Caliban - Elements
Century Media / Sony
VÖ: 06.04.2018
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 4/10
Im Metal nichts Neues
Das mit der Originalität ist schon so eine Sache. Geht es zum Beispiel um die Institution aus dem Pott namens Caliban, ist es gar nicht so leicht, sich nicht andauernd zu wiederholen und etwas Neues zu berichten. Metalcore-Urgesteine? Schon total verbraucht. Double-Bass-Geknüppel und krachende Metal-Riffs als Markenzeichen? Dafür ist man 2018 mindestens fünfzehn Jahre zu spät dran. Festgefahren in ihrer musikalischen Ausrichtung? Immer noch zehn Jahre zu spät. Experimentierfreudig? Dafür ist "Elements" der falsche Anlass. "Elements" ist das elfte Album? Steht bestimmt in jedem Text über die Platte. Der Bandname leitet sich von einer Shakespeare-Figur ab? Besteht immerhin den Strg-F-Check in den meisten Besprechungen, kann aber jeder auf Wikipedia nachschlagen. "Elements" heißt laut Marc Görtz so, weil es mehr Musik-Elemente verbindet als jedes bisherige Caliban-Album? Verdeutlicht zwar, dass bei den Herren in Sachen Titel nicht gerade shakespearischer Feinsinn gefragt ist, aber immerhin!
Gut, selbst die eigene Promo-Agentur glaubt diesen Quatsch nicht, bestehen doch die einzigen Unterschiede zu "Gravity" darin, dass wie bei "Set me free" wieder etwas härter geknüppelt und von Andy Dörner geschrien wird oder wie beim netten "Intoxicated" manche hübsche Melodie mit dabei ist. Das nachfolgende "Ich blute für Dich", bei dem Matthi von Nasty und Sebastian Biesler von Eskimo Callboy eifrig mitgrölen, zeigt zwar besonders deutlich, dass an Songwriter Görtz nun wahrlich kein Shakespeare verlorengegangen ist, aber ganz ehrlich: Erwartet hatte das jawohl keiner. Dafür knallt der Song ordentlich. Und wenn man Caliban hört, will man doch viel lieber dem Soundtrack zu einem ordentlichen Moshpit als lyrischen Ergüssen lauschen. Und genau das liefert "Elements" vom krachenden Opener "This is war" bis zum starken "Sleepers awake" ohne Kompromisse.
Natürlich strotzen Caliban 2018 damit nicht gerade vor Originalität, obwohl sie dies mit Features von CJ McMahon im okayen "Before later becomes tomorrow" und gar Brian Welch in "Masquerade" versuchen zu kaschieren. Auch wenn ein neuer Ansatz natürlich wesentlich spannender gewesen wäre, ist das noch längst kein Kriterium für fehlende Qualität. Und "Elements" ist ein absolut solider Genre-Beitrag, den Caliban mitsamt dem Ausrufezeichen namens "Carry on" guten Gewissens mit auf Tour und Festivalbühnen nehmen können. Auf dem elften Album der Metalcore-Urgesteine aus dem Pott, die auf Double-Bass-Geknüppel und Metal-Riffs setzen, ohne das jemals variiert zu haben, war wohl nicht mehr zu erwarten. Verdammt, wieder nichts Neues.
Highlights
- Carry on
- Sleepers awake
Tracklist
- This is war
- Intoxicated
- Ich blute für Dich feat. Matthi & Sebastian Biesler
- Before later becomes never feat. CJ McMahon
- Set me free
- My madness
- I am fear
- Delusion
- Carry on
- Masquerade feat. Brian Welch
- Incomplete
- The great unknown
- Sleepers awake
Gesamtspielzeit: 50:32 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
---|---|
tjaaaa |
2018-11-25 23:58:56 Uhr
ist halt typisch plattentests. |
Gott ist.. |
2018-04-12 15:46:43 Uhr
...das wieder überheblich und arrogant geschrieben. |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27172 Registriert seit 08.01.2012 |
2018-04-12 11:37:38 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.Meinungen? |
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Referenzen
As I Lay Dying; Callejon; Heaven Shall Burn; We Came As Romans; We Butter The Bread With Butter; Killswitch Engage; Maroon; August Burns Red; All That Remains; Bring Me The Horizon; The Sorrow; Parkway Drive; I Killed The Prom Queen; Feed Her To The Sharks; Bury Tomorrow; Chimaira; Narziss; Fear My Thoughts; DevilDriver; Lamb Of God; When Gotham Falls; Unearth; Greeley Estates; Sky Eats Airplane; Shadows Fall; Machine Head; Job For A Cowboy; All Shall Perish; Betraying The Martyrs; The Devil Wears Prada; Heart Of A Coward; Arch Enemy; Texas In July; Atreyu; The Black Dahlia Murder; Hatebreed; Cataract; Between The Buried And Me
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