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Erasure - World beyond

Erasure- World beyond

Mute / Rough Trade
VÖ: 09.03.2018

Unsere Bewertung: 3/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Streichresultat

Die Idee, Popsongs klassisch neu zu arrangieren, ist so ausgelutscht wie die des Remix-Albums. Nur ganz selten gelingt es Künstlern, ihrem Werk durch den Ausflug in den Orchestergraben neue Facetten hinzuzufügen. Meist dienen derlei Projekte der Überbrückung längerer Veröffentlichungspausen oder der Vermarktung einer neuen Tournee. Das letzte Erasure-Album "World be gone" hat gerade mal knapp ein Jahr auf dem dem Buckel. Verkauft hat es sich nicht schlecht, was angesichts der zahlreichen Fans und der langen Karriere der Band wenig überraschen will. Das mit dem belgischen Ensemble Echo Connection eingespielte "World beyond" ist trotzdem überflüssig.

Alles Können der Beteiligten kann das Songmaterial nicht aus dem Mittelmaß hieven, wobei selbst der Begriff "Mittelmaß" diskutabel ist. Die hübschen, aber gleichzeitig durchgehend überzuckerten Arrangements verkleben die Lautsprecher schon nach wenigen Minuten aufs Ekligste. Bis der Schmodder rausgeputzt ist, dürfte einige Zeit vergehen. Andy Bell singt sich die Seele aus dem Leib, ohne dass eine Melodie im Gedächtnis haften bleibt. Seltsam gleichförmig dudeln die Stücke am Hörer vorbei. Fast immer erklingen Glockenspiele und Streicher, die von Kontrabass und Klavier begleitet werden. Durch die geringe Variation des Sounds geht das Hauptcharakteristikum Erasures verloren: Vince Clarkes feine Synthesizer-Spielereien. Aufs Wesentliche reduziert entpuppen sich praktisch alle Songs auf "World beyond" als nichtssagende Seifenopern.

Einzelne Tracks hervorzuheben, fällt daher schwer. Am ehesten weiß noch "Take me out of myself" zu überzeugen, da hier ausnahmsweise nicht alle Instrumente auf Anschlag dahingniedeln und der Stimme mehr Raum gegeben wird. In "Just a little love" wird hingegen das ganze Drama offenbar: Dass Bell schon immer ein theatralisch veranlager Vokalist war, ist klar. Doch in Verbindung mit völlig aus dem Ruder laufendem Violinengewinsel bringt sein Gesang das Fass zum Überlaufen. So viel Kitsch gibt es sonst nur in den Soundtracks von Telenovelas und Rosamunde-Pilcher-Schmonzetten. Und derlei Vergleiche haben Erasure nun wirklich nicht verdient. Zu hoffen bleibt, dass "World beyond" nicht zum Symbol versiegender Kreativität wird. Im Idealfall bleibt dieses Machwerk ein Ladenhüter und spornt Clarke und Bell dazu an, doch noch einmal die Komfortzone zu verlassen.

(Christopher Sennfelder)

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Highlights

  • Take me out of myself

Tracklist

  1. Love you to the sky
  2. Be careful what you wish for!
  3. World be gone
  4. A bitter parting
  5. Still it's not over
  6. Take me out of myself
  7. Sweet summer loving
  8. Oh what a world
  9. Lousy sum of nothing
  10. Just a little love

Gesamtspielzeit: 40:13 min.

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User Beitrag

Armin

Plattentests.de-Chef

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Registriert seit 08.01.2012

2018-03-02 13:57:45 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?

Armin

Plattentests.de-Chef

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Registriert seit 08.01.2012

2018-02-01 20:16:08 Uhr - Newsbeitrag
ERASURE (Andy Bell und Vince Clarke) veröffentlichen die erste Single aus ihrem neuen Album. Eine Gemeinschaftsarbeit mit dem in Brüssel beheimateten Echo Collective, klassisch geschulte Musiker*innen, die unter anderem durch ihre anhaltende Zusammenarbeit mit Künstlern wie A Winged Victory for the Sullen, Johann Johannsson, Dustin O’Halloran und Stars of the Lid bekannt sind.

“Still It’s Not Over” kann hier angehört und geteilt werden:





Das Stück befasst sich mit der LGBT+ Bewegung in der Nachfolge der Stonewall-Unruhen und unterstreicht einmal mehr das Standing der Band in der Bewegung.

