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Soundtrack - Black Panther: The album (Music from and inspired by)

Soundtrack- Black Panther: The album (Music from and inspired by)

Interscope / Universal
VÖ: 09.02.2018

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Zwischen Schnurren und Knurren

Eine alte, vollkommen inoffizielle und gar nicht gerade erst ausgedachte Filmemacher-Weisheit besagt: Wenn nix mehr geht, gehen immer noch Superhelden-Filme. Na gut, na gut – vielleicht nicht immer. Und dennoch ziehen die Verfilmungen verschiedener Comic-Buch-Figuren zumindest fast immer die Massen in die Kinosäle. Mit einem schnöden vom Papier auf die Leinwand adaptierten Werk sollte man das neueste Marvel-Baby "Black Panther" dennoch nicht verwechseln: Der gleichnamige Held, der sein Print-Debüt 1966 in einer "Fantastic four"-Ausgabe hatte, ist mehr kulturelles Ereignis als nur ein witziges Abziehbild und weitaus mehr eigenständige Ikone als nur einer von vielen. So ist der Black Panther der erste afrikanische Charakter in der Mainstream-Comic-Landschaft und König der (fiktiven) Nation Wakanda. Und in einer Welt, in der farbige Rollen weiterhin oft entweder aus Quotengründen und/oder als Bösewicht besetzt werden, ist er die erfrischende Ausnahme: Der Black Panther ist ein Volksheld.

Dementsprechend groß waren die Erwartungen an den Film, der Mitte Februar 2018 in die Kinos gekommen ist und bereits am Startwochenende diverse Rekorde brechen konnte. Und groß sind auch die Erwartungen an den dazugehörigen Soundtrack, der von niemand Geringerem als Kendrick Lamar kuratiert wurde, selbst ein König im weitesten Sinne, ein Volksheld sowieso – und, wie sich herausstellen sollte, genau der richtige Mann für den Job. Mit tatkräftiger Unterstützung von unter anderem The Weeknd, SZA, Vince Staples und vor allem von diversen afrikanischen Künstlern ist "Black Panther: The album (Music from and inspired by)" nicht nur ein bockstarker Soundtrack geworden, sondern ein vollwertiges, wirklich gelungenes HipHop-Album. Da wäre etwa das aggressiv bouncende "Paramedic!" der Newcomer von SOB x RBE, das die Zähne erst genüsslich fletscht und dann umso erbarmungsloser zubeißt. Oder der laut aufheulende Clubtrack "Opps" von Staples und dem südafrikanischen Rapper Yugen Blakrok, die sich hier einen beeindruckenden Kampf um die Vorherrschaft liefern. Der Gewinner? Im Zweifelsfall die Zuhörer.

Aber nicht jeder in der Runde gibt sich so kratzbürstig. "Redemption" von Zacari und Babes Wodumo etwa kommt gar verspielt und warmherzig daher, "I am" von der blutjungen Britin Jorja Smith hingegen geradezu liebesbedürftig und verletzlich. Lamar selbst gibt sich auf dem Album natürlich auch die Ehre, gleich mehrmals sogar. So ist er beispielsweise in der poppigen Leadsingle "All the stars" neben SZA zu hören, die hier einmal beweist, dass ihr tolles Erstlingswerk "Ctrl" keinesfalls ein Glückswurf war, sondern sie wirklich der neue Stern am R'n'B-Himmel ist. Ebenso geschmeidig geben sich Lamar und Abel Tesfaye alias The Weeknd im Finalsong "Pray for me" – der womöglich auch mit einem kleinen Augenzwinkern Richtung "Damn" versehen ist, auf dem sich Lamar noch lautstark über mangelnde Gebete zu seinen Gunsten beschwerte. Sei's drum: "Black Panther: The album (Music from and inspired by)" lebt von dieser Mischung aus harten und zarten Tönen, etwa wenn "King's dead" mit hektischer Snare für Herzrhythmusstörungen sorgt, die "Seasons" mit Geduld und Ruhe alsbald wieder lindert. Oder wenn Ab-Soul und Anderson Paak in "Bloody waters" ruhelos durch die Gewässer marschieren, bis James Blake im selben Stück für feuchte Augen sorgt. Zu lange ausruhen sollte man sich nicht: Dieses musikalische Kätzchen wartet nur darauf, gleich wieder zuzuschnappen.

(Jennifer Depner)

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Highlights

  • All the stars (Kendrick Lamar & SZA)
  • Opps (Vince Staples & Yugen Blakrok)
  • Bloody waters (Ab-Soul, Anderson Paak & James Blake)

Tracklist

  1. Black Panther (Kendrick Lamar)
  2. All the stars (Kendrick Lamar & SZA)
  3. X (Kendrick Lamar, Schoolboy Q, 2 Chainz & Saudi)
  4. The ways (Khalid & Swae Lee)
  5. Opps (Vince Staples & Yugen Blakrok)
  6. I am (Jorja Smith)
  7. Paramedic! (SOB x RBE)
  8. Bloody waters (Ab-Soul, Anderson Paak & James Blake)
  9. King's dead (Jay Rock, Kendrick Lamar, Future & James Blake)
  10. Redemption interlude
  11. Redemption (Zacari & Babes Wodumo)
  12. Seasons (Mozzy, Sjava & Reason)
  13. Big shot (Kendrick Lamar & Travis Scott)
  14. Pray for me (The Weeknd & Kendrick Lamar)

Gesamtspielzeit: 49:17 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2018-02-23 20:42:48 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

Postings: 19947

Registriert seit 10.09.2013

2018-02-19 16:55:25 Uhr
Bitte erst einen anständigen Rassismusbegriff aneignen, bevor man meint, hier mitdiskutieren zu müssen, danke.
Oh mann
2018-02-19 14:07:51 Uhr
Selbst das Video von Ben Shapiro (der mit der Kippah) zu Black Panther habt ihr gelöscht...was seid ihr für ein erbärmlicher Haufen. :D

reverse racism sei genau gleich zu behandeln wie echter Rassismus

Reverse racism ist genau das...racism. Damit sagst du ja indirekt, dass Schwarze in dem Fall Sonderrechte hätten und Weiße nicht...ich dachte, wir wären weiter, Moped? Entweder es werden Schwarze und Weiße GLEICH behandelt oder wir landen wieder im Jahre 1700...

"Thor" ist ja auch kein Film über einen weißen Superhelden, den man sich explizit wegen des weißen Superhelden anschaut...you get it?

Felix H

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 9300

Registriert seit 26.02.2016

2018-02-19 10:26:29 Uhr
wo ist mein posting von eben hin?

Keine Ahnung, hab nix gelöscht. Ansonsten siehe MopedTobias.

Was hat Felix H gegen Trump?

Nix Wirksames leider.
Jerusalem
2018-02-18 22:54:56 Uhr
Was hat Felix H gegen Trump?
Zum kompletten Thread

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