Less Than Jake - Anthem

Sire / Warner
VÖ: 26.05.2003
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Lunte gerochen
"Hymne, die; Hymnos, der: ursprünglich von Musik und Tanz begleiteter Opfer- und Festgesang zu Ehren der Götter und Heroen, dann Loblied." Der gute alte Brockhaus kann doch stets mit den besten Antworten auf die Fragen dieser Welt aufwarten. Die Heroen der Neuzeit hören - zumindest in skapunktechnischer Hinsicht - auf Namen wie The Mighty Mighty Bosstones, Mad Caddies, Reel Big Fish oder eben Less Than Jake. Letztere tingeln nunmehr auch schon seit über einer Dekade durch die Clubs und Studios und beglücken die Kids beinahe im Jahrestakt mit Songs, die die Fanherzen begehren, die Fankehlen zum Mitsingen veranlassen und die Fankörper mittels sprungartigen und schweißtreibenden Leibesertüchtigungen in Wallung bringen. Und genau für jenen Personenkreis werden die vierzehn neuen Stücke - wobei "Look what happened" in einer besseren Version schon auf dem Vorgängeralbum "Borders and boundaries" vertreten war - denselben Hymnencharakter haben wie das bisherige Material des Gainesville-Quintetts.
Und zugegebenermaßen wissen die Pez-Fetischisten, die im Rahmen ihres ständigen "Label, wechsel Dich"-Spielchens mittlerweile dem Hause Fat Wreck den Rücken zugekehrt haben und auf Majorpfaden wandeln, auch auf Album Nummer Neun immer noch, wie man in dreiminütigen Häppchen die Sonne scheinen und die Laune steigen läßt. Während "Motown never sounded so good", "The upwards war and the down turned cycle", "Best wishes to your black lung" oder "That's why they call it a union" klassische Less Than Jake-Songs sind und die Jungs in "Short fuse burning" abermals ihre Vorliebe für Metal hervorblitzen lassen, kommen "Welcome to the new south" oder "The ghosts of me and you" im melodisch-knackigen Powerpop-Gewand daher.
Auffällig und etwas schade ist hingegen die Tatsache, dass Skapunk in Florida mittlerweile fast gänzlich auf der zweiten Silbe betont wird und die Pauken- und Trompetenfraktion immer mehr in den Hintergrund tritt. Abgesehen von ein wenig Getröte nebenbei bleibt das entspannte "The science of selling yourself short" die einzig echte Two-Tone-Nummer, während ansonsten der Punkrock den Offbeat größtenteils verdrängt hat. Nach "Surrender", dem abschließenden Cheap Trick-Cover, ist die Scharte aber rasch ausgewetzt. Keine Überhymnen, aber löblich allemal.
Highlights
- The science of selling yourself short
- Escape from the A-bomb house
- Surrender
Tracklist
- Welcome to the new south
- The ghosts of me and you
- Look what happened
- The science of selling yourself short
- Short fuse burning
- Motown never sounded so good
- The upwards war and the down turned cycle
- Escape from the A-bomb house
- Best wishes to your black lung
- She's gonna break soon
- That's why they call it a union
- Plastic cup politics
- The brightest bulb has burned out/Screws fall out
- Surrender
Gesamtspielzeit: 43:52 min.
Referenzen
The Mighty Mighty Bosstones; Mad Caddies; Reel Big Fish; Catch 22; The Chinkees; Kemuri; The Pietasters; Buck-O-Nine; Mustard Plug; Green Day; Voodoo Glow Skulls; The Aquabats; Save Ferris; Goldfinger; Sublime; Mephiskapheles; Rancid; Swingin' Utters; The Vandals; Frenzal Rhomb; The Suicide Machines; Teen Idols; RX Bandits; The Movement
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