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Rival Sons - Feral roots

Rival Sons- Feral roots

Low Country Sound / Atlantic / Warner
VÖ: 25.01.2019

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Blues-Rock-Sternschnuppen

Wie müssen sich wohl Rival Sons gefühlt haben, als Anfang 2016 eine junge Band auf der Bildfläche erschien, die vielerorts als "Retter des Rock" bezeichnet wurden. Bands wie Rival Sons, The Temperance Movement, The Parlor Mob oder auch The Record Company sorgen seit Jahren dafür, dass der Rock (oder genauer, der Blues-Rock) gar keiner Rettung bedarf. Greta Van Fleet, besagte Band, hatten allerdings das Alter und sogar den Segen von Robert Plant auf ihrer Seite und wurden so zum nächsten großen Rock-Act auserkoren – zumindest von der Fraktion, die sie nicht für einen billigen Led-Zeppelin-Abklatsch hält. Rival Sons hingegen sind nach vier soliden bis starken Blues-Rock-Alben immer noch nicht viel mehr als eine Randnotiz in der Rockwelt und man wünscht sich, dass sich das mit Album Nummer fünf ändert.

Bei ihrem alten Label Earache, spezialisiert auf Metal, waren die Kalifornier schon immer Sonderlinge, mit "Feral roots" sind sie nun bei Atlantic gelandet, dem Label, das auch die ersten fünf Led-Zeppelin-Alben veröffentlichte. Wo Greta Van Fleet häufig wirken, als wäre es ihre Mission, dem Sound und Look der legendären Briten so nah wie möglich zu kommen, bauen Rival Sons viel subtiler Reminiszenzen an die großen Blues-Rock-Acts vergangener Jahrzehnte in ihre Musik ein. Das folkige Intro von "Look away" etwa, das Erinnerungen an das Gitarrenspiel von Altmeister Bert Jansch (und damit "Black mountain side" von Led Zeppelin) weckt, wirkt zu keiner Zeit wie ein Abklatsch, sondern wie eine aufrichtige Hommage.

Die mächtig-röhrenden Fuzz-Riffs von Gitarrist Scott Holiday fehlen auch auf "Feral roots" nicht. Die beiden Singles "Do your worst" und "Back in the woods" sind wilde Rock-Bretter, wie man sie von Rival Sons kennt und erwartet. Schlagzeuger Michael Miley trommelt mit der animalischen Wucht von John Bonham auf seine Kessel und Bleche und Sänger Jay Buchanans im Soul geschulte Stimme trällert die Songs auf den Rock-Olymp. Wie der Mann scheinbar mit Leichtigkeit zwischen dem samtigen Gesang von "Feral roots" und der kratzigen Rockröhre von "Back in the woods" wechseln kann, fasziniert. Anders als bei den beiden letzten Veröffentlichungen und Hollow bones" kombinieren Rival Sons die altbewährte Blues-Rock-Formel mit neuen Experimenten. Das Riff von "Sugar to the bone" versprüht einen ähnlichen Sex-Appeal wie ein Royal-Blood-Song, während "End of forever" um einen Drum-Loop gebaut ist und die Band um dieses Grundgerüst einen mitreißenden Rock-Brecher bastelt.

Textlich liefert Buchanan ziemlich genau das, was man von dieser Musik erwartet. Es geht um Liebe, um Sehnsucht, das Streben nach etwas Größerem, Übernatürlichem, aber auch die Rückkehr zu den – titelgebenden – wilden Wurzeln, also der Natur. "On the mountain where I was born / There were trees / That would call my name" heißt es etwa im Titeltrack. Wenig später bringen die selben Bäume dem lyrischen Ich das Tagträumen bei. "We move through the world like shooting stars across the sky / Spinning through the darkness putting the light into their eyes" singt Buchanan im epischen Closer "Shooting stars", in dem der Sänger von einem ganzen Chor unterstützt wird. Sternschnuppen am Musikhimmel sind die Band auch tatsächlich, Rival Sons gelingt mit "Feral roots" der Klassenerhalt in der ersten Rock-Liga.

(Simon Conrads)

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Highlights

  • Do your worst
  • Sugar to the bone
  • Feral roots

Tracklist

  1. Do your worst
  2. Sugar to the bone
  3. Back in the woods
  4. Look away
  5. Feral roots
  6. Too bad
  7. Stood by me
  8. Imperial joy
  9. All directions
  10. End of forever
  11. Shooting stars

Gesamtspielzeit: 47:04 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Georg
2019-02-15 15:27:41 Uhr
Spürbarer Soundgarden vibe bei Look Away. Freue mich auf die Tour 2019.
Rudi
2019-02-01 19:45:24 Uhr
Wieder deutlich besser als zuletzt.

Saschek

Postings: 429

Registriert seit 23.07.2018

2019-02-01 13:19:09 Uhr
Nicht so meins. Komisch, dass CCR bei den Referenzen nicht auftauchen. Daran hat es mich zuallererst erinnert.
Mike
2019-02-01 12:13:31 Uhr
Unglaubliche geniale Band. Ich werde sie mir in Kürze noch einmal live ansehen. Das neue Album ist sogar eines ihrer besten geworden. Von mir locker 9/10 Punkten.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2019-01-31 20:39:55 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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