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Steady Holiday - Nobody's watching

Steady Holiday- Nobody's watching

Barsuk / H'Art
VÖ: 12.10.2018

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 5/10

Im Kerzenlicht

Dass diese Rezension an einem verregneten Sonntag entsteht, scheint so etwas wie Fügung zu sein. Nicht nur, weil somit sogleich ein passender, wenngleich unkreativer, Aufhänger gefunden ist, sondern weil die Musik von Steady Holiday ganz offenbar genau für solche Tage gemacht ist. Sieben Liter pro Quadratmeter schüttet es an diesem Tag in Karlsruhe, der Rezensent changiert unmunter zwischen Couch und Bett, trägt am Abend noch immer die gleiche Jogginghose wie am Morgen, liest ein Buch und lässt dabei "Nobody's watching" dudeln.

Andrea "Dre" Babinski, die Frau hinter dem Pseudonym Steady Holiday, schafft es, eine Atmosphäre zu kreieren, die energiegeladen und andächtig zugleich erscheint. Das Genre-Siegel Dream-Pop passt hier wie der Kopf ins frisch aufgeschüttelte Daunenkissen, wobei man das ausführliche Instrumentarium der Platte nicht unerwähnt lassen darf, das auch einmal einen Ausflug in den Jazz zulässt, ohne dabei der Populärmusik den Rücken zu kehren. Ob es jedenfalls die zauberhafte erste Single "Mothers" ist, die sich am langsamen Beat und den ätherischen Wiederholungen im Gesang entlang hangelt, oder das liebevolle "All aboard", welches Gitarre und Kontrabass hofiert und im zweistimmigen Falsett zum gemeinsamen Schippern durch süße Traumwelten einlädt: Das zweite Album der Singer-Songwriterin aus Los Angeles strahlt eine wahnsinnig herzensnahe Geborgenheit aus.

Selbst dann, wenn es einmal ein wenig flotter wird, wie etwa im sanft mit Synthies unterfütterten "Love and pressure" oder in "Trapping" mit seinen spanischen Saiten, reißt es seine Hörer nicht aus der Gemütlichkeit, sondern lässt höchstens locker mit dem Fuß wippen, während Wichtiges ganz unwichtig erscheint. Entert Babinski auch einmal düsterere Gefilde, wie zum Beispiel in der Zweitauskopplung "Who's gonna stop us", in "Eastern comfort" mit seiner mystischen Orgel und dem betörenden zweiminütigen Instrumental am Ende, oder im sich verabschiedenden "Exit song" mit seinem schmerzgeplagten Piano, mildert auch das keineswegs die märchenhafte Stimmung der Platte, stattdessen findet selbst der Closer mit dem tragischen Titel "Desperate times" das Licht am Ende der Wolkendecke. "Nobody's watching" zündet zum Schietwetter eine Kerze an, nimmt der Bedrückung den Druck und transformiert prädestinierte Scheißtage in Wohlfühltage.

(Pascal Bremmer)

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Highlights

  • Mothers
  • Who's gonna stop us
  • Desperate times

Tracklist

  1. Flying colors
  2. Mothers
  3. Who's gonna stop us
  4. Nobody's watching
  5. All aboard
  6. Love and pressure
  7. Eastern comfort
  8. Trapping season
  9. Exit song
  10. Desperate times

Gesamtspielzeit: 37:02 min.

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User Beitrag

Pascal

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 651

Registriert seit 13.02.2013

2018-11-15 18:50:47 Uhr
Ist korrigiert. Wir nehmen dann doch die Liter.
A
2018-11-09 14:19:40 Uhr
Sieben Lieber pro Quadratmeter

Es sollte natürlich "Sieben Biber pro Quadratmeter" heißen. Kann vorkommen...

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2018-11-08 21:20:29 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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