Vanished Souls - Vanished Souls

Frozen / Chancy
VÖ: 20.04.2018
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10

Hall of fame
Große Vorbilder hat wohl jeder Künstler, und Vanished Souls scheinen nicht müde zu werden, diese auf jeder erdenklichen Social-Media-Plattform hinreichend zu würdigen. In jeder Profilbeschreibung betonen die Franzosen, dass ihre Musik von Bands wie Pink Floyd, Sigur Rós, Radiohead oder Archive beeinflusst sei. Diese Bezüge lassen sich mal mehr, mal weniger nachvollziehen, festzuhalten bleibt aber definitiv, dass Vanished Souls an ihren Vorbildern nicht scheitern, sondern ihnen auf ihrem zweiten Album ein würdiges Denkmal setzen. "Vanished Souls" tanzt auf vielen Hochzeiten und intensiviert seine zahlreichen Referenzen dabei zu einem dichten und variablen Klangerlebnis.
Denn obwohl die Ikonen von Vanished Souls teilweise aus doch recht unterschiedlichen Ecken kommen, ist ihren Identitäten doch ein wichtiger Faktor gemein: Die Bands, an denen sich das Quartett orientiert, stehen für vertrackte Soundsphären, deren Prämisse Intensität und nicht Zurückhaltung ist. Das hört man "Vanished Souls" vor allem in großen Songs wie dem unfassbar klanggewaltigen "My ROM" an. Darin stürmt die Band nach verhaltenem Intro in einen mächtigen Ausbruch aus rauschender Gitarren-Orchestrierung und flächigem Synthie-Streicherteppich, der seine mitreißende Wirkung nicht verfehlt und tatsächlich auch als großflächiges Archive-Tribut gewertet werden könnte. Monumental können Vanishing Souls scheinbar tatsächlich am besten, so auch in "Shame", dessen aufstrebenden Klangteppich ein modernes Coldplay-Zitat bildet. Bedächtiger arbeitet die Band in "Between us and everything", das seine schillernden Synthesizer zu glockenhellem Dreampop formt. Die Soundlandschaften der Franzosen erhalten sich in jeder ihrer Varianten eine flächige Schwebe, wenn die Band nicht gerade in repetitiv eskalierenden Songs wie "Am your shadow" oder "3'42" auf den kompromisslosen Rave aus ist. Letztere Titel kann man vielleicht als ungestüme Kindleichkeiten auffassen, man kann aber auch eingestehen, dass sie im Kontext der Platte erfrischend abwechslungsreich und auflockernd daherkommen.
Mehrgleisig fahren können Vanished Souls definitiv, ihr Konzept geht aber auch als Gesamtkunstwerk auf, weil "Vanished Souls" inmitten seines Ideenreichtums immer wieder die Mitte findet. Womit wir wieder bei den einflussreichen Vorbildern wären, die hier nicht als festgeschriebene Statuen verinnerlicht werden, sondern lediglich als formbare Leitlinie für den eigenen Weg dienen. Es ist jener Mut zur Bekenntnis der eigenen Wurzeln und zur selbständigen Interpretation fremder Ideale, die dieses Album zu einem so wertvollen Stück Musik machen. Eines, das es verdient hätte, in Zukunft auch im Referenz-Katalog anderer Künstler aufzutauchen.
Highlights
- My ROM
- Between us and everything
Tracklist
- Ghosts
- My ROM
- All forget
- You're not alone
- Nauseous
- Am your shadow
- Between us and everything
- No suffering
- 3'42
- Shame
- Silencio
Gesamtspielzeit: 44:07 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
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Pivo Postings: 1137 Registriert seit 29.05.2017 |
2018-11-10 21:18:07 Uhr
Endlich war das Teil mal auf Amazon als CD verfügbar. Starkes Album für alle Fans von Archive und Konsorten. 8/10 |
The MACHINA of God User und Moderator Postings: 29785 Registriert seit 07.06.2013 |
2018-05-10 20:52:56 Uhr
Klingt interessant. |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 24605 Registriert seit 08.01.2012 |
2018-05-10 19:52:32 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.Meinungen? |
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Referenzen
Archive; Placebo; Coldplay; Lamb; Garbage; L7; Radiohead; Antimatter; Massive Attack; Unkle; Steven Wilson; The Smashing Pumpkins; Portishead; Awolnation; Tori Amos; Depeche Mode; New Order; The Pains Of Being Pure At Heart; Animal Youth; Turnover; Beach House; I Monster; Sigur Rós; No Doubt; Muse; Pretty City; Slowdive; Mew; Losers; The Breeders; Enter Shikari
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- Vanished Souls - Vanished Souls (3 Beiträge / Letzter am 10.11.2018 - 21:18 Uhr)