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Turbowolf - The free life

Turbowolf- The free life

So / Rough Trade
VÖ: 09.03.2018

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Wer bremst, verliert

Mit dem selbstbetitelten Debüt und dem starken Nachfolger "Two hands" haben die Briten von Turbowolf bereits mehr als deutlich gemacht, warum sie das Wort "Turbo" im Namen tragen. Ganz einfach darum, weil kein anderes Wort auch nur ansatzweise den bombastischen, vor Energie überkochenden, unzähmbaren Sound dieser Band gerecht werden könnte. Dass der Begriff auch im Zusammenhang mit Motoren Gebrauch findet, passt wie der Kolben in den Zylinder, denn der Sound des Quartetts weckt durchaus Assoziationen mit schnellen Maschinen, mit Nervenkitzel und Gefahr. Turbowolf selbst sind ein Rock'n'Roll-Motor auf voller Leistung, jederzeit gefährlich nah daran zu explodieren! Mit ihrem dritten Album "The free life" ändert sich daran wenig, außer dass die Drehzahl im Vergleich zum Vorgänger noch ein wenig hochgefahren wurde.

Im berstenden Opener "No no no" feuern die Briten ohne Vorspiel sofort aus allen Rohren: Fuzzige Gitarren entfesseln einen Wirbelwind, der akzentuierte Beat treibt den Song gnadenlos nach vorne und Sänger Chris Georgiadis schafft es mit seiner durchdringenden Stimme trotz allem Wirbel, Herr der Lage zu bleiben. Atemlos geht es mit "Capital X" weiter, bei welchem Turbowolf von Idles-Sänger Joe Talbot unterstützt werden. Talbots Beitrag bleibt nicht das letzte Featuring auf "The free life". Im stampfenden "Cheap magic" gesellt sich Death-From-Above-Sänger Sebastien Grainger dazu, und Vodun-Vocalistin Chantal Brown sorgt mit ihrer soulig angehauchten Stimme im Wall-of-Noise-Kracher "Very bad" für einen angenehmen Gegenpol zu Georgiadis Rockröhre. Es fällt auf, wie gut die Gäste auf "The free life" zu den jeweiligen Songs passen. Keiner der Gastbeiträge wirkt fremd oder verzichtbar, im Gegenteil, sie passen optimal ins Gefüge. Wie gut die Features auf diesem Album passen, macht zuletzt "Domino" klar, auf wechem Royal-Blood-Sänger Mike Kerr zu hören ist. Dieser reißt den Song in gewisser Weise an sich und macht deutlich, dass Royal Blood und Turbowolf ohnehin nahe Verwandte sind. Auch hier passt alles zusammen, die Grenzen verschwimmen beinahe so stark, dass "Domino" auch ein Royal-Blood-Song sein könnte.

Zwischen den Hochgeschwindigkeits-Rocksongs der ersten Albumhälfte findet sich mit "Halfsecret" eine willkommene Insel der Ruhe. Der kurze Track stellt mit Handclaps und Synthies die Vielseitigkeit Turbowolfs unter Beweis und funktioniert nicht minder gut als die flotten und brachialen Stücke auf "The free life". In der zweiten Hälfte fahren die Protagonisten den Riffrock dann etwas herunter, und die Experimentierfreudigkeit des Quartetts findet ihr Ventil in Songs wie "Up & atom" und dem Titelrack, die beide mit großer Dynamik den Spagat zwischen melodiösen Riffs und verfangenden Hooks bewältigen. Die Überraschung zum Schluss der Platte wird in Form des von einer Akustikgitarre getragenen "Concluder" geliefert. In einem Tempo, an das man sich nach den vorhergehenden Songs erst einmal wieder gewöhnen muss, präsentieren Turbowolf ein versöhnliches Finale, das den Fokus komplett auf den Gesang legt und mit knarzigem Gitarrensound Lagerfeueratmosphäre aufkommen lässt. Ein wirklich passender Abschluss, der die schwere Maschine doch noch zum halten bringt, vergleichbar mit einem Notbremsweg für LKW im Gefälle. Anders ginge es wohl auch nicht, denn Bremsen haben Turbowolf eigentlich nie an Bord.

(Christopher Padraig ó Murchadha)

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Highlights

  • No no no
  • Halfsecret
  • Domino (feat. Mike Kerr)

Tracklist

  1. No no no
  2. Capital X (feat. Joe Talbot)
  3. Cheap magic (feat. Sebastien Grainger)
  4. Very bad (feat. Chantal Brown)
  5. Halfsecret
  6. Domino (feat. Mike Kerr)
  7. Last three clues
  8. Up & atom
  9. Blackhole
  10. The free life
  11. Concluder

Gesamtspielzeit: 41:53 min.

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User Beitrag

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

Postings: 20158

Registriert seit 10.09.2013

2018-10-01 18:36:33 Uhr
Kenne die Vorgänger nicht, aber die hier knallt schon ordentlich. Ein bisschen wie eine Lite-Version von The Mars Volta, nicht nur wegen der Stimme.

tjsifi

Postings: 872

Registriert seit 22.09.2015

2018-03-14 14:38:23 Uhr
@ "@tjsifi": Sorry dass ich meine Meinung gepostet habe. Sollte auch kein Rant weder gegen Turbowolf noch RB sein...
@tjsifi
2018-03-09 21:45:43 Uhr
wenn man keine Ahnung hat....

tjsifi

Postings: 872

Registriert seit 22.09.2015

2018-03-09 16:27:03 Uhr
Schon krass wie extrem sich das nach Royal Blood anhört (oder halt anders herum).

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 28011

Registriert seit 08.01.2012

2018-03-08 22:08:43 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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