Good Charlotte - Generation RX
BMG / Warner
VÖ: 14.09.2018
Unsere Bewertung: 3/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Scharade mit Fassade
Als blutjunger Rezensent von 21 Lenzen ist ja immer Zurückhaltung geboten, wenn es um die Probleme der deutlich lebenserfahreneren Generation geht. Dennoch: Ist es so absurd in Frage zu stellen, ob man seine Midlife-Crisis nicht deutlich weniger anstrengend hätte verarbeiten können als Good Charlotte? Der Kater des gruselig vielsagend betitelten Comeback-Albums "Youth authority" ist noch immer nicht ganz verdaut. Da gehen die einstigen Pop-Punk-Heroen mittlerweile auf die 40 zu und hören trotzdem nicht auf, so zu tun, als durchliefen sie immer noch die schmerzlich sensiblen, aber gleichzeitig quietschfidelen Jahre ihrer Highschool-Zeit. Das Ergebnis dieses künstlich bewässerten Jungbrunnen war, selbst für Sechstklässler zu erahnen, in etwa so glaubwürdig wie Donald Trumps Twitter-Account. Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, nimmt die Band diesen fabelhaften Fehltritt nicht zum Anlass, ihre Karriere endgültig an den Nagel zu hängen, sondern veröffentlicht mit "Generation RX" nur zwei Jahre später gleich die nächste Platte.
Man muss allerdings zugeben, Good Charlotte scheinen irgendetwas aus dem Desaster des Vorgängers mitgenommen zu haben, denn zumindest bemüht sich die Band nun auf Biegen und Brechen, etwas an ihrem Image zu ändern. Das pseudogruselige Totenkopfmasken-Cover der neuen Platte erinnert stilistisch zum Beispiel eher an ein Motiv der Crossover-Aufsteiger Hollywood Undead – und wie erwachsen die sind, weiß schließlich jeder. Aber auch musikalisch versucht die Band an vielen Stellschrauben zu drehen, um sich irgendwo fernab des aufgesetzt-quirligen Pop-Punk-Einheitsbreis zu platzieren. "Generation RX" scheitert dabei allerdings an zwei entscheidenden Punkten: Erstens verlassen Good Charlotte trotz all dem Tatendrang nie ernsthaft ihre Komfortzone. Und zweitens hat das Quintett sowieso keine Ahnung, wohin genau eine potentielle Neuausrichtung führen sollte.
Dabei versuchen sie es wirklich mit aller Gewalt. Irgendwo haben Good Charlotte zum Beispiel spitz gekriegt, dass diese sagenumwobene "Elektronik" mittlerweile echt angesagt zu sein scheint. Ein "Actual pain" kaschiert seine beeindruckend banalen Lyrics ("You're tearing me apart, deep inside my heart") daher mit unnötig knalligem Synthesizer und "Leech" pitcht die Gesangsstimme in absurde Höhen, weil diese ganzen DJs das ja auch so machen. Im Jahr drei nach Disturbeds "The sound of silence"-Cover darf natürlich auch eine komplett irrelevante, aber viel zu wichtigtuerische Ballade mit Klavier und Streichern nicht fehlen, die sich auf "Generation RX" in Form des "Cold song" als schleimig anbiedernde Schmalzmasse manifestiert. Nickelback hätten das auch nicht besser hinbekommen. Hauptsache, es klingt nichts mehr nach dem luftig-leichten Infantilismus von "Youth authority". Den begraben Good Charlotte unter ihren dunkel verzerrten Gitarren, protziger Produktion und einem dramatisch-dämonischen Roboter-Sample in "Better demons". Nur verbergen sich hinter dieser Fassade eben de facto noch immer die selben ollen Pop-Punk-Kamellen wie vor zwei Jahren – und wie eigentlich schon fast immer.
