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Dynazty - Firesign

Dynazty- Firesign

AFM / Soulfood
VÖ: 28.09.2018

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 5/10

Maximum Minderheit

Es heißt, der Zustand einer Gesellschaft bemisst sich am Umgang mit ihren Minderheiten. Sollte das in ähnlicher Weise auch auf Internetseiten für Musikrezensionen zutreffen, braucht sich Plattentests.de nicht verstecken, schließlich werden auch die drei Power-Metal-Fans unter den Lesern immer mal wieder gut bedient. Beinahe allerdings wäre das Genre – übrigens auf Vorschlag des Rezensenten – aus dem Katalog gestrichen worden, denn fast alle Alben scheitern an den hohen Qualitätshürden. Das hat seine Gründe: Erstens braucht es schon ein besonders ausgeprägtes Talent für einprägsame, dabei aber nicht zu süßlich-aufdringliche Melodien und zweitens muss das Niveau auch noch über die volle Distanz eines Albums gehalten werden. Von der Vermeidung möglicher Abnutzungserscheinungen mal ganz zu schweigen. Das schafft so gut wie keine Veröffentlichung. Was nicht heißt, dass das Genre größtenteils Murks hervorbringt, aber bedeutet, dass die Unzahl an lediglich guten Alben eben in der Masse untergeht. Umso erfreulicher ist es, wenn eine Platte es dann doch mal schafft, ein fettes Ausrufezeichen zu setzen, noch dazu, wenn es sich um eine Neuentdeckung handelt.

Wobei Dynazty bereits seit 2007 im Geschäft sind, im Power-Metal-Bereich aber schon allein deshalb noch keine tieferen Spuren hinterlassen haben, weil sie stilistisch bisher eher im Hard-Rock-Metier unterwegs waren. Mehr Metal steht bei den Skandinaviern inzwischen zwar schon seit ein paar Jahren auf der Agenda, dennoch blieben die letzten Alben unter der allgemeinen Wahrnehmungsschwelle, wenngleich das 2016 herausgebrachte "Titanic mass" durchaus Achtungserfolge verbuchen konnte. Nicht zuletzt dank Unterstützung durch das Hamburger Fachlabel AFM Records setzen Dynazty nun aber ein "Firesign", das das gesamte Genre überstrahlt.

Denn das Album weist nicht nur die genannten Kriterien für eine herausragende (Melodic-)Power-Metal-Platte auf, sondern schafft auch das Kunststück, sich trotz eines mit "Breathe with me" bereits bärenstarken Openers im weiteren Verlauf fast kontinuierlich zu steigern. Zudem überrascht "Firesign" gelegentlich mit einer tiefergehenden Emotionalität, die im Genre eher unüblich ist. Die meisten Bands wollen einfach nur spielen; Spaß haben und Spaß machen. Das führt dazu, dass oft nicht wirklich Anreiz besteht, sich näher mit einem Album auseinanderzusetzen. Hier motivieren aber zumindest "My darkest hour", "Closing doors", "Follow me" und "Let me dream forever" dazu, neugierig nachzuschauen, wovon die Lieder eigentlich handeln. Fast überflüssig zu erwähnen, dass Sänger Nils Molin daran natürlich einen großen Anteil hat. Und auch wenn "Firesign" trotz dieser Brillanz freilich dennoch keine stilistische Revolution ist und sich der Kreis der hiesigen Genrefreunde wohl auch hiermit nicht erweitern wird, ist es für diese Minderheit im Grunde das Maximum des Wünschenswerten.

(André Schuder)

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Highlights

  • My darkest hour
  • Closing doors
  • Follow me

Tracklist

  1. Breathe with me
  2. The grey
  3. In the arms of a devil
  4. My darkest hour
  5. Ascension
  6. Firesign
  7. Closing doors
  8. Follow me
  9. Let me dream forever
  10. Starfall
  11. The light inside the tunnel

Gesamtspielzeit: 49:29 min.

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Armin

Plattentests.de-Chef

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Registriert seit 08.01.2012

2018-11-08 21:18:22 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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