch von den ausdrucksstarken Shouts übertroffen wird.

In diesen sprechen sich King Apathy klar für die Umsetzung menschlicher, ethischer Werte aus, positionieren sich unmissverständlich für Veganismus und Antikapitalismus. Trotz aller Wut, fast schon schmerzhaft langsamen Doom-Breakdowns und Hardcore-Ausbrüchen wie in "Revelation time" beweist die Band dabei auch ihr Gespür für die leisen Töne: In ausschweifenden Instrumentalpassagen wie dem intensiven "Cleansing" sprechen über weite Strecken unverzerrte Gitarrenarpeggios und melancholische Seufzermotive für sich – der Schmerz und die grenzenlose Enttäuschung klingen aus jedem Ton. "Wounds" hätte etwas kürzer zwar genauso großartig funktioniert, aber Wahrheiten wie "We will face a new world", wie es im Titeltrack heißt, büßen auch bei mehrmaliger Wiederholung nichts von ihrer Wahrheit ein. Leider.

(Julius Krämer)

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Highlights

  • Civilization kills
  • Cleansing
  • Great depression

Tracklist

  1. Civilization kills
  2. The scars of the land
  3. Cleansing
  4. Great depression
  5. Revelation time
  6. He missed the stars
  7. Reverence
  8. Wounds
  9. Earthmother rising

Gesamtspielzeit: 45:34 min.

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Armin

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2019-02-14 21:25:46 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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