Listen




Banner, 120 x 600, mit Claim


En Vogue - Electric café

En Vogue- Electric café

En Vogue / E One / SPV
VÖ: 06.04.2018

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Weder noch

En Vogue ragen aus dem Einheitsbrei des R'n'B der Neunzigerjahre noch immer heraus. Wer anderer Meinung ist, möge die Harmoniegesänge in "Hold on" hören und schweigen. Dass die Karriere der Damen nach der Jahrtausendwende mehr oder weniger im Sande verlaufen ist, ist mehreren Faktoren geschuldet. Zum einen wäre da der temporäre Ausstieg Dawn Robinsons zu erwähnen, der sich sowohl für Robinson als auch für die verbliebenen Bandmitglieder als eher kontraproduktive Karriereentscheidung entpuppt hat. Zum anderen entwickelte sich das Genre weiter und die Nachfrage nach divenhaftem Soul mit Funk- und Motown-Elementen sank rapide. Nach "Soul flower" von 2004 war außer sporadischen Tourneen und kleineren Projekten wenig von En Vogue zu vernehmen. Nun melden sich die Sängerinnen mit "Electric café" zurück. Als Trio, ohne Dawn Robinson. Dafür mit einem Album, das zwar nicht an alte Glanztaten heranreicht, sich aber keinesfalls vor diesen verstecken muss.

Immer dann, wenn sich Terry Ellis, Cindy Herron und Rhona Bennett auf ihr Kerngeschäft konzentrieren, macht "Electric café" richtig Spaß. Das bedeutet, dass vor allem die rhythmusorientierten Tracks überzeugen können. "Déjà vu" genügt beispielsweise ein Gerüst aus Pianoloop und Funk-Schlagzeug, um den noch immer vorzüglichen Stimmen der Protagonistinnen Platz zum Glänzen zu geben. Auch der furztrockene Opener "Blue skies" schlägt in diese Kerbe. Hier wird allerdings direkt klar, dass den Produzenten in Sachen Loudness der Gaul durchgegangen ist. Weshalb Stimmen und Instrumente im Mix derart vom Schlagzeug zerquetscht werden, dürfte ihr Geheimnis bleiben. Auf der Habenseite können En Vogue zudem "Have a seat" verbuchen, in welchem Snoop Dogg seinen wohl besten Feature-Part seit vielen Jahren abliefert.

Das Dilemma von "Electric café" ist seine Uneinheitlichkeit. Neben den durchweg gelungenen Soul- und Funk-Songs finden sich einige elektronischere Tracks auf dem Album, die bestenfalls langweilig und schlimmstenfalls absolut grauenerregend klingen. Die Vorabsingle "Rocket" pumpt und dröhnt zwar fürchterlich, unter all dem Gewummer schlummert jedoch eine spannende Komposition mit cleveren Gesangsharmonien und einer schönen melodischen Wendung in der Bridge. "Life" macht hingegen mit seinen Brostep-Synthies, die in der Gegenwart nun wirklich nichts mehr zu suchen haben, regelrecht betroffen. Nicht viel besser ist "Love the way", welches frappierend an jene EDM-Tracks erinnert, die man schon immer vergessen wollte.

Es wirkt fast so, als wäre "Electric café" aus den Resten zweier verworfener Alben zusammengestellt worden. Alle stimmliche Kraft und Virtuosität können die unnötig überfrachteten elektronischen Momente nicht vor dem Mittelmaß retten. Dass En Vogue durchaus noch in der Lage wären, ein richtig starkes Album zu produzieren, zeigt ihr Comeback aber definitiv. Was möglich gewesen wäre, wird im abschließenden "So serious" offenbar, welches klassische R'n'B-Strukturen mit einem zeitgenössischen Beat verknüpft, ohne dabei in der Schmuddelecke zu landen. Bezüglich der Produzentenauswahl sollten allerdings dringend neue Kontakte geknüpft werden.

(Christopher Sennfelder)

Bei Amazon bestellen / Preis prüfen für CD, Vinyl und Download
Bei JPC bestellen / Preis prüfen für CD und Vinyl

Bestellen bei Amazon / JPC

Highlights

  • Déjà vu
  • Electric café
  • Have a seat

Tracklist

  1. Blue skies
  2. Déjà vu
  3. Rocket
  4. Reach 4 me
  5. Electric café
  6. Life
  7. Love the way
  8. Oceans deep
  9. Have a seat
  10. I'm good
  11. So serious

Gesamtspielzeit: 46:08 min.

