The Mighty Mighty Bosstones - Pay attention

Big Rig / Island
VÖ: 15.05.2000
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Gute Laune auf Rezept
Pünktlich zum anbrechenden Frühling beglücken uns die Mighty Mighty Bosstones mit ihrem bereits sechsten Langspieler. Traditionell öffnen die Bosstones auch auf "Pay attention" ein Füllhorn von Ska-, Punk- und Rock'n'Roll-Versatzstücken. Wie beim Vorgänger wurde ihnen wieder von Sean Slade und Paul Kolderie, die schon mit Hole und Radiohead arbeiteten, produktionstechnisch unter die Arme gegriffen. So haben es die Bosstones wiederum geschafft, uns ein recht homogenes Album aufzutischen, das trotzdem ein sehr breites musikalisches Spektrum erfaßt. Selbstverständlich spielt die Trompete wieder eine ganz herausragende Rolle. Trotzdem kann die Band auch beispielsweise mit "Riot on broad street", einer Art "Irish rebel"-Punksong unterstützt von den Big Bad Bullocks, überraschen.
Da sich die Mighty Mighty Bosstones gerne als sozialkritische Band verstehen, kommt dieser Aspekt in ihren Texten nicht zu kurz. Zwar gibt es durchaus vollkommen sinnentleerte Sommersongs zum Mitträllern, aber daneben werden auch ernste Themen wie Alkohol, Drogenkriminalität, gescheiterte Existenzen oder Kritik an der geheuchelten Frömmigkeit im amerikanischen "Bible belt" thematisiert. Textstellen wie "You fucked me up bad" werden besonders die Damen und Herren der Zensurbehörden nicht gerade in Entzücken versetzen, so daß der"Parental advisory"-Sticker auf dem Cover durchaus seine Daseinsberechtigung hat.
Fünf Jahre nach ihrem Ausbruch aus dem Geheimtipdasein knüpft die Band jedenfalls wieder nahtlos an die Tradition von "Let's face it" an. Die acht Mann starke Truppe aus Boston spielte im Vorfeld der Studioarbeit massenhaft Songs ein, um dann die besten sechzehn herauszupicken. Schade ist jedoch, daß der hohe musikalische Level, den sie zu Beginn des Albums vorlegen, nicht durchgängig gehalten werden kann. Mitunter drängt sich so der Eindruck auf, daß es auch ein paar Tracks weniger getan hätten. Zum Ende hin gibt es doch einige Längen, da es die Bosstones leider zu selten verstehen, ihr Schema über Bord zu werfen und etwas mehr Abwechslung in ihre Songs zu bringen. Trotzdem überkommen einen des öfteren spontane Symptome einer Kopfschüttel- und Mitsingattacke, die sich besonders bei Autofahrten als äußerst gefährlich erweisen können. In diesem Sinne: "Pay attention!"
Highlights
- Let me be
- So sad to say
- Over the eggshells
- Riot on broad street
Tracklist
- Let me be
- The skeleton song
- All things considered
- So sad to say
- Allow them
- High school dance
- Over the eggshells
- She just happened
- Finally
- I know more
- Riot on broad street
- One million reasons
- Bad news and bad breaks
- Temporary trip
- Where you come from
- The day he didn't die
Gesamtspielzeit: 51:17 min.
Referenzen
Sublime; NOFX; Operation Ivy; Didjits; Madness; Buck-O-Nine; Mustard Plug; Pietasters; Reel Big Fish; Less Than Jake; The Movement; Goldfinger; Rocket From The Crypt; Smash Mouth; The Busters; Save Ferris; The O.C. Supertones; Kemuri; The Toasters; The Hotknives; Mr.Review; The Skatalites; Rancid; Hepcat; Fishbone; The Specials
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