In ganz kurzen Momenten der Wohlgesonnenheit ist man sogar gewillt, Interesse für die oberflächlich erneuerten Good Charlotte zu entwickeln. Allerdings immer nur so lange, bis der nächste Nonsens-Singsang-Refrain über einen hereinbricht. "Generation RX" ist der nächste schwierige Schritt auf dem Weg zur Selbstakzeptanz der eigenen Altersklasse – aber immerhin ist es ein Schritt. Vielleicht zeugt ja die nächste Good-Charlotte-Platte tatsächlich von ehrlicher Reife. Das wäre echt dufte, Homies!
Highlights
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Tracklist
- Generation RX
- Self help
- Shadow boxer
- Actual pain
- Prayers
- Cold song
- Leech
- Better demons
- California (the way I say I love you)
Gesamtspielzeit: 35:30 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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kapomuk Postings: 73 Registriert seit 25.08.2014 |
2018-09-18 21:42:39 Uhr
Wirklich absolut verzichtbar |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27357 Registriert seit 08.01.2012 |
2018-09-05 21:23:57 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.Meinungen? |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27357 Registriert seit 08.01.2012 |
2018-07-16 22:14:21 Uhr - Newsbeitrag
GOOD CHARLOTTEAlbum "Generation RX" am 14.09.18 GOOD CHARLOTTE veröffentlichen mit "Shadowboxer" die zweite Single aus ihrem kommenden Album "Generation RX"! Außerdem kündigt die Band eine Collaboration mit dem Streetwear-Label Chinatown Market aus L.A. und Tourdaten für die USA und Europa an! Mit "Shadowboxer" erschien am 13.07. die zweite Auskopplung aus dem ungeduldig erwarteten, siebten Studioalbum "Generation RX" der amerikanischen Poppunk-Megastars von GOOD CHARLOTTE. Begleitend hat die Band einen Videoclip mit Regisseur Jake Stark aufgenommen, in dem es um die alltäglichen Kämpfe und Schmerzen geht, mit denen sich viele Menschen konfrontiert sehen. Zuvor veröffentlichte die Band das Video zur ersten Single "Actual Pain“ Mit ihrem am 14. September erscheinenden Album "Generation RX" feiern GOOD CHARLOTTE eine weltweite Partnerschaft zwischen dem bandeigenen MDDN-Label und BMG. Und als wäre das der guten Nachrichten nicht schon genug, haben GOOD CHARLOTTE kürzlich die Daten ihrer kommenden Herbst-Tour angekündigt, auf der die Band ihr neues Album "Generation RX" erstmalig live on Stage vorstellen wird. Der Tour-Kick Off findet am 12. Oktober in Mexiko-City statt; ab dem 1. Februar 2019 sind GOOD CHARLOTTE dann auch wieder auf hiesigen Bühnen zu erleben. 31.01.2019: Wien (AT) - Planet.tt Bank Austria Halle Gasomter 01.02.2019: Zürich (CH) - Komplex 457 04.02.2019: München - Zenith 05.02.2019: Köln - Palladium 09.02.2019: Offenbach am Main - Stadthalle 13.02.2019: Berlin - Columbiahalle 16.02.2019: Hamburg - Sporthalle Der Release von "Generation RX“ ist für die Brüder Joel (Gesang) und Benji Madden (Gitarre, Gesang), Billy Martin (Gitarre), Paul Thomas (Bass) und Dean Butterworth (Drums) sowohl der Anfang eines völlig neuen Kapitels, als auch der Abschluss eines Kreislaufes. Mit ihrer Mischung aus rebellischem Punk-Spirit, ihrem rockigen Songwriting und ihrem unglaublichen Ehrgeiz haben sich GOOD CHARLOTTE die Lebendigkeit und gleichzeitige Verletzlichkeit ihrer Jugendjahre erhalten, während die Band nun schon über zwei Dekaden eine wirkliche Institution darstellt, die auch vor heißen thematischen Eisen nicht