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The Eighties Matchbox B-Line Disaster - Hörse of the dög

The Eighties Matchbox B-Line Disaster- Hörse of the dög

No Death / Island / Universal
VÖ: 19.05.2003

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Tötalschaden

Im Prinzip gibt es ja doch nicht mehr als zwei Arten von Musik. Zum einen jene, die man immer hören kann, und andererseits solche, die für ganz bestimmte Momente gemacht ist. Es sind immer die gleichen Alben, die im CD-Player landen, wenn einen die Freundin sitzen gelassen hat. Wenn man von einer neuen Freundin aufgegabelt wurde. Oder wenn man es nach durchzechter Nacht endlich nach Hause ins Bett geschafft hat. Der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier.

Wenn nun aber dieser Tage ein dreckiger Haufen grünohriger Rotzlöffel aus Brighton in England mit seiner Musik um die Ecke gebogen kommt, möchte man seine sorgsam zurechtgedachten Theorien glatt über den Haufen werfen. Gibt es vielleicht auch Musik, die man überhaupt nicht hören kann? Die höchstens dazu gemacht wurde, die besagten ganz bestimmtem Momente kurz und klein zu hacken? Mit "Hörse of the dög" im Ohr ist man nicht nur geneigt, entschlossen "Ja" zu sagen; man verspürt auch den unbändigen Drang, ein gemeines "Du blöder Arsch, Du!" hinterherzuschieben. The Eighties Matchbox B-Line Disaster sind kaputt. Und machen kaputt. Konsequent kaputt.

Das erste, was Dir diese fünf Männer zwischen 18 und 22 vor den Latz knallen, ist ein Abgesang auf niemand geringeren als Deine Mutter. "I wanna fuck your mother / It's a dirty job / But someone's gotta do it" schreit Guy McKnight in die schattenschwarze Nacht hinaus. Seine Hintermannschaft ist bemüht, jedem einzelnen Ton so viele Schmerzen wie möglich zuzufügen. "Celebrate your mother" heißt das Stück und ist noch der verdaulichste Moment einer knappen halben Stunde Musik, die Du so schnell nicht mehr vergessen wirst. "Psychosis is a positive force."

Wer soll das hören? "Giant bones" beginnt mit einem epileptischen Gitarrensolo, und "Fishfingers" wird schon zur Wasserschnecke gemacht, bevor es überhaupt richtig angefangen hat. Bei aller Kürze scheinen die Songs trotzdem dazu zu neigen, unnötig lang auf kleinen Details rumzureiten und sich mit Vorliebe im Kreis zu drehen. Trotzdem: Wenn man durch ist, will man noch mal rein. Wieder und wieder. Es stellt sich eine vage Ahnung davon ein, wie geil das hier eigentlich ist. Wer soll das hören? Keine Ahnung. Aber wir kaufen ein "ö". "Make it like Van Gogh and lend it your ear."

(Daniel Gerhardt)

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Highlights

  • Celebrate your mother
  • Fishfingers
  • Presidential wave

Tracklist

  1. Celebrate your mother
  2. Chicken
  3. Whack of shit
  4. Psychosis safari
  5. Giant bones
  6. Fishfingers
  7. Charge the guns
  8. Morning has broken
  9. Team meat
  10. Presidential wave

Gesamtspielzeit: 25:15 min.

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