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Car Seat Headrest - Twin fantasy

Car Seat Headrest- Twin fantasy

Matador / Beggars / Indigo
VÖ: 16.02.2018

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Kopfbewegung in die Vergangenheit

Leg Dich nie mit einem waschechten Fangirl an. Der Plattentests.de-Chef bereute es sicher schnell, als er eines Abends im Januar nach der Ankündigung von "Twin fantasy", dem gar nicht so neuen Album von Car Seat Headrest, unwissend fragte: "Fällt dem nix Neues ein?" Es folgte die eindringliche Aufklärung, dass es sich dabei um die Neuauflage eines längst veröffentlichten Werkes von Will Toledo handelte – und dass der sein ehemaliges Solo-Projekt längst zu einer Band umformiert hat. Dennoch: Dass Toledo beziehungsweise Car Seat Headrest mit "Twin fantasy" zwar schon ihre dritte Veröffentlichung auf Matador haben, mit "Teens of denial" aber doch irgendwie bisher nur ein einziges Studioalbum, stimmt sicher nicht nur den eifrig nach links nickenden Fanclub im Plattentests.de-Forum mindestens traurig.

Nun also das erstmals 2011 erschienene "Twin fantasy", das Toledo seinerzeit in Eigenregie und teilweise im Auto aufgenommen haben soll. Besser als nichts. Und um eine schnöde Neuauflage handelt es sich ja auch nicht gerade: Car Seat Headrest (die Band) haben das gute Stück komplett neu aufgenommen. Dass ihnen dabei mittlerweile deutlich großzügigere Mittel zur Verfügung stehen als Car Seat Headrest (dem Typen) noch vor wenigen Jahren, hört man den zehn Stücken durchaus an: Voller, ausgefeilter, runder kommen die allesamt daher, freilich auch ein bisschen glatter und nahbarer. Das muss nicht schlecht sein: Das über 13 Minuten lange "Beach life-in-death" hat zwar minimal von seinem Lo-Fi-Charme eingebüßt, aber nichts von seinem schon ursprünglich emotionalen Charakter. "Bodys" ist im Jahr 2018 eine warmherzige Party-Hymne, "High to death" ein melancholischer Trauerkloß, "Stop smoking (We love you)" ein schnodderiger Gruß an die eigene Schluffi-Vergangenheit.

Und so bleibt trotz der Enttäuschung darüber, kein wirklich neues Album von Car Seat Headrest vorliegen zu haben, vornehmlich doch auch viel Freude an "Twin fantasy". Recht hatte die Band, dieses schon damals wirklich tolle Werk neu aufzunehmen, um ihm auch klanglich die Ehre zu erweisen, die es verdient hat. Zu schön ist es, wenn "Sober to death" sich nicht nur mit unter Strom stehenden Gitarren, sondern gar mit Harmonie-Gesang noch tiefer in die Herzen schrammelt. Oder wenn "Famous prophets (Minds)" sich über 16 Minuten wild, chaotisch und doch liebevoll in den heimischen vier Wänden ausbreitet und einnistet. Und erst recht, wenn sich der Abschlusstrack "Twin fantasy (Those boys)" auch bei eiskalten Temperaturen den Sommer einläutet, die Lust auf einen lauen Nacht-Spaziergang weckt, auf Lagerfeuer, auf den Geruch von Sonne und frisch gemähtem Gras. Es ist alles gut. Das nächste Album von Car Seat Headrest kommt bestimmt. Dieses Fangirl weiß es einfach.

(Jennifer Depner)

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Highlights

  • Beach life-in-death
  • Stop smoking (We love you)
  • Sober to death

Tracklist

  1. My boy (Twin fantasy)
  2. Beach life-in-death
  3. Stop smoking (We love you)
  4. Sober to death
  5. Nervous young inhumans
  6. Bodys
  7. Cute things
  8. High to death
  9. Famous prophets (Stars)
  10. Twin fantasy (Those boys)

Gesamtspielzeit: 71:32 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Ituri

Postings: 413

Registriert seit 13.06.2013

2024-02-07 10:43:40 Uhr
10/10

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31659

Registriert seit 07.06.2013

2020-08-06 00:40:26 Uhr
Stimmt, an die Strokes muss ich bei ihm auch oft denken.

Peacetrail

Postings: 3890

Registriert seit 21.07.2019

2020-08-05 22:09:21 Uhr
In der Tracklist oder in der Rezi ist ein Fehler. Einmal heißt es Famous Prophets (Stars) und einmal heißt es (Minds). Dem geilen Song ist es aber glaube ich egal.

Peacetrail

Postings: 3890

Registriert seit 21.07.2019

2020-08-05 21:58:51 Uhr
Das läuft seit drei Tagen bei mir im Auto. Wie Jenny richtig erkannt hat, sind die ersten vier Lieder Wahnsinn, Bodys auch. 8/10 ist fast zu wenig.
Was mich wundert, ist, dass es keine Strokes-Referenz gibt. Die Stimme und die lässige Gitarre - ich dachte erst, das sind die Strokes.

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31659

Registriert seit 07.06.2013

2019-10-28 00:52:54 Uhr
3.76 bei 10.000 Bewertungen ist schon echt ne Ansage. Der 12-Minuten-Track ist besonders klasse.
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