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RIN - Planet Megatron

RIN- Planet Megatron

Division
VÖ: 22.06.2018

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 5/10

Mühelos

Wer wirklich etwas über RIN herausfinden möchte, der bemüht besser YouTube als good old Wikipedia. Im Video "10 Fakten über RIN !" erklärt ein Kerl namens Alpha Kenan das Phänomen um den Bietigheim-Bissinger Rapper, der nicht Shindy ist. Man erfährt dort zum Beispiel, dass RIN "einer der freshesten Künstler zurzeit" ist, oder auch dass der Rapper keine Lust auf "unnötige Beefs" hat. Wahrscheinlich ist das gar nicht so einfach, wenn man so viel Angriffsfläche bietet wie der junge Herr aus der baden-württembergischen Provinz. Ebendieser Angriffsfläche fügt RIN mit "Planet Megatron" noch ein paar Quadratmeter hinzu. "Eros" war streitbar, dieses neue Mixtape ist einfach nur bitter.

Was man auf "Eros" noch als Mühelosigkeit interpretieren konnte, ist auf "Planet Megatron" schlicht sich nicht gemachte Mühe. Die Lyrics sind durch die Bank fetzenartig gehalten, da wird auch schon mal ein Takt vor lauter Sprachlosigkeit ausgelassen oder nur ein "ja" in die Stille gepflastert, damit sie nicht ganz so peinlich ist. In Zeiten, in denen Content vor Qualität geht – sorry, lamer Zynismus – schafft es RIN mit "Planet Megatron" zwar sicherlich, im Gespräch zu bleiben, aber einen künstlerischen Glanzpunkt setzen kann er hiermit auf keinen Fall. Zwar sind die Beats teilweise naturgemäß angenehm groovy, machen Anleihen in Lateinamerika und auf dem Balkan, anderswo sind sie härter in der Gangart als noch auf "Eros". So oder so: Ein bisschen mehr Feinarbeit hätte nun wirklich nicht geschadet.

Immerhin, so mancher Titel bleibt trotz der durchgezogenen Skizzenhaftigkeit im Ohr hängen. "Avirex" ist so einer, am Ende ist seine Halbwertszeit aber wirklich gering, weil die Wiederholungen schnell auf den Sack gehen. Gegen Ende verspielt der Track mit unnötigen Pumps ganz und gar seine Kredibilität. Auch "Burberry / SuperParisLight" dreht die Regler zu unsortiert – wo kommt plötzlich diese krumme Gitarre her? "Need for speed" spielt mit dem Bleifuß, klingt aber eher nach Tempo-30-Zone als nach 270 km/h auf der A8 Stuttgart Richtung München. "Oldboy" hingegen macht es besser, wenn das Stück sich langsam steigert und am Ende Gunshots, Schreie und bedrohliche Drones die Straße asphaltieren. "Imodji ladykiller" versucht – Achtung Paradoxon – einen unpeinlichen Malle-Hit, klingt am Anfang nach "Disco Pogo", schüttelt den Speck und zerfällt dann krachend in seine Einzelteile.

"Nike", "Chanel", "XTC" und "Swoosh" klingen nach "Eros"-B-Seiten, "Outro" macht den Abgesang und erklärt das Leben kurz zusammengefasst so: "Ich mach die Kippe aus und zünde eine neue an." Das ist zumindest mal irgendetwas, das ein wenig nach Sinnsuche klingt, über den Vorwurf der Lustlosigkeit kommt RIN damit auch nicht hinweg. "Ich hab mir auf jeden Fall Mühe gegeben, hochwertige Fakten zu finden", erklärt Alpha Kenan am Ende seines Videos über RIN. Da hat er dem besprochenen Künstler etwas voraus.

(Pascal Bremmer)

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Highlights

  • Avirex
  • Oldboy

Tracklist

  1. One night
  2. Avirex
  3. Need for speed
  4. Burberry / SuperParisLight
  5. Oldboy
  6. Imodji ladykiller
  7. Nike
  8. Chanel
  9. XTC
  10. Swoosh
  11. Outro

Gesamtspielzeit: 31:17 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Torch
2018-07-22 10:55:02 Uhr
Zumindest war es realer!

molch

Postings: 57

Registriert seit 26.06.2013

2018-07-21 14:21:46 Uhr
früher war alles besser.
Unhipster
2018-07-20 20:27:29 Uhr
Ich kann diese Cloud-Rap-Scheiße nicht mehr hören. In jedem verdammten Club läuft nur noch dieser verkiffte Dreck.
Dumme Lyrics,die man kaum versteht, dazu Studenten mit Turnbeuteln, die angezogen sind, als kämen sie alle aus den 90ern.
Verpisst euch endlich!

Und hört auf, weiße Tennissocken in Birkenstocks zu tragen! Gehts eigentlich noch?!

molch

Postings: 57

Registriert seit 26.06.2013

2018-07-19 14:31:55 Uhr
krasser qualitätsabfall nach den ersten drei songs, welche allesamt hits sind. der beatswitch am ende von one night ist bombe, avirex und need for speed gehen super ins ohr. danach dann tatsächlich trash, von der inhaltlichen leere mal abgesehen. das outro ist geil. "vibe" hat rin trotzdem.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2018-07-17 16:42:53 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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