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Pinkshinyultrablast - Miserable miracles

Pinkshinyultrablast- Miserable miracles

Club AC30 / Broken Silence
VÖ: 04.05.2018

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Danger things

Nanu – die dreampoppig-shoegazigen Post-Punk-Revivalisten von Pinkshinyultrablast werden doch nicht plötzlich kleinlaut geworden sein? Deren neues Album "Miserable miracles" hat in der Mitte so einen Moment, in dem das Herz gar nicht mehr so schnell und ungleichmäßig rast ob des sonst so liebgewonnenen melodischen Noises, sondern ... ja, was passiert hier eigentlich? Als würden sachte Wellen für leichtes Auf-und-Ab-Geschaukel sorgen, wabert es hier, währenddessen paart sich unheilschwangere Stimmung mit immerhin vorsichtiger Hoffnung. Das ist vertonter Nebel aus der Ferne, alles ist düster und doch wirkt die Sicht klar. Es ist die "Blue hour" von Pinkshinyultrablast, sie führt nach "Earth and elsewhere", kommt ohne Gesang aus und sagt doch so erstaunlich viel.

Was ist hier los? Keine Panik, keine Panik: gar nichts. Oder eher: nichts Schlimmes! "Miserable miracles" schrammelt, dröhnt, hämmert sich noch zu Genüge in die Gehörgänge der Anhängerschaft des unlängst zum Trio geschrumpften Gespanns. Und Sängerin Lyubov Solovevas glockenhelle Stimme dringt immer noch bis ins Innerste durch: Wenn sie im eiskalten "Find your saint" auf einem Synthie-Schlitten durch St. Petersburgs Schneelandschaft gleitet etwa. Oder in der Punk-Disco von "Taleidoscope" die Glitzerkugel erst zum Bersten bringt, um sich anschließend die Scherben wie Konfetti übers eigene Haupt zu werfen. Total irre, total normal.

Und doch ist da überall diese neue, zurückhaltende, melancholische Note, angeführt von den beiden eingangs erwähnten Instrumental-Tracks in der Mitte, auf die Spitze getrieben vom verhuschten "Triangles", immer noch mindestens angedeutet in der schwermütigen Single "In the hanging gardens". Die ist eh so ein waghalsiger Tanz am Abgrund, eine Hymne auf den drohenden Absturz, der dann doch nie passiert. Pinkshinyultrablast lachen der Gefahr ins Gesicht, rotzfrech, nicht ganz bei Sinnen und doch auch irgendwie hilfeschreiend. Weiter stellt sich die Frage, was hier eigentlich los ist.

Plötzlich donnert, gewittert, blitzt es los, riesige schwarze Löcher tun sich auf, der Boden bebt, die Wände wackeln, die Decke kommt bedrohlich nahe: Das Finale "Looming" baut sich auf, brodelt, macht eine Sekunde später einen auf entspannten Tanzpartner und verwirrt mit überraschenden Blitzeinschlägen umso mehr. Möglich, dass sich Pinkshinyultrablast hier musikalisch von einer Serie inspirieren haben lassen. Oder sie haben einfach Bock auf volles Risiko. Denn nur eines ist wichtig: Hier ist nun wirklich immer was los.

(Jennifer Depner)

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Highlights

  • Triangles
  • Find your saint
  • Looming

Tracklist

  1. Dance AM
  2. Triangles
  3. Find your saint
  4. Eray
  5. Blue hour
  6. Earth and elsewhere
  7. Taleidoscope
  8. In the hanging gardens
  9. Looming

Gesamtspielzeit: 36:59 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

Postings: 19947

Registriert seit 10.09.2013

2018-05-21 18:21:16 Uhr
Kannte ich vorher nicht, aber ist echt sehr schön. Finde nur, dass die beiden Ambient-Stücke in der Mitte so gar nicht reinpassen.
Arbeiter
2018-05-18 23:32:43 Uhr
Yeah! Die Sanktpetersburger haben wieder geile Mucke fabriziert. Das Richtige für den luftigen Teil meiner Sammlung.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2018-05-17 22:24:15 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?

Jennifer

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 4711

Registriert seit 14.05.2013

2017-11-20 21:10:28 Uhr
Верно. Мне жаль!

Plattenbeau

Postings: 976

Registriert seit 10.02.2014

2017-11-20 15:24:40 Uhr
Diskriminierung aufgrund fehlender Religionszugehörigkeit kann ich nicht akzeptieren.
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