zurückschreckt. Auf ihrem neuen Album verarbeiten GOOD CHARLOTTE unter anderem die Folgen der weit verbreiteten Schmerzmittel-Abhängigkeit, das zum Teil viel zu frühe Versterben der Ikonen ihrer Generation und vielfache Tragödien, die sich in Einsamkeit und Verwirrung niederschlagen – verpackt in sofort mitreißende und vor Hoffnung auf bessere Tage nur so strotzende Rockhymnen. Unter der Ägide von Producer Zakk Cervini und Bandmember Benji haben GOOD CHARLOTTE während intimer Recordingsessions in ihrem MDDN-Bandquartier einen Weg gesucht, direkt mit der Jugend zu kommunizieren – und diesen auch gefunden! Über eine Verbreitung im Rahmen eurer Möglichkeiten würde ich mich sehr freuen. Weitere Informationen: Gegründet wurden Good Charlotte im Jahr 1996 von den Brüdern Joel und Benji Madden in Maryland. Schon bald fing die Band mit ihren clever arrangierten, eingängigen Hymnen perfekt das Lebensgefühl einer ganzen Generation an der Schwelle zur Jahrhundertwende ein. Der weltweite Durchbruch gelang Good Charlotte auf Anhieb mit ihrem im Jahr 2000 erschienenen, selbstbetitelten Debütalbum, für das die Formation eine Goldene Schallplatte entgegennehmen konnte. Zwei Jahre später erschien mit „The Young And The Hopeless“ ein moderner Klassiker, der mit dreifachem RIAA-Platin ausgezeichnet und vom renommierten Rolling Stone-Magazin in die Top 20 der „50 Greatest Pop-Punk Albums“ aufgenommen wurde. Und auch BuzzFeed nahm den Zweitling in seine „36 Pop Punk Albums You Need To Hear Before You F***ing Die“-Liste auf. Mit dem 2004er „Chronicles Of Life And Death“ stiegen die Amerikaner auf Platz 3 der Billboard Top 200 ein und wurden anschließend mit Platin ausgezeichnet – ein Top10-Erfolg, den man mit „Good Morning Revival“ (2007) und „Cardiology“ (2010) wiederholen konnte. Zudem begeisterte die Band auf mehreren Touren Fans rund um den Globus. Während ihrer Karriere haben Good Charlotte bisher mit Größen wie N.E.R.D., Three 6 Mafia, Avenged Sevenfold, Tonight Alive und vielen anderen Künstlern zusammengearbeitet. Bis 2018 hat die Band weltweit geschätzte 11 Millionen Einheiten verkauft und unzählige Auszeichnungen vom Kerrang!-Award bis zum MTV Video Music Award entgegengenommen. Nach einer gut sechsjährigen Pause meldete sich die Band 2016 mit ihrem selbst produzierten Album „Youth Authority“ zurück, daß wohlwollend von Fans und Medien aufgenommen wurde. 2018 präsentieren sich Good Charlotte auf „Generation RX“ musikalisch und inhaltlich relevanter denn je und läutet gleichzeitig ihre Partnerschaft mit BMG ein. Die Stimme der „Generation RX“ - wer könnte sie glaubhafter und besser verkörpern, als Good Charlotte. www.goodcharlotte.com www.facebook.com/goodcharlotte www.twitter.com/goodcharlotte www.instagram.com/goodcharlotteband www.youtube.com/goodcharlotte |
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Referenzen
Angels & Airwaves; Quietdrive; My Chemical Romance; The All-American Rejects; Zebrahead; Thirty Seconds To Mars; Bring Me The Horizon; Breaking Benjamin; Nickelback; The Used; Bowling For Soup; Sugarcult; +44; Taking Back Sunday; Box Car Racer; The Red Jumpsuit Apparatus; New Found Glory; Fall Out Boy; Motion City Soundtrack; Dashboard Confessional; Hawthorne Heights; Yellowcard; Sum 41; Panic! At The Disco; Jimmy Eat World; Mest; Simple Plan; The Ataris; Amber Pacific; Blink-182
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