Immortal - Northern chaos gods
Nuclear Blast / Warner
VÖ: 06.07.2018
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10
Sturm aus Nord
Das war dann schon alles irgendwie blöd gelaufen. Zumindest wenn man den Herren Reidar Horghagen und Harald Nævdalglauben mag, besser bekannt unter ihren Pseudonymen Horgh und Demonaz. Denn die sind immer noch der festen Überzeugung und entsprechend verschnupft darüber, dass ihr langjähriger Freund und Bandkollege Abbath die Band nicht nur im Streit verlassen hatte, sondern sein Soloalbum 2016 gleich mal in großen Teilen aus Material zusammenstellte, das eigentlich für Immortal geschrieben worden war. Was zum einen Abbath die Lorbeeren einer verdammt starken Platte einbrachte und zum anderen dafür sorgte, dass die Norweger plötzlich wieder von vorne anfangen mussten. "Northern chaos gods" soll es jetzt also richten. Mit nunmehr Demonaz statt Abbath als Gitarrist und Sänger, während der ohnehin permanent freie Platz am Bass durch den von Hypocrisy oder Pain allseits bekannten Bandkumpel Peter Tägtgren besetzt wurde.
Ganz schön viel Personalrotation für ein Trio also. Das sich erfreulicherweise in alter Manier direkt keine Gedanken über Intros und ähnlichen Firlefanz macht, sondern das eröffnende Titelstück ohne Umschweife und mit Vehemenz in die gute alte Panda-Visage feuert. Ja, Immortal sind und bleiben für einen Großteil des norwegischen Umsatzes für Corpsepaint verantwortlich. Doch zurück zur Musik. Die ist so dermaßen erbarmungsloser Black Metal, wie er außer von obskuren Underground-Truppen nur noch selten zu hören ist. Dass die Skandinavier zu viel mehr als purem, schwarzmetallischem Inferno imstande sind, zeigt das folgende "Into battle ride", bei dem Demonaz mit minimalen Mitteln ein Riff durch kleine Reizpunkte maximal effizient gestaltet und darüber zwar nicht so krank knurrt wie Abbath, aber seine Lyrics immer noch völlig irre in die Wälder faucht.
Wenn man nun diese Eigenschaften miteinander kombiniert, landet man bei "Gates of Blashyrkh". Kein Tippfehler oder eine auf die Tastatur gesprungene Katze, sondern die fiktive Eiszeit-Welt, in der Demonaz seine Texte immer wieder ansiedelt. Also nichts da Satanskult, brennende Kirchen oder sonstige, vermeintliche Trveness. Hier zeigt sich zudem erneut, dass klirrend kaltes Geschredder eine zwar durchaus begrüßenswerte Eigenschaft des Sound der Norweger ist, aber gerade durch eingestreute Breaks seine Wirkung viel effizienter entfaltet. Dass das alles noch zusätzlich durch einen wunderbar wuchtigen, aber dennoch rohen Sound besticht, der so anders ist als die scheppernden Klänge der Neunziger, ist dabei die Sahne auf der Torte. Und wer es noch epischer mag, wird mit "Mighty ravendark" erst recht bedient.
Eine reine Retro-Platte ist "Northern chaos gods" also ganz sicher nicht. Und trotzdem weckt das Album immer wieder Erinnerungen an die große Zeit des norwegischen Black Metal, als Immortal mit "At the heart of winter" und "Sons of northern darkness" Werke schufen, die zweifellos in den Kanon der großen Alben des Genres gehören. Demonaz und Horgh gelingt es bis auf ein paar wenige Gesangslinien, bei denen ihnen vermutlich das Kopfkino einen Streich spielte, ihren Ex-Kollegen vergessen zu machen, und schlagen dabei eine Brücke vom ungestümen Pioniergeist der berühmten zweiten Welle des norwegischen Black Metal hin zur Neuzeit, ohne ihre Wurzeln zu verleugnen. Immortal könnten von ihrem Kultstatus leben. Aber "Northern chaos gods" ist zugleich ein mächtiges Ausrufezeichen, das ihr ehemaliger Frontmann erst einmal genauso hinkriegen muss.
Highlights
- Northern chaos gods
- Gates of Blashyrkh
- Mighty ravendark
Tracklist
- Northern chaos gods
- Into battle ride
- Gates to Blashyrkh
- Grim and dark
- Called to ice
- Where mountains rise
- Blacker of worlds
- Mighty ravendark
Gesamtspielzeit: 42:18 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
---|---|
Tjaja |
2018-07-06 23:19:36 Uhr
All Shall Fall war aber noch schlechter. |
oh mann nö |
2018-07-06 17:53:28 Uhr
wie kann man nur einen ganzen titel von diesem album zuende hören? |
Math Postings: 391 Registriert seit 03.12.2017 |
2018-07-06 17:45:50 Uhr
Strunzlangweilige Platte |
The Commodores presents: The Amigaboy |
2018-07-06 17:42:38 Uhr
Alter, wie kann man so einen krassen Krach hören? Ist mir viel zu hart. |
Tjaja |
2018-07-06 14:23:50 Uhr
Der Rezensent hat keine Ahnung vom Genre und redet nur irgendwelche Phrasen vor sich hin. Album eher lauwarm. |
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Referenzen
Abbath; I; Emperor; Darkthrone; Sarke; Isengard; Bathory; Gorgoroth; God Seed; Ov Hell; Celtic Frost; Hellhammer; Triptykon; Secrets Of The Moon; Swallow The Sun; Borknagar; Ihsahn; Mayhem; Carpathian Forest; Satyricon; Watain; Enslaved; Belphegor; Impaled Nazarene; Marduk; Anaal Nathrakh; Nifelheim; Darkened Nocturn Slaughtercult; Possessed; Deströyer 666; Wolves In The Throne Room; Vintersorg; ICS Vortex; Venom; Dimmu Borgir; Cradle Of Filth
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