Armin

Plattentests.de-Chef

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Registriert seit 08.01.2012

2018-01-19 16:12:14 Uhr - Newsbeitrag
Mute_Logo

ERASURE - ZUSAMMENARBEIT MIT ECHO COLLECTIVE
DAS NEUE ALBUM WORLD BEYOND
VÖ 09.03. VIA [PIAS]/MUTE
KURZFILM
TOURDATEN

ERASURE (Andy Bell und Vince Clarke) kündigen die Veröffentlichung eines neuen Albums an. Eine Gemeinschaftsarbeit mit dem in Brüssel beheimateten Echo Collective, klassisch geschulte Musiker*innen, die unter anderem durch ihre anhaltende Zusammenarbeit mit Künstlern wie A Winged Victory for the Sullen, Johann Johannsson, Dustin O’Halloran und Stars of the Lid bekannt sind.

World Beyond, aufmerksame Leserinnen und Leser ahnen es bereits, ist die Neueinspielung von Erasures letztjährigem Album World Be Gone in einem post-klassischen Gewand. Es wurde in nur zehn Tagen von Andy Bell und sieben Musiker*innen des Echo Collectives eingespielt, namentlich Margaret Hermant (Geige, Harfe), Neil Leiter (Viola), Thomas Engelen (Cello), Jaroslaw Mroz (Kontrabass), Gary De Cart (Klavier) und Antoine Dandoy (Vibraphon, Glockenspiel).

Produktion und Arrangement lag in den Händen des Echo Collective, den Mix besorgte Gareth Jones. Neil Leiter vom Echo Collective erklärt: “The process of this project was really deconstruction and re-purposing. We started by listening to each track layer by layer, and then, using the layers that inspired us or we found essential, we reconstructed the tracks instrumentally. Each of the instruments in the band setup were chosen for their inherent capacities and roles. Often choosing which layer to put with each instrument was a question of matching roles and colours. By stripping so much away, we were able to find a new space for Andy to fill. The text of the songs became much more important in the overall construction of the songs, and Andy was free to explore more dynamics and vocal range.”

Reflektierte World Be Gone in einem größeren Maße als zuvor die aktuelle Lage der Welt, ohne dabei freilich hoffnungslos zu werden; offenbaren die Neueinspielungen eine neue Dimension der Stücke, erzählt Andy Bell: „…the reinterpretations have brought such enormous context to the songs, it has created a new place for them.”

Die Idee zum Album entwickelte Vince Clarke, der zunächst vorgeschlagen hatte, eine Single von World Be Gone in größeren Rahmen einzuspielen, im Gespräch mit dem Echo Collective formte sich allerdings schnell die Idee, das gesamte Album neu zu interpretieren: “It was great to talk through ideas with Echo Collective and then see how their arrangements took shape. The collaboration has given elements of the album a whole new feel and Andy's vocals remain as powerful and uplifting as ever”, sagt er.

In gewisser Weise ist World Beyond als Fortsetzung der 1987er EP The Two Ring Circus zu betrachten, eine das Album The Circus begleitende Auskopplung, die mehrere Erasure-Stücke in klassischer Bearbeitung beinhaltete.

Ein Kurzfilm, der während der Aufnahme-Session in Brüssel entstand, ist hier zu sehen: http://po.st/ErasureBeyond

Ende dieses Monats beginnt bereits die nächste Erasure-Headline-Tournee, die in Dublin startet und einige Deutschland-Daten umfasst. Im Vorprogramm sind Bright Light Bright Light zu sehen. Eine Nord- und Südamerika-Tour schließt sich im Sommer an.

ERASURE HEADLINE TOUR DEUTSCHLAND

27.02. Köln, E-Werk (SOLD OUT)
28.02. Hamburg, Mehr Theater (SOLD OUT)
01.03. Berlin, Columbiahalle (SOLD OUT)
03.03. Leipzig, Haus Auensee (SOLD OUT)
04.03. München, Tonhalle (SOLD OUT)
05.03. Frankfur, Batschkapp (SOLD OUT)
07.03. Hanover, Capitol (SOLD OUT)

Erasure, die zuletzt mit dem Icon Award beim Attitude Award 2017 ausgezeichnet wurden, haben in ihrer langen Karriere eine schwindelerregende Anzahl an Alben veröffentlicht, fünf davon UK Top 1 platziert. Ihr letztjähriges Album World Be Gone erreichte Position 6 der UK-Charts und war damit ihr höchster Einstieg seit dem 1994er Werk I Say I Say.

Echo Collective veröffentlichen im März eine Reinterpretation von Radioheads Amnesiac-Album auf K7! Mehr zu ihnen unter: https://www.echocollective.be/

Album Vorbestellungen:
http://po.st/ErasureStore / http://po.st/ErasureLexer

YouTube:
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