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Roosevelt - Young romance

Roosevelt- Young romance

City Slang / Universal
VÖ: 28.09.2018

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Im Sog der Romantik

Marius Lauber hat den Dreh raus. Das muss man zweifelsfrei feststellen, wenn die ersten Tracks seines zweiten Albums "Young romance" unter dem Namen Roosevelt durchgelaufen sind. Spätestens mit dem wahnsinnig faszinierenden Sog von "Illusions" ist es passiert. Ein unbarmherzig stampfender Beat bildet die Erdung des Songs, dieser entsagen hingegen immer opulenter werdende Synth-Schichten, die sich langsam in die Stratosphäre erheben. "Illusions is all I seem to find", stellt Lauber dort im Rausch der Sinne fest, während sich Kevin Parker ärgert, dass ihm dieser Song nicht noch für das große "Currents" seiner Band Tame Impala eingefallen ist. Es ist nicht das einzige große Finale, das "Young romance" bereithält. Oft schwingen sich die Stücke von einem verhaltenen Beginn in einen farbenfrohen Strudel hinein, eben ganz entsprechend der titelgebenden Romanze. Zeit für schlechte Gefühle hat hier niemand.

An den Grundzutaten hat sich nichts gegenüber dem Debütalbum "Roosevelt" geändert. Noch immer bewegt Lauber sich im Umfeld von zackigem, voluminösem Synthpop, garniert mit Anleihen von Balearic House und stets einem Touch Achtziger-MOR-Pop. Gerade letztere Versatzstücke erhöhen auf "Young romance" noch einmal den Cheese-Faktor, der auf der anderen Seite von einem fabelhaften Melodieverständnis die Absolution erhält. "Losing touch" packt den Kitsch gleich kistenweise ein, rutscht aber in seiner sehnsuchtsvollen Anklage – "Come back wherever you are" – nie auf die böse Seite des Schmalzes. Auch ein unauffälliger Track wie "Shadows" hat mindestens eine funky Bassline in der Hinterhand, und Zuckerschocks à la "Last to know" mit der programmtischen Aufforderung "Get back to the dizzy heights" sind dosiert eingesetzt. Roosevelt steht auch beim zweiten Mal für eine professionelle und dennoch passionierte Herangehensweise, die zu Recht weit über das deutschsprachige Gebiet hinaus Menschen erreicht.

In der Summe mag so viel Wohlgefühl dem ein oder anderen etwas aufstoßen. In etwa wie der Genuss von zu vielen Stücken Schwarzwälder Kirschtorte hintereinander. Dennoch würde man die Leckerei grundsätzlich ja nicht deshalb schlechtreden. (Es gibt Leute, die tun dies trotzdem. Vertraut ihnen nicht. Schwarzwälder Kirschtorte ist großartig.) Mit Roosevelts Zweitling verhält es sich ähnlich: Er ist nicht gerade kalorienarm, aber solche Bombast-Bomben gibt man sich eben mal. "Young romance" hat trotz klar herausstechender Highlights in der ersten Hälfte und am Ende der Platte immer ein sehr gutes Niveau, zumal im Vergleich zum Debüt die Soundvielfalt höher ist, die Dynamik breiter, die Instrumentierung stets auf den Punkt. Da rechtfertigt die Ballade "Better days" auch locker mal sechs Minuten Laufzeit, da findet eine romantische Überdosis im Text wie "Tell me now, will you stay? / Flying over the moon tonight" das richtige, prunkvoll in der Dämmerung beleuchtete Setting. "We can get away tonight", singt Lauber am Ende der Platte. Kein Zweifel daran.

(Felix Heinecker)

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Highlights

  • Yr love
  • Illusions
  • Losing touch
  • Getaway

Tracklist

  1. Take me back
  2. Under the sun
  3. Yr love
  4. Illusions
  5. Losing touch
  6. Pangea
  7. Lucia
  8. Better days
  9. Shadows
  10. Last to know
  11. Forgive (feat. Washed Out)
  12. Getaway

Gesamtspielzeit: 50:54 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Cade Redman

Postings: 373

Registriert seit 14.02.2018

2020-01-08 17:35:18 Uhr
Heute war ich sehr verwundert: "Everywhere" (das Fleetwood Mac Cover) hat es tatsächlich ins Formatradio geschafft. Sehr schön.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26286

Registriert seit 08.01.2012

2018-12-04 00:01:43 Uhr - Newsbeitrag

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NEUES ROOSEVELT VIDEO
"LOSING TOUCH"
ALBUM "YOUNG ROMANCE" OUT NOW
HEUTE US-TOURAUFTAKT IN NEW YORK
Liebe Freunde von City Slang,

es ist eine wichtige und geschäftige Woche für Marius Lauber aka Roosevelt: sein Album YOUNG ROMANCE ist bei der 1LIVE Krone in der Kategorie BESTES ALBUM nominiert (https://1livekrone.de/participants) und gleichzeitig startet heute auch seine US-Tour mit ausverkauften Shows in u.a. Los Angeles und New York. Marius wird am Donnerstag leider nicht auf dem roten Teppich in Bochum zu sehen sein, als Trostpflaster gibt es heute ein neues Video zur aktuellen Radio Single “LOSING TOUCH”.



