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Seán McGowan - Son of the smith

Seán McGowan- Son of the smith

Xtra Mile / Musicglue
VÖ: 11.05.2018

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Touring-Test

Es ist nichts Neues, dass das Leben als Künstler ohne Erfolg auch mal ziemlich bescheiden sein kann. Man tourt so viel wie möglich, weil aber so gut wie niemand die Shows besucht, muss man davor und danach trotzdem wieder eine Schicht in einem anderen Job schieben, weil die Brötchen nun einmal irgendwie verdient werden müssen. Während um einen herum die meisten Freunde mitten im Leben stehen, gut bezahlt werden, heiraten, Kinder kriegen, wird es immer schwieriger, daran zu glauben, es tatsächlich noch packen zu können. Umso schöner, wenn dann die richtigen Leute zur Unterstützung auftauchen. Für Seán McGowan waren in einer solchen Phase Touren u.a. mit Skinny Lister und Billy Bragg der entscheidende Impuls, weiterzumachen. Zum Glück, sonst wäre "Son of the smith" wohl kaum erschienen und das wäre gerade für alle, deren Herzen von Folk-Punk mit Pathos erwärmt werden, ein wirklicher Verlust.

Denn entgegen der durch die bereits vorab bekannten "Cuppa tea" und "Off the rails" geweckten Erwartungen einer Sammlung feiner Upbeat-Nummern zum besoffenen Singalong im Pub um die Ecke ist dem Engländer mit "Son of the smith" ein wesentlich facettenreicheres Album gelungen. Da wäre die im besten Sinne kitschige Coming-of-age-Ballade "Springhill", die neben der obligatorischen Akustik-Gitarre von Piano, Violine und McGowans zwischen Hauchen und Fauchen changierender Stimme gestützt wird. Das lockere "Porky pies" wiederum grüßt in den Strophen freudig "The way I tend to be" von Tour-Kollege Frank Turner, bevor es in eine schöne Hook ausbricht, "Life has a way" hingegen nickt anerkennend in Richtung der dramatischeren Stücke seines Wegbegleiters Will Varley. "Son of the smith" wirkt so zwar stellenweise, wie bei der Folge des kraftvollen "Autopilote" auf den getragenen Siebenminüter "Local boy" etwas zerfasert, gibt aber einen hervorragenden Eindruck in McGowans verschiedene Seiten.

Dabei ist "Oh my days" zwar nicht mehr als eine gute Lagerfeuer-Nummer und "Skin & bone (& blood & moaning)" mag etwas zu lang geraten sein, um seine volle Wirkung zu erzielen. Wenn einzelne Songs allerdings so stark sind wie der Closer "Mind the gap", ist das alles ohnehin Jammern auf hohem Niveau. Vor allem, wenn über all dem noch das von Bläsern in einen großartigen Refrain getriebene "Romance ain't dead" thront, bei dem man es gar nicht erwarten kann, es McGowan bei einem Live-Auftritt mit aller Euphorie und einer in die Luft gereckten Faust entgegenzugrölen. "Son of the smith" sollte also nicht nur auf CD, Vinyl, Youtube, Spotify oder sonstwo, sondern vor allem auf Tour getestet werden.

(Marcel Menne)

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Highlights

  • Romance ain't dead
  • Mind the gap

Tracklist

  1. Mind the doors
  2. Cuppa tea
  3. Romance ain't dead
  4. Skin & bone (& blood & moaning)
  5. Porky pies
  6. Oh my days
  7. Mind your head
  8. Springhill
  9. Local boy
  10. Autopilot
  11. Life has a way
  12. Off the rails
  13. Mind the gap

Gesamtspielzeit: 51:25 min.

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User Beitrag

MM13

Postings: 2354

Registriert seit 13.06.2013

2018-05-11 19:24:59 Uhr
punkfolk kommt schon ganz gut hin,macht irgendwie spass,und gefällt mir im moment um einiges besser wie die neue frank turner.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2018-05-10 19:51:02 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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