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Cher - Dancing queen

Cher- Dancing queen

Warner
VÖ: 28.09.2018

Unsere Bewertung: 3/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

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Wer glaubt, das ungefähre zeitliche Zusammenfallen der ABBA-Reunion, der Fortsetzung des Kinoerfolgs von "Mamma mia!" und den aus dem Boden sprießenden Tributen an die Band sei Zufall, glaubt auch, dass das Wort "naiv" aus dem Duden gestrichen wurde. Die Nostalgie-Maschinerie rund um das legendäre schwedische Quartett läuft auf Hochtouren – kein Wunder, dass auch andere ihren Chip aufs Spielfeld werfen. Ganz vorn dabei ist Cher, deren Musik schon circa genauso lange schallt wie die von ABBA höchstselbst. Nach ihrem seltsam deplatzierten Auftritt um des Auftritts willen im eingangs erwähnten Filmsequel, tut sie das, was jeder mit klarem Verstand und freier Sicht auf den Kontostand tun würde: Sie erschafft mit "Dancing queen" ihre eigene Widmung, natürlich ganz persönlich, mit Ehrfurcht und Herzblut und ... so halt.

Die Ängste, die bereits durch das Cover hinsichtlich Motiv und Photoshop-Skills geschürt werden, bekräftigen sich beim Blick auf die Auswahl der Stücke. Würde man in alter "Familienduell"-Manier 100 Leute fragen, welcher ABBA-Song ihnen als erstes einfällt, es würde eine ähnliche Top Ten entstehen, wie sie die Tracklist von "Dancing queen" bereitstellt. Die offensichtlichsten der offensichtlichen Kandidaten. Keine versteckten Favoriten, keine Geheimtipps, die darauf hinweisen könnten, dass sich eine echte Kennerin am Œuvre bedient hat. Stattdessen setzt Cher auf den kleinsten gemeinsamen Nenner der Wiedererkennung, eben die Lieder, die jeder – ob nun Fan oder nicht – vermutlich schon im Schlaf mitsingen kann.

"Dancing queen" ist deshalb ein rundes Paket, weil sich die Lieblosigkeit konsequent in der Musik fortsetzt. Was ein Promo-Fritze als "zeitgemäß" beschreiben würde, ist die Produktion, die dermaßen unsubtil mit all ihren Elementen aus den Boxen plärrt, dass sich nach wenigen Minuten die Ermüdung in den Ohren bemerkbar macht. Chers Vocals werden durch die gerade im Studio befindlichen Filter geschickt, schwanken zwischen annehmbar und unterirdisch. Die flotten Stücke funktionieren in der Regel noch etwas besser, weil die Holzhammermethode ihnen nicht so viel anhaben kann und zumindest stellenweise der Kopf mitnickt. Vollkommen fassbodenausschlagend wird es in den langsamen Stücken, die musikalisch und stimmlich nur aus den schlimmsten Gründen Gänsehaut verursachen. Mit der Überfrachtung von "The winner takes it all" würde man selbst die größten Schiffe zum Sinken bringen.

Doch Chers Scheitern an diesen zehn Songs zeigt zumindest eins: ABBAs unbestreitbare Fähigkeiten in Komposition, Arrangement und stimmlicher Ergänzung. Hört man die Originalversionen im Vergleich, nimmt man die dynamische Subtilität und die tollen Vokalharmonien erst richtig wahr. Keine Chance dagegen bei den Bumsdisco-Verunstaltungen von Cher. Vielleicht ist "Dancing queen" gerade deshalb ein gelungenes Tributalbum. Denn dass man sich an ABBA ohne Mühe gewaltig verheben kann, unterstreicht es mehr als deutlich.

(Felix Heinecker)

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Highlights

  • -

Tracklist

  1. Dancing queen
  2. Gimme! Gimme! Gimme! (A man after midnight)
  3. The name of the game
  4. SOS
  5. Waterloo
  6. Mamma mia
  7. Chiquitita
  8. Fernando
  9. The winner takes it all
  10. One of us

Gesamtspielzeit: 40:10 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Felixthecat
2019-03-22 13:41:10 Uhr
Der Autor des Artikels scheint Gay zu sein und Madonna zu mögen.
Schade

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 24572

Registriert seit 08.01.2012

2018-12-20 20:45:07 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?
Mim
2018-10-04 15:05:21 Uhr
Laaaaaaangweilig!!
Und flüssiger als flüssig!!
Chair
2018-10-03 14:21:56 Uhr
Dujubelievinaloinalowo

Mr Oh so

Postings: 2567

Registriert seit 13.06.2013

2018-09-30 18:05:34 Uhr
Unfassbar überflüssig.

So muss man es leider sagen.
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  • Cher (5 Beiträge / Letzter am 07.10.2019 - 17:39 Uhr)

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