Hot Hot Heat - Make up the breakdown

Sub Pop / WEA / Warner
VÖ: 12.05.2003
Unsere Bewertung: 8/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

The heat is on
Das Schwere daran, eine gute Pop-Platte zu machen, ist, daß es so einfach ist. So viele Dinge lassen sich auf so simple Art und Weise richtig machen, daß man sie beinahe zwangsläufig verkehrtherum angeht. Und die besten Songs schreiben sowieso die Leute in der schlechtesten Verfassung. Sie verstehen nur Bahnhof? Das macht gar nichts. Es gibt ja schließlich Hot Hot Heat. Und die haben eine Platte gemacht, die einem alles verklickert, was man über Popmusik wissen muß. In 32 Minuten.
Da wäre zum einen: Pop muß Spaß machen. Und genau das tut er bei Hot Hot Heat nicht zu knapp. Zehn angenehm orientierungslose Songs mit punky Einschlag geilen sich an lasziven Melodien auf, und frivole Refrains begatten das Ganze spontan von hinten. Spielfreudige Hymnen wie "Get in or get out" oder die herrlich überdrehte Single "Bandages" betreiben die Ohrwurmfortpflanzung als Wettbewerb und streiten sich nach Feierabend um die besten Plätze an der Sonne. "Make up the breakdown" schreit nach drei Worten: Sommer, Strand und Sex. In beliebiger Reihenfolge.
Auch nicht verkehrt: Pop darf durchaus einen an der Waffel haben. Kein Problem für Hot Hot Heat. Die schreiben einfach einen Song, stellen ihn auf den Kopf, schütteln ihn kräftig durch und beäugen neugierig, was dabei herausfällt. Steve Bays quietschige Stimme zum Beispiel, die klingt wie Robert Smith (The Cure) auf drei Litern Kaffee. Ein paar Orgeln, die mit haarsträubenden Kunststückchen nach Aufmerksamkeit eifern. Ein Baß, der gerne mal aus der Reihe schlingert. Und immer wieder querschlagende Pianotöne, wie sie eigentlich nur entstehen können, wenn man sein Klavier aus sicherer Entfernung mit Backsteinen bewirft. Wie im Kindergarten. Dort hat man wahrscheinlich auch das letzte Mal einen solchen Spaß gehabt.
Aber: Am Ende des Tages kann man die tollste Party-Platte am Start haben, ohne den nötigen Tiefgang ist sie doch nur die Hälfte wert. Müßig zu erwähnen, daß unsere Helden sich auch hier keinen Ausrutscher erlauben: "Make up the breakdown" ist wild, ohne chaotisch zu sein. Geradlinig, aber nicht eintönig. Sonnig, aber nicht seicht. Vor exzellent aufgebauten Mitgröhl-Refrains warten mit Vorliebe gemeine Falltüren. Und wer auch nur den kleinsten Moment lang nicht aufpaßt, verpennt womöglich, wie Hot Hot Heat ihre "Aveda" mal eben einer Komplettumkremplung unterziehen. Ein Hoch auf diese Band! Heißer geht's echt nicht mehr.
Highlights
- Get in or get out
- Bandages
- Oh, goddamnit
- This town
Tracklist
- Naked in the city again
- No, not now
- Get in or get out
- Bandages
- Oh, goddamnit
- Aveda
- This town
- Talk to me, dance with me
- Save us S.O.S.
- In Cairo
Gesamtspielzeit: 32:00 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Uh huh him |
2005-03-18 15:15:58 Uhr
die EP ist ein bisschen mehr LoFi als das Album, wenn man das mal nur auf den Musikstil bezieht, nicht auf die Aufnahme. Ich weiß auch eigentlich nicht, ob man in dem Zusammenhang von LoFi sprechen kann. Aber es dürfte dir auch gefallen, vielleicht nicht ganz so gut, weil ich jemanden kenne, der die EP besser findet. Kaufen würd ich sagen. |
Pure_Massacre |
2005-03-18 13:17:00 Uhr
Ist das Album auch so gut?Ich widerum kenne die EP nicht, aber das Album macht zumindest mir immer wieder Spaß. Bandages, Get in or get out, talk to me dance with me oder oh, goddamn it sind schon große Klasse, doch.... |
35x |
2005-03-18 12:37:14 Uhr
Ich kenne nur die EP (5 Songs). Ist das Album auch so gut? |
MAR |
2005-03-17 23:07:19 Uhr
dies ist ein musikforum?ich dachte ich wäre beim selbshilfegruppensammelforum gelandet. ist es etwa nicht? so ein mist muss ich mich wohl nach was neuem umschauen. und ich finde bandages (anders als den neuen) toll. der hat irgendwas, dass ich nicht beschreiben kann. einfach gut der song |
Know Your Onion! |
2005-03-17 22:56:09 Uhr
Hot Hot Heat kommen aus der, wie ich meine, schönsten Stadt der Welt...ich will wieder nach Victoria!Tschuldigung, aber dass musste ich jetzt einfach sagen, auch wenn dies ein Musikforum ist... |
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Referenzen
Ok Go; Koufax; Every Move A Picture; Phantom Planet; The Cure; XTC; Elvis Costello; Cursive; Firewater; Built To Spill; The Robocop Kraus; Radio 4; Pavement; Everclear; Caesars; The Helio Sequence; The Rentals; The Stereo; Weezer; Spoon; New Wet Kojak; Guided By Voices; The Constantines; Enon; The French Kicks; The Walkmen; Life Without Buildings; The Movies; Gang Of Four; The Stranglers; The Ruts; Adam & The Ants; The Coral; The Clash; The Libertines; Talking Heads; Joe Jackson
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