Toro Y Moi - Outer peace

Carpark / Indigo
VÖ: 18.01.2019
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Houston, where is the problem?
Manchmal ist Veränderung alles, manchmal nichts. Nicht jeder Tapetenwechsel tut gut. Als Chaz Bear alias Toro Y Moi kurz nach der Veröffentlichung seines 2015er-Albums "What for?" aus seiner Wahlheimat Oakland nach Portland zog, schien die Welt zunächst in Ordnung. Bis der Mann viel zu bekannt wurde, zurück nach Kalifornien flüchtete und dort anschließend das nach wie vor wunderbare "Boo boo" auf den Markt brachte. Der damit verbundenen Promo-Tour sei Dank dürfte er kaum noch daheim gewesen zu sein, Zeit für seine offensichtliche Lieblingsbeschäftigung blieb ihm dennoch: Mit "Outer peace" erscheint das nunmehr sechste Album des mittlerweile 32-Jährigen, und dafür flog er mal eben einfach ins All.
Quatsch! Natürlich nicht. Trotzdem dehnt Toro Y Moi den Heimatbegriff auf den zehn teilweise völlig abgespacten Nummern nicht nur ein wenig und gibt damit Einblick in seinen eigenen seelischen Kosmos. Die Existenz der Menschheit, Leben, das Überleben und Sterben, gesellschaftliche Differenzen, soziale Probleme, das große Leiden und Verderben – "Outer peace" dreht sich nicht um die eigene Achse, sondern gleich um die ganze Welt. Es groovt sich ein zwischen den von Toro Y Moi bekannten Chillwave- und Synthie-Pop-Klängen, lädt mal zum Tanzen, mal zum Träumen, mal zum Verzweifeln ein. "Outer peace" ist so aufwühlend wie beruhigend. Ein Friedensangebot mit Boxhandschuh. Suche eines der Probleme, an denen die Welt sich wahrscheinlich selbst zugrunde richten wird, und Toro Y Moi liefert den Soundtrack dazu.
Dabei beginnt dieser doch so ausgelassen tanzbar mit dem Opener "Fading", der nicht nur äußerst soulig daherkommt, sondern gar ziemlich funky, und wartet sogar mit eingestreuten Michael-Jackson-Gedenkschreien auf. "Everything is fading", singt Toro Y Moi und kämpft dann doch unentwegt dagegen an. Auch "Laws of the universe" versucht sich mit viel Rhyhthmusgefühl ins Gedächtnis einzubrennen, die Hüften bewegen sich, der Kopf wippt im Takt mit, und doch klingt der Gesang seltsam melancholisch und beinahe traurig. Sind die Gesetze des Universums etwa so streng?
"Outer peace" mag sich weder festlegen noch einfangen lassen. Die Single "Freelance" loopt sich völlig irre durch seine fast vier Minuten Spielzeiten, fremd und frei zugleich wirkt das, die Feststellung "Nothing's ever worse than work unnoticed" ist übertrieben und doch auf den Punkt gebracht. Währenddessen huscht "Baby drive it down" durch die menschenleere Großstadt bei Nacht wie in einer Albtraum-Sequenz der Marke "Vanilla sky", verbrennt sich "Monte Carlo" an der Französischen Riviera im Jahr 1979 die Nase, sorgt das düstere "New house" bei den Clubgängern mit wenigen Mitteln für einen kollektiven Heul-Anfall. Und Chaz Bear? Der haut ab. Nach Hause, ganz weit weg.
Highlights
- Fading
- New house
- Monte Carlo (feat. WET)
Tracklist
- Fading
- Ordinary pleasure
- Laws of the universe
- Miss me (feat. Abra)
- New house
- Baby drive it down
- Freelance
- Who am I
- Monte Carlo (feat. WET)
- 50-50 (feat. Instupendo)
Gesamtspielzeit: 30:41 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Gordon Fraser Postings: 2745 Registriert seit 14.06.2013 |
2019-01-22 17:53:01 Uhr
Nix für mich diesmal. Zu viel nervtötendes Autotune, zu wenig gutes Songwriting. |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27970 Registriert seit 08.01.2012 |
2019-01-10 20:44:03 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.Meinungen? |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27970 Registriert seit 08.01.2012 |
2018-10-24 14:48:48 Uhr - Newsbeitrag
Toro y MoiAnnounces new album Outer Peace Released 18th January 2019 on Carpark Records Watch first track here: Today, Oakland-based band Toro Y Moi is announcing its new album. Outer Peace follows his highly-emotive 2017 album Boo Boo and sees Toro continuing to explore its limits sonically and thematically, serving as a homecoming celebration of an album that was written and recorded in the Bay Area after spending a year in Portland surrounded by the solace of nature. Upon returning home, Toro found inspiration for his new album in the stifling environment he came back to: "This record is a response to how disposable culture has become and how it affects creativity," Toro says. "While listening, you might pay attention or ignore -- either way that's ok, this is music for a creative mind." Coinciding with the announcement, Toro is sharing the album's lead single "Freelance", an upbeat track infused elements of house and funk that are further punctuated by Toro's airy vocals. The single's accompanying visual is directed by Harry Israelson and offers a look inside Toro's production process, all while on a photo set to shoot the album's cover art. Watch "Freelance" above now and stay tuned for more from Toro Y Moi coming soon. |
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Referenzen
Washed Out; Small Black; MillionYoung; Memory Tapes; Soft Circle; Blackbird Blackbird; Porches; Homeshake; Wild Nothing; Teen Daze; Memoryhouse; Panda Bear; Memory Cassette; Starfucker; Miami Horror; Avey Tare; Discovery; Baths; Cut Copy; Gold Panda; Yeasayer; Tennis; Tanlines; How To Dress Well; Teengirl Fantasy; Caribou; LCD Soundsystem; Atlas Sound; Active Child; Air France; Kisses; Passion Pit; MGMT; JJ; Glasser; Anoraak; Dan Deacon; Jamaica; Julian Lynch; Games; Diamond Rings; The Hundred In The Hands; Late Of The Pier; Friendly Fires; Miike Snow; Metronomy; Animal Collective; Beach House; Twin Shadow; Beach Fossils; Craft Spells; Porcelain Raft; Chairlift; Neon Indian; Tanlines; Bibio; Sun Glitters; Four Tet; Mathemagic; Los Angeles Police Department; Nightlands; Frank Ocean; Oneohtrix Point Never; Travis Scott
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