The KVB - Only now forever
Invada / PIAS / Rough Trade
VÖ: 12.10.2018
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Zu zweit in die Ewigkeit
Alles neu bei The KVB? Naja, zumindest etwas anders als zuletzt gewohnt. Da arbeitete das britische Duo bestehend aus Nicholas Wood und Kat Day seit 2010 kontinuierlich an neuer Musik und veröffentlichte in eifriger Regelmäßigeit ein Album nach dem anderen – und das in den letzten Jahren auch noch mit hochkarätiger Unterstützung wie etwa Anton Newcombe von The Brian Jonestown Massacre oder Portisheads Geoff Barrow. Für die Produktion ihres neuen Werkes "Only now forever" warfen Wood und Day jedoch jegliche Hilfe über Bord und spielten es in trauter Zweisamkeit im heimischen Studio in Berlin ein. Und noch etwas ist anders bei The KVB: "Only now forever" strotzt natürlich vor der bereits bekannten Mischung aus Post-Punk und Dark Wave, dreht aber den Pop-Regler noch ein wenig weiter auf.
Herausgekommen ist ein Album, das insbesondere im Vergleich zu den beiden Vorgängern "Minus one" von 2013 und dem drei Jahre später erschienenen "Of desire" das Licht am Ende des Tunnels statt der ewigen Dunkelheit sucht. Schon der Opener "Above us" legt mit ordentlich Krautrock im Tank einen Wahnsinnsstart hin und groovt sich dann mit unwiderstehlichem Charme von den Ohren direkt in die Beine. Der Titeltrack mit seinem geheimnisvoll bis fast schon gespenstisch anmutenden Intro vermengt die neuentdeckte Liebe zum hellen Synthie-Pop mit altbekannten Shoegaze-Anleihen, und das vollkommen abgespacte "Afterglow" klatscht nicht nur ein bisschen Glam-Schminke ins eigene Gesicht, sondern vor lauter Euphorie auch noch laut in die Hände.
Freunde der letzten musikalischen Projekte von The KVB sollten sich aber noch nicht gezwungen sehen, ihr Mascara abzuwischen und die schwarze Kutte in den Schrank zu hängen: Düster-melancholische Schunkler wie der Albumtrenner "Violet noon" oder auch "No shelter" kurz vor Schluss flirten nach wie vor mit den allerfinstersten Stellen des Lebens. Nur dass es die Band mittlerweile eben auch verstärkt auf die Tanzfläche zieht. "Into life" überzeugt dementsprechend nicht nur mit den hauchenden Vocals von Day, sondern vor allem mit seinem durch Mark und Bein gehenden Rhythmus, während das schon geradezu ausgelassene "Tides" mit ausgebreiteten Armen seine ganz eigene Loveparade feiert. "Only now forever" endet schließlich, wie es begonnen hat: "Cerulean" sei Dank mit Vollgas und ordentlich Wind in den Haaren, auf der Überholspur. Wie gut, dass in diesem Zweisitzer trotzdem noch ein bisschen Platz ist.
Highlights
- Only now forever
- Afterglow
- Tides
Tracklist
- Above us
- On my skin
- Only now forever
- Afterglow
- Violet noon
- Into life
- Live in fiction
- Tides
- No shelter
- Cerulean
Gesamtspielzeit: 43:18 min.
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Christopher Plattentests.de-Mitarbeiter Postings: 3752 Registriert seit 12.12.2013 |
2019-01-04 20:52:47 Uhr
Genau mein Ding. |
kapomuk Postings: 73 Registriert seit 25.08.2014 |
2018-11-20 00:23:33 Uhr
Synthie-Pop der eher dunkleren Sorte – nicht so mein Fall |
Mei Nung |
2018-11-18 03:20:11 Uhr
Ja! |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27819 Registriert seit 08.01.2012 |
2018-11-15 21:12:44 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.Meinungen? |
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Referenzen
Joy Division; New Order; Warsaw; Bauhaus; The Cure; A Place To Bury Strangers; The Jesus And Mary Chain; My Bloody Valentine; Motorama; Wire; Skywave; Public Image Ltd.; Interpol; I Have No Mouth And I Must Scream; O. Children; Utro; Glacier; The Velvet Underground; Sonic Youth; Siouxsie And The Banshees; The Chameleons; Gang Of Four; Spacemen 3; Mojave 5; The Raveonettes; Swervedriver; The Soft Moon; Singapore Sling; Crystal Stilts; Ride; Spiritualized; Moon Duo; No Joy; Lorelle Meets The Obsolete; Sister Vanilla; Gliss; Death In Vegas; I Love You But I've Chosen Darkness; Electricity In Our Homes; Pavement; Scott Walker; Ifew; Makthaverskan; Times New Viking; Posse
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