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Andrew W.K. - You're not alone

Andrew W.K.- You're not alone

Sony
VÖ: 02.03.2018

Unsere Bewertung: 3/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Bombaströckchen

Es gab schon ganz andere, die man bereits beim Debüt totgesagt hatte und welche irgendwann doch ihr fünftes Album draußen hatten. Aber selten wirkte es weniger sinnvoll als bei Andrew W.K., der mit "I get wet" eine in vielerlei Hinsicht geile Initialzündung in die Welt setzte. Das war grobmotorisch, das war strunzblöde und das machte richtig Spaß. Solche Musik hält sich allerdings selten über mehrere Platten frisch, wenn der Künstler dahinter keinen anderweitigen Masterplan hat. Das zeigte sich demnach bereits beim Nachfolger "The wolf". Zugegeben, man kann Andrew W.K. schwer unterstellen, er hätte daraufhin nichts versucht. Sein letztes Album "55 Cadillac" war eine Vinyl-only-Sammlung instrumentaler New-Age-Pianostücke. In Japan veröffentlichte er mit "Gundam rock" Coverversionen von Songs einer Mecha-Anime-Serie. Das Narrativ von "You're not alone" ist da geradezu langweilig. Es geht wieder mit Gitarren, Hämmerklavier und Vierviertel-Stampfbeat zur Sache. Mit knapp 40 ist das selbstverständlich nicht mehr ganz dasselbe wie in der vollen Blütezeit. Aber "I get wet" besaß ja ein paar Eckpunkte, die für W.K. auch jetzt noch eine gute Orientierung gewesen wären: kurze Songs, schnelles Tempo, stumpfe Spaßtexte.

"Wäre, wäre, Fahrradkette", wie ein deutscher Philosoph mal sagte. Bis auf ein paar leidlich gelungene Abziehbildchen des Debüt-Sounds werden diese Attribute links liegen gelassen und stattdessen vor allem der Pathos, der sich schon auf dem dritten Album "Close calls with brick walls" ab und an breitmachte, bis zur Schmerzgrenze aufgedreht. Das ist durchaus wörtlich zu nehmen, solch eine verhunzte Matschproduktion hat man schon lang nicht mehr gehört. Teilweise ist es unmöglich zu verstehen, was der Hüne da in sein Mikro grölt, wobei das anhand von Zeilen wie "Look who put a curse on you / A curse so bad, it cursed me too" meist nicht schlimm ist. Schmissige Slogans wie "I'm keeping clarity just of out reach" sind da in der Minderheit gegenüber furchtbarem Kitsch. Und in drei katastrophalen Spoken-Word-Interludes muss man dann auch noch massig Kalenderweisheiten über sich ergehen lassen. "Life is very intense but that doesn't mean it's bad. This is what partying is all about." Okay. "Never forget that you can and will make it through." Uff. "Darkness and shadow, those are not our enemies. They are as necessary and natural as the dark is to the day." Aufhören, bitte!

Musikalisch hat "You're not alone" wenig von den früheren Energiebündeln, sondern klingt häufig wie Queen für ganz Arme. Oder gleich wie Kid Rock, wenn es dann in prolliges Selbstverständnis abdriftet: "But when they tried to push you down / You just stood your ground." Ein Song wie "Beyond oblivion" erdrückt da höchstens durch schiere Willenskraft in seiner repetitiven Coda, davor musste man jedoch schon zahlreiche zähe Speckrocker überstehen, die sich allesamt eine gute Minute zu lang ziehen. Ganz furchtbar ist auch die Gesangsdarbietung im Titeltrack und Closer, die beweist, dass klassische Meat-Loaf-Songs ohne Meat-Loaf-Talent nicht funktionieren. Gelungene Ansätze gibt es vor allem dann, wenn Andrew W.K. wie in "Ever again" oder "I don't know anything" ohne das pathetische Brimborium zeigt, dass die alte Masche noch brauchbar funktionieren kann. Das reicht aber leider nicht, um diese sowieso viel zu lange Platte unterm Strich als hörbar zu deklarieren. Nichts für ungut, auch ein Typ wie Andrew W.K. darf und soll sich weiterentwickeln. Die Frage nach dem "Wohin?" lässt "You're not alone" jedoch weiterhin unbeantwortet.

(Felix Heinecker)

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Highlights

  • Ever again
  • I don't know anything

Tracklist

  1. The power of partying
  2. Music is worth living for
  3. Ever again
  4. I don't know anything
  5. The feeling of being alive
  6. Party mindset
  7. The party never dies
  8. Give up on you
  9. Keep on going
  10. In your darkest moments
  11. The devil's on your side
  12. Break the curse
  13. Total freedom
  14. Beyond oblivion
  15. Confusion and clarity
  16. You're not alone

Gesamtspielzeit: 52:34 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
HUBIIIII
2018-08-06 13:08:39 Uhr
PUUUUUUUUUSHHHHHH!!!!!!
AMRIN
2018-05-14 15:50:50 Uhr
IF YOU HAVE A HEART THATS IN PAIN DONT BE AFRAID YOURE NOT TO BLAAAME!!!!!
AMRIN
2018-05-05 22:41:51 Uhr
04.06. - Hamburg (Knust)

!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
AMRIN
2018-04-11 12:52:53 Uhr
YEAH BUT THATS ALRIGHT THATS OKAAAAY - I DONT KNOW ANYTHING!!!!!!!!!!
AMRIN
2018-04-09 16:58:56 Uhr
HOW TO FACE THE WORLD CANT EVEN FACE THE DAY!!!!!!!
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