Amon Amarth - The pursuit of vikings: 25 years in the eye of the storm
Sony
VÖ: 16.11.2018
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10
Heavy METal
Mit dem Erfolg kommen wohl doch die Neider. Nehmen wir einmal Amon Amarth als Beispiel, die sich nicht erst seit gestern den Vorwurf gefallen lassen müssen, nicht trve genug für eine richtige Death-Metal-Band zu sein. Zu viel Mainstream, sagen die einen, zu viele Wikinger, meinen die anderen, und überhaupt läuft ja eh jeder mit 'nem Shirt oder einem anderen Merch-Artikel von denen herum, seit der größte einschlägige Versandhandel diese in Massen unters Volk wirft. In Teilen mag diese Kritik sogar berechtigt sein, insbesondere da das letzte Studio-Album "Jomsviking" aus dem Jahr 2016 so einige Ecken und Kanten vermissen ließ. An einem jedoch hat es den Schweden noch nie gemangelt: unbändiger Spielfreude. Und so gibt es nur wenige Hallen und vor allem nur wenige Festivals, die die Skandinavier noch nicht bespielt haben.
So auch das Summer Breeze Open Air in Dinkelsbühl, das 2017 Schauplatz von gleich zwei Sets der Nordmänner war, nämlich einem kleineren Konzert auf einer Nebenbühne, auf dem die Band vor allem ihr Frühwerk präsentierte, sowie dem großen Auftritt auf der Hauptbühne, letzterer dokumentiert auf "The pursuit of vikings: 25 years in the eye of the storm", dem ersten Live-Paket seit dem 2006 erschinenen "Wrath of the norsemen". Konsequenterweise wird das Set dann auch nicht mit einem der neueren Hits, sondern nach kurzem Intro mit dem brachialen "The pursuit of vikings" vom Album "Fate of norns" aus dem Jahr 2004 eröffnet. Um dann von einem wahren Hook-Gewitter in Grund und Boden getrümmert zu werden.
Denn angesichts der wie ein Trommelfeuer aufeinander folgenden "As Loke falls", "First kill" und "At dawn's first light" bleibt definitiv kein Auge trocken, keine Faust ungereckt und kein Head ungebangt. Wer hier noch mangelnde Glaubwürdigkeit unterstellt, sollte seine Haltung zu ehrlichem, mit Herzblut gespieltem Metal ernsthaft überprüfen. Die Spielfreude der Schweden ist zu jeder Sekunde unüberhörbar, auch wenn mitunter der Fluss etwas zerhackt wird, weil aus Platzgründen die Ansagen von Frontmann Johan Hegg nahezu vollständig herausgeschnitten wurden. Und dabei hatte sich Hegg doch extra für diese Tour ein paar Brocken Deutsch beigebracht, um wie sein Bühnenvorbild Bruce Dickinson etwas intimer mit der Meute parlieren zu können. Dennoch wird gegen Ende noch etwas Deutsch gesprochen, denn zu "A dream that cannot be" gibt sich die von Hegg als "The German metal queen" angekündigte Doro Pesch die Ehre. Und der Auftritt vermag zu überzeugen, denn nachdem Pesch noch zur Begrüßung alles und jeden lieb hat, keift sie ihre Parts dermaßen giftig ins Mikro, dass man ihr die Rolle der rächenden Wikinger-Braut auf der Stelle abnimmt.
Wer jemals einen Auftritt von Amon Amarth gesehen hat, zumal auf einer der großen Bühnen, der weiß, wie sehr Hegg für diese Momente lebt, wie er die Energie eines euphorisierten Publikums förmlich in sich aufsaugt. Eine perfekt aufeinander eingespielte Band und eine herausragende Songauswahl, die wenig Wünsche offen lässt, mit "Raise your horns" nebenher noch einen Schunkel-Hit liefert und gar noch am Schluss die wohl größten Hits herausfeuert, nämlich "Guardians of Asgaard" und "Twilight of the thunder god", tun ihr übriges dazu. Am Ende wünscht Johan Hegg keine gute Nacht. Nicht etwa aus Unhöflichkeit, sondern "cause it's gonna be a looong night". Man muss Amon Amarth nicht mögen. Aber es gibt nur wenige Bands, im Death Metal zumal, deren Euphorie auf der Bühne der der Fans in so gut wie nichts nachsteht. Und das macht die Schweden so sympathisch wie glaubwürdig.
Highlights
- As Loke falls
- Deceiver of the gods
- Destroyer of the universe
- Guardians of Asgaard
Tracklist
- Intro / The pursuit of vikings
- As Loke falls
- First kill
- The way of vikings
- At dawn's first light
- Cry of the black birds
- Deceiver of the gods
- Destroyer of the universe
- Death in fire
- Father of the wolf
- Runes to my memory
- War of the gods
- Raise your horns
- A dream that cannot be
- Guardians of Asgaard
- Twilight of the thunder god
Gesamtspielzeit: 77:44 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
---|---|
tannenbaum |
2018-12-12 19:44:11 Uhr
untrve ohne ende, mehr was für Frauen |
Beltane63 |
2018-12-10 22:00:58 Uhr
Die Rezension liest sich besser als 7, ich würde 9 geben. Tolle Platte und auch die BluRay ist seh gut. |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27809 Registriert seit 08.01.2012 |
2018-12-10 21:28:02 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.Meinungen? |
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Referenzen
Hypocrisy; Arch Enemy; Ensiferum; Insomnium; Thyrfing; Equilibrium; Eluveitie; Kalmah; Bolt Thrower; In Flames; Dark Tranquillity; Bathory; Kataklysm; Dark Funeral; Morbid Angel; Dismember; At The Gates; Finntroll; Wintersun; Immortal; Týr; Sinister; Vader; God Dethroned; Behemoth; Death; Entombed; Unleashed; Grave; Krisiun; Carcass; Soilwork; Amorphis; Into Eternity; Children Of Bodom; Slayer; Exodus; Machine Head; Pantera; Celtic Frost; Opeth; Iron Maiden; Judas Priest; Accept
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