Album/Rezension im Forum kommentieren (auch ohne Anmeldung möglich)

Einmal am Tag per Mail benachrichtigt werden über neue Beiträge in diesem Thread

Um Nachrichten zu posten, musst Du Dich hier einloggen.

Du bist noch nicht registriert? Das kannst Du hier schnell erledigen. Oder noch einfacher:

Du kannst auch hier eine Nachricht erfassen und erhältst dann in einem weiteren Schritt direkt die Möglichkeit, Dich zu registrieren.
Benutzername:
Deine Nachricht:
Forums-Thread ausklappen
(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Benedikt von Hundertwasser
2018-04-05 05:50:45 Uhr
Den Quervergleich mit Deerhoof verlieren die Damen dann aber doch recht deutlich.

3 von 14 Pitchforks.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2018-03-29 20:37:06 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?

Christopher

Plattentests.de-Mitarbeiter

Postings: 3576

Registriert seit 12.12.2013

2018-02-28 20:08:01 Uhr
Guter Song, grauenhafter Sound. Alles klebt und pumpt.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2018-01-24 19:33:46 Uhr - Newsbeitrag
Hallo zusammen,



sie gehören zu den fünf erfolgreichsten weiblichen US-Bands aller Zeiten: Die Ende der Achtziger Jahre in Oakland, Kalifornien gestartete R&B-Girlgroup En Vogue veröffentlicht mit „Rocket“ die offizielle Videosingle zum neuen Album „Electric Café“. Vierzehn Jahre nach „Soul Flower“ erscheint „Electric Café“ am 30.03.2018 über eOne/SPV. Gedreht wurde der Clip zu „Rocket“ im Bett des ausgetrockneten El Mirage Sees in Kalifornien.




Regisseur Damien Sandoval verpasste dem Video einen glamourös-futuristischen Look. „It was really exciting shooting the ‘Rocket’ video…perfect theme to enhance the song”, sagt Gründungsmitglied Cindy Herron-Braggs. „The look is futuristic meets sexy…a step into the future”, fügt Terry Ellis hinzu. „It’s such a pleasure working with a director that’s not afraid to come up with a concept that’s outside of the box and pays tribute to the music”, fasst Rhona Bennett zusammen.



Optisch spiegelt „Rocket“ die magische Formel von En Vogue wider, bestehend aus Style, Perfektion, Frechheit und Sex Appeal. Produziert wurde der Song von Curtis ‚Sauce‘ Wilson, bekannt durch seine Zusammenarbeit mit Brandy, K. Michelle, Musiq Soulchild und Celine Dion. Einen Gastauftritt auf „Electric Café“ wird Snoop Dogg haben, während die Albumproduktion in den Händen von Raphael Saadiq, Dem Jointz und den langjährigen En Vogue-Produzenten Denzil Foster und Thomas McElroy lag.



Pünktlich zum Albumrelease kommen En Vogue dann im April auch auf Tour (13.04. Frankfurt / 15.04. Hamburg).

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2017-05-04 19:28:30 Uhr - Newsbeitrag
Hallo zusammen,



mit über 20 Millionen verkauften Platten gehören En Vogue zu den 5 erfolgreichsten weiblichen US-Bands aller Zeiten. Von „Free Your Mind“ bis zu „Whatta Man“ waren sie Trendsetter in Sachen Musik und Style. Dreizehn Jahre nach ihrem letzten Album sind die Königinnen des R&B und Soul nun zurück. „I`m Good“ heißt die erste Single ihres im Sommer über SPV erscheinenden Albums „Electric Café“.



„I´m Good“ ist ein Song über Selbstliebe und Selbstakzeptanz. Er besticht durch die unglaublichen Stimmen von Cindy Herron-Braggs, Terry Ellis und Rhona Bennett. Produziert wurde die Single vom legendären Raphael Saadiq. Der Sänger und Produzent aus Kalifornien, der in seiner Laufbahn schon mit dem Who is Who der US-amerikanischen Rap- und R&B-Szene gearbeitet hat, feierte zuletzt als ausführender Produzent des Solange Albums „A Seat at the Table“ Erfolge.



Erst im April konnten En Vogue alte und neue Fans im Rahmen ihrer Europatour davon überzeugen, dass sie nichts von ihrer energiegeladenen Bühnenpräsenz verloren haben. Neben bislang noch nicht gehörten Stücken gaben sie während der 13 Shows, darunter vier in Deutschland, natürlich auch ihre Welthits „Free Your Mind“, „Don´t Let Go“, „Never Gonna Get It“ und „Whatta Man“ zum Besten.



Zum kompletten Thread

Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.

Bestellen bei Amazon

Threads im Plattentests.de-Forum

Anhören bei Spotify