Regisseur Luka Bather zum Video: “I wanted the video to echo the song's ideas of being on tour & away from your friends and family - only really having yourself for company. It can be a fun, rich, colorful and theatrical experience, but a lot of strange anxieties show up along the way. It was great to collaborate with Marius, Marius, Marius and Marius on this one - they're all really very talented."


Young Romance Pressestimmen:
„Retro klingt hier nichts. Kollegen von Jungle, Whitney oder Vondelpark hat er damit locker hinter sich gelassen." Groove
„YOUNG ROMANCE ist das Billet für eine amtliche Popstarkarriere” Musikexpress
"Dance-Pop aus Viersen für die Welt" Rolling Stone
"So weltläufig und leicht klang Popmusik aus Deutschland schon lange nicht mehr." Tonspion
"Roosevelt ist verliebt in taghellen Pop, der vor vielen Jahren nachts in der Disco geträumt wurde.“ SPIEGEL ONLINE
"'Young Romance' ist ein Märchenland, in dem fantastische Geschichten geschehen und bezaubernde Klänge umherschwirren.“ Westzeit
"Diese Scheibe glänzt vom Strandleben bis zum Sternenhimmel eines lauen Sommerabends.“ Mannheimer Morgen
Wenige deutsche Acts begeistern die Welt wie es Marius Lauber mit seinem Projekt Roosevelt getan hat. Sein selbstbetiteltes Debüt-Album (2016) brachte Menschen von New York bis São Paulo, von Mexico City bis Jakarta zum Tanzen. Über 80 Millionen Mal haben sich seine Fans seine Songs auf Streaming-Diensten angehört. Hits wie Fever und Moving On wurden von Radiostationen weltweit hoch und runter gespielt, zahllose internationale Festivalauftritte und ausverkaufte Headliner-Shows taten ihr übriges. „Roosevelt could well follow Daft Punk to a mainstream pop crossover“ prophezeite da sogar die englische Zeitung THE INDEPENDENT. Lorbeeren, auf denen man sich ausruhen könnte, um weiter die so bewährte Mischung aus Elektro mit Indiepop-Attitüde unter die Leute bringen. Für Lauber kommt das aber nicht in Frage: Mit dem neuen Album Young Romance schlägt er nun ein neues Kapitel für Roosevelt auf.

„Das erste Album war geprägt von den Neonlichtern im Club, aber jetzt fühlt es sich wie der richtige Moment an, ins Licht zu treten“, sagt Roosevelt über die neuen Songs, „es sollte weniger künstlich und intimer, ehrlicher klingen“. Und tatsächlich, Young Romance will mit beiden Armen die ganze Welt umgreifen. Ein Album für Sommertage im Park und Sommernächte unter dem Sternenhimmel. Für erste Küsse, letzte Küsse und Kopfsprünge ins Unbekannte. Alles neu und doch seltsam bekannt: aus dem Flirt mit Popmusik ist eine ausgewachsene Liebesbeziehung geworden. Stark beeinflusst von 80er Synths und 70er Disco Grooves klingen die neuen Titel wie Lieblingslieder, die dich schon dein ganzes Leben begleitet haben – und doch sind sie neu und aufregend, voll Lust auf das Leben und voller Energie.

qwertz

Postings: 929

Registriert seit 15.05.2013

2018-09-28 14:48:31 Uhr
Finde ich auch - und steht ja auch ganz ähnlich in der Rezension. Die Songs sind zum Teil so genial einfach, dass man sich wundert, warum es diese Melodien schon nicht alle gibt. Oder hat der Typ einfach clever geklaut?
Irgendwie wirkt die Musik so zwingend, konsequent und selbstsicher, dass man kaum glauben mag, dass sie ein junger Bursche wie Roosevelt auf seinen ersten zwei Alben einfach so zu Hauf aus dem Ärmel schüttelt und zwei perfekt produzierte Pop-Platten abliefert.
Flo
2018-09-28 14:39:42 Uhr
Sehr schönes Album geworden. Grosse Ähnlichkeit mit seinem Debüt, doch insgesamt etwas vielfältiger, ja „breiter“ im Soundspektrum.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26286

Registriert seit 08.01.2012

2018-09-26 20:25:46 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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