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Matches - X

Matches- X

Kidnap / Rookie / Indigo
VÖ: 07.12.2018

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Adventsbesen

Manche Dinge ändern sich nicht. Die Bahn ist immer genau dann pünktlich, wenn mann selbst knapp zu spät dran ist. Weihnachten nervt schon, da hat der Advent nicht einmal begonnen. Und Montag bleibt irgendwie immer ein Kacktag. Für die Rockmusik hat selbiger Effekt nicht per se einen nervigen Beigeschmack, denn Rock'n'Roll ist tatsächlich auch dann super, wenn er tönt wie vor 10, 20, oder 30 Jahren. Wenn es feinen Krach und tolle Melodien zuhauf gibt, und wenn es ordentlich scheppert in der vanillekerzengeschwängerten Bude. Wie etwa auf "X", dem Debüt von Matches aus Trier – einer mehr oder minder aus Bierlaune zusammengewürfelten Band, die nicht nur beim Hopfengetränk kompromisslos zur Tat schreitet.

Ganz im Sinne ihrer traditionsreichen Vornamen gehen Thomas, Johannes, Karl, und Dominik – die beiden letztgenannten Herren musizieren hauptamtlich bei Love A – über eine gute halbe Stunde mit erstaunlicher Stringenz zu Werke. Das Schlagzeug macht Dampf, die Gitarren bauen dünne, aber ordentlich verspachtelte Wände. Hier ein grelles Jaulen, dort ein kleines Solo als Pointe zum meist klassischem Strophe-Refrain-Muster, garniert mit Ohrwurmmelodie, mit der nicht nur der famose Opener "Lost" punktet. "Why" schaufelt schon mal die Gasse vom Garage-Rock zum Punk frei, und den freien Raum nutzt das hechelnde "Ain't that way" sicher nicht, um durchzuschnaufen, hat aber verhuschte Breaks in petto. Mit selbigen lässt sich der Feger "Mask" nicht locken, sondern macht auf moderne Hüsker Dü oder Wipers.

Der Gesang kommt im Kontext der Platte insofern interessant daher, da er dem wohlig monotonen Lärm der Instrumente durchaus Varianz addiert, ein wenig aus dem Off kommt, und manchmal gar nach dem jungen Josh Homme tönt. Nicht nur daher rührt der leichte Stoner-Anstrich, aus dem "X" zuweilen keinen Hehl macht, denn das feine "Let go" schöpft auch Gitarren-Teint und Rhythmus aus der Post-Grunge-Ära der Neunziger. Hier und da tritt der Bass in den Vordergrund, sodass "Nuns" das Fernrohr um einige Jahre rückwärts verlängert und seine Wände mit einem 80s-Post-Punk-Anstrich bemalt. Ohne Ausfall rumpelt und staubt das Matches-Debüt, sodass man nach der Garagenparty mit bloßem Kehren kaum nachkommt. Wer "X" laut aufdreht, kommt zumindest weitestgehend unbeschadet durch den Advent. Selbst an einem Montag.

(Eric Meyer)

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Highlights

  • Lost
  • Let go
  • Nuns
  • Ten

Tracklist

  1. Lost
  2. Why
  3. Let go
  4. Ain't that way
  5. Mask
  6. Nuns
  7. Dnage
  8. Collide
  9. Ten
  10. Well

Gesamtspielzeit: 30:24 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Bones
2018-12-26 20:04:02 Uhr
Schöner Sound! Klingt wirklich nach Wipers und Hüsker Dü und mal garnicht deutsch.
Zudem sind das hier auch wirklich gute Songs mit Atmosphäre!
MarGon
2018-12-21 14:42:33 Uhr
Liest sich wie schon sehr oft gehört und wenig kreativ, aber das musses ja auch nicht zwingend sein, wenn es denn brennt...
Der J. Homme-Vergleich schreckt zwar etwas ab, da es sich ja wohl um Punkrock oder sowas Ähnliches handeln soll und so eine Stimme da so gar nicht reinpasst. Werde mal reinhören und hoffe, dass es nicht wieder so weichgespültes Gedöns ist, auf das ich hier schon öfters reingefallen bin.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2018-12-20 20:48